Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ich bin Zlatan Ibrahimović

Ich bin Zlatan Ibrahimović

Titel: Ich bin Zlatan Ibrahimović Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lagercrantz David
Vom Netzwerk:
rausrutschte und der sich großkotzig anhörte und genau zu meinem Image in den Medien passte und der immer wieder zitiert wird. Es war nur so: Ein paar Wochen später bekam Mia überhaupt nichts. Ich löste die Verlobung auf, weil mir ein Kumpel eingeredet hatte, dass man innerhalb eines Jahres heiraten müsste, und überhaupt machte ich damals so einige plötzliche Sachen. Ich war völlig durchgedreht. Es passierte zu viel um mich herum, und der erste Spieltag der Allsvenskan näherte sich, und man kann es sich vorstellen, da sollte ich also beweisen, dass ich die 85 Millionen wert war. Am Tag zuvor hatten Anders Svensson und Kim Källström in ihren Eröffnungsspielen je zwei Tore geschossen, und es wurde darüber geredet, dass ich mit meinem neuen Starstatus nicht zurechtkommen würde. Vielleicht war ich einfach ein überbewerteter, hochgepuschter Teenager. Wie so oft in jenen Jahren wurde davon geredet, dass ich nur von den Medien hochgejubelt worden war, und ich fühlte mich unter einem unguten Zwang, Leistung zu bringen. Es war eine enorme Belastung, und ich erinnere mich daran, dass das Stadion in Malmö kochte. Es war der 9. April 2001.
    Ich hatte mein blaues Mercedes Cabrio und war stolz darauf wie Oskar. Aber als Rune Smith mich vor dem Spiel interviewte, wollte ich mich nicht damit fotografieren lassen. Ich wollte nicht zu großkotzig wirken. Ein Gefühl sagte mir, dass mir das noch unter die Nase gerieben werden würde, und ich spürte eine Menge Zweifel: Der Druck wird zu groß sein, und dergleichen. Es war nicht einfach, damit umzugehen. Ich war keine zwanzig, und alles war sehr schnell gegangen. Trotzdem spornte es mich an. Es war jetzt auf einem anderen Niveau. Aber dieses Gefühl, es all denen zeigen zu wollen, die nicht an mich geglaubt hatten, die Listen unterschrieben hatten und was nicht alles, das hatte ich schon lange. Ich war von Rachegefühlen und Wut angetrieben worden, seit ich angefangen hatte zu spielen, und jetzt lagen eine Masse Erwartungen und Unruhe in der Luft. Wir sollten gegen AIK spielen. Das war kein leichtes Auftaktspiel.
    Als wir das letzte Mal gegen sie gespielt hatten, waren wir gedemütigt worden und in die zweite Liga abgestiegen, und jetzt zu Saisonbeginn zählten viele AIK zu den Favoriten für den Gewinn der Allsvenskan. Wer waren wir schon dagegen? Wir waren gerade aus der Supereins aufgestiegen und dort nicht einmal Erster geworden. Dennoch schien der Erwartungsdruck auf uns zu liegen, und es hieß, dass das zum großen Teil an mir läge, dem 85-Millionen-Mann. Das Malmö Stadion war ausverkauft, fast zwanzigtausend Menschen, und ich lief durch den langen Gang mit dem blauen Fußboden hinaus Richtung Spielfeld und hörte, wie es draußen dröhnte. Dies war groß, das begriff ich, es war die Rückkehr in die Allsvenskan, und dennoch, es war kaum zu verstehen.
    Es wirbelte vor Papier da draußen. Die Leute hielten Plakate und Transparente hoch, und als wir uns aufstellten, schrien sie etwas, zuerst hörte ich nicht, was. Sie riefen: »Wir lieben Malmö!«, aber auch meinen Namen. Es war ein Wahnsinnschor, und auf den Transparenten stand »Viel Glück, Zlatan« und so was, und ich stand da auf dem Platz und pumpte alles mit der Hand am Ohr in mich hinein, nach dem Motto: Gebt mir mehr, gebt mir mehr, und ehrlich gesagt, alle Zweifler hatten zumindest in einer Hinsicht recht. Es war wie vorprogrammiert für einen Flop. Es war zu viel.
    Um Viertel vor neun wurde das Spiel angepfiffen, und das Dröhnen schwoll weiter an. In jener Zeit war Toreschießen nicht das Wichtigste. Es war die Show, das Artistische, all das, was ich wieder und wieder trainierte, und schon früh im Spiel tunnelte ich einen AIK -Verteidiger und legte ein paar Dribblings hin. Dann verschwand ich aus dem Spiel, und AIK gewann die Oberhand und hatte eine Chance nach der anderen, und es sah lange nicht gut für uns aus. Vielleicht wollte ich zu viel. Das kannte ich damals schon. Wenn du zu viel willst, verkrampfst du.
    Aber ich versuchte mich zu entspannen, und in der dreißigsten Minute bekam ich vor dem Strafraum einen Ball von Peter Sörensen. Es sah zunächst nicht nach einer großartigen Chance aus. Aber ich setzte zur Finte an. Ich nahm den Ball mit der Hacke mit und bewegte mich vorwärts und schoss mit dem Außenrist ins Tor, und Herrgott, ich erlebte es wie einen Stoß: jetzt kommt die Explosion, jetzt passiert es, und ich ging im Torjubel auf die Knie, während das ganze Stadion »Zlatan,

Weitere Kostenlose Bücher