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Ich bin Zlatan Ibrahimović

Ich bin Zlatan Ibrahimović

Titel: Ich bin Zlatan Ibrahimović Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lagercrantz David
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mich zu kaufen, und ich merkte: Verdammt, es passiert wirklich etwas.

6
    A UF EINE W EISE KAM IC H NICHT MEHR MIT . Es war zu schnell gegangen. Eben war ich noch ein Problemfall bei den Junioren gewesen, und jetzt surrte alles um mich her, und Hasse Borg und ich fuhren zum Trainingsgelände von Arsenal in St. Albans im Norden Londons.
    Es war geheiligter Boden, und ich sah Patrick Vieira, Thierry Henry und Dennis Bergkamp draußen auf dem Platz. Aber das wirklich Wichtige war, dass ich Arsène Wenger treffen sollte. Wenger war damals noch ziemlich neu im Verein. Er war der erste Nichtengländer, der den Trainerjob bei Arsenal bekommen hatte, und die Zeitungen hatten Überschriften gebracht wie »Arsène Who?«. Wer zum Teufel ist Arsène Wenger? In dem Stil. Aber schon in der zweiten Saison holte er das Double, also die Meisterschaft und den FA -Cup, und war der Allergrößte, und ich kam mir vor wie ein kleiner Junge, als wir sein Büro betraten.
    Wir, das waren Hasse Borg und ich und ein Vermittler, dessen Namen ich vergessen habe, und bei Wengers Blick lief es mir kalt den Rücken hinunter. Es war, als wollte er durch mich hindurchsehen oder herausfinden, wer ich im Innersten war. Er ist ein Typ, der psychologische Profile seiner Spieler erstellt, sind sie emotional stabil und so was. Er ist akribisch, wie alle großen Trainer, und zunächst sagte ich nicht viel.
    Ich saß nur still da und war schüchtern, aber nach einer Weile verlor ich die Geduld. Etwas an Wenger provozierte mich. Er sprang dann und wann auf und guckte nach, wer sich vor seinem Fenster befand. Er schien die totale Kontrolle haben zu wollen, und dann redete er die ganze Zeit nur von einer einzigen Sache.
    »Du kannst bei uns probespielen«, sagte er. »Du kannst sehen, wie es ist. Du kannst es testen.«
    So sehr ich auch versuchte, mich im Zaum zu halten, so sehr reizten mich diese Worte. Ich wollte ihm zeigen, was ich konnte.
    »Geben Sie mir ein Paar Fußballschuhe. Ich will vorspielen. Jetzt sofort«, sagte ich, und da meldete sich Hasse Borg zu Wort und sagte: »Stopp, stopp, so machen wir das nicht, du sollst nicht vorspielen, ganz und gar nicht.« Natürlich begriff ich, was er sagen wollte: Entweder du bist interessiert, oder du bist es nicht. Vorspielen ist eine Abwertung. Es bringt dich in die Position des Unterlegenen. Und wir lehnten ab. » We are sorry, Mr Wenger, but we are not interested «, und darüber ist natürlich eine Menge geredet worden.
    Aber ich bin sicher, dass es die richtige Entscheidung war, und wir fuhren weiter nach Monte Carlo, wo Monaco an der Reihe war, aber wir sagten auch ihnen ab, ebenso wie Verona in Italien, einem Schwesterklub von AS Rom, und fuhren wieder nach Hause. Es war ein heftiger Trip gewesen, klar, doch es kam nichts Konkretes dabei heraus, und ich vermute, dass das auch nicht beabsichtigt war. Ich sollte hauptsächlich lernen, wie es unten auf dem Kontinent funktionierte, und als wir nach Malmö zurückkehrten, war kalter Winter und ich fing mir eine Grippe ein.
    Ich war gerade für die U21-Nationalmannschaft nominiert worden, musste aber mein Debüt verschieben, und eine ganze Reihe Fußballscouts fuhren enttäuscht wieder nach Hause. Überall waren die Scouts hinter mir her. Ich bekam nicht viel davon mit. Nur einen Typen kannte ich ein wenig. Er war Däne und hieß John Steen Olsen. Er hatte mich so lange für Ajax beobachtet, dass ich angefangen hatte, ihn zu grüßen. Aber ich machte keine große Sache daraus. Er war einfach ein Teil des Zirkus, und ich wusste nicht, was nur Gerede und was wirklich ernst war. Die ganze Geschichte war zwar nach unserer Reise ein bisschen näher gerückt, aber ich konnte noch nicht ganz daran glauben. Ich nahm jeden Tag, wie er kam, und ich weiß noch, dass ich mich darauf freute, mit dem MFF ins Trainingslager zu fahren.
    Wir sollten nach La Manga. Es war Anfang März, und ich fühlte mich leicht. Die Sonne strahlte. La Manga liegt an der Südostküste Spaniens, ein Urlaubsort mit langen Sandstränden und Bars. Unweit vom Strand im Hinterland liegt eine Sportanlage, wo die großen Klubs in der Vorsaison trainieren. Ich teilte das Zimmer mit Guðmundur Mete, dem Isländer. Wir waren seit der Jugendmannschaft zusammen, und keiner von uns war je in einem solchen Trainingslager gewesen. Wir kannten die Regeln nicht und kamen am ersten Abend verspätet zum Essen und erhielten eine Geldstrafe. Wir lachten nur darüber, und am nächsten Morgen zogen wir los zum

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