Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ich bin Zlatan Ibrahimović

Ich bin Zlatan Ibrahimović

Titel: Ich bin Zlatan Ibrahimović Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lagercrantz David
Vom Netzwerk:
Zlatan, Superzlatan!« und alles Mögliche in der Art brüllte, und hinterher kam es mir vor, als würde ich getragen.
    Ich machte ein Ding nach dem nächsten, und in der neunten Minute der zweiten Halbzeit bekam ich erneut einen schönen Ball von Sörensen. Ich war auf der Außenseite und stürmte auf die Torauslinie zu, es sah nicht nach einer guten Schussposition aus, überhaupt nicht, und alle glaubten, jetzt legt er den Ball nach innen, er passt. Aber ich schoss aufs Tor. Aus diesem unmöglichen Winkel brachte ich den Ball ins Tor. Das Publikum rastete völlig aus, und ich ging da langsam mit ausgebreiteten Armen auf dem Platz umher und mache also diese Miene! Das ist Power; das ist: Hier bin ich, ihr Armleuchter, die ihr nur an mir herumgemäkelt und versucht habt, mich vom Fußball abzuhalten.
    Es war die Revanche, es war Stolz, und ich vermute, dass alle, die die 85 Millionen für überzogen hielten, jetzt daran zu kauen hatten, und nie vergesse ich die Journalisten nach dem Spiel. Sie waren ein einziges Strahlen, und einer von ihnen fragte:
    »Wenn ich Anders Svensson und Kim Källström sage, was antwortest du darauf?«
    »Ich sage Zlatan, Zlatan«, und die Leute lachten, und ich trat in den Frühlingsabend hinaus, und da stand mein Mercedes Cabrio, und allein das war groß.
    Aber es dauerte lange, bis ich den Wagen erreichte. Überall drängten sich die Kids, Jungen wie Mädchen, die ein Autogramm von mir wollten, und deshalb kam ich ewig nicht von der Stelle, es sollte ja niemand leer ausgehen, das war Teil meiner Philosophie. Ich wollte etwas zurückgeben, und erst danach stieg ich in mein neues Auto und düste davon, während die Fans schrien und mit ihren Autogrammblöcken winkten, und damit hätte es gut sein Bewenden haben können. Aber es war noch nicht vorbei, es war erst der Anfang, und am nächsten Tag kamen die Zeitungen, und was glaubt ihr, was sie schrieben?
    Sie schrieben die unglaublichsten Sachen. Als wir aus der Allsvenskan abgestiegen waren, hatte ich anscheinend gesagt:
    »Ich will, dass die Leute mich vergessen. Man soll nicht wissen, dass es mich gibt. Aber wenn wir wieder aufgestiegen sind, werde ich wie ein Blitz auf dem Platz einschlagen.« Diesen Satz hatten sie ausgegraben.
    Ich wurde der Blitz, der einschlug. Ich wurde alles mögliche Krasse, und man fing sogar an, davon zu reden, dass im Lande das Zlatanfieber ausgebrochen sei. Ich war überall, in allen Medien, und es hieß, dass es nicht nur Kids und Teenies waren, die es lasen. Es war die Frau auf der Post, es war der Alte im Schnapsladen, und ich hörte Witze wie »Hey, wie ist die Lage? Wie geht’s dir?« – »Ich glaube, ich hab das Zlatanfieber bekommen«, und ich schwebte wie auf Wolken. Ein paar Jungs machten sogar ein Lied, das zur reinsten Landplage wurde. Man hörte es überall, und die Leute hatten es als Klingelton auf ihren Handys: Ohija, Zlatan und ich, wir sind aus der gleichen Stadt, sangen sie, und ich meine, wie gehst du mit so was um? Sie singen von dir. Aber es ist klar, es gab auch die andere Seite der Medaille, und ich sah sie am dritten Spieltag. Es war der 21. April. Wir sollten auswärts in Stockholm gegen Djurgården spielen.
    Djurgården war die Mannschaft, die mit uns zusammen abgestiegen und auch wieder aufgestiegen war, Djurgården auf Platz eins und wir als Zweiter, und ehrlich gesagt, in der Supereins hatten sie uns richtig was auf die Fresse gegeben, im Hinspiel mit 2:0 und im Rückspiel mit 4:1, und so gesehen, hatten sie einen psychologischen Vorteil. Aber wir hatten unsere beiden ersten Spiele gegen AIK und Elfsborg mit 2:0 gewonnen, und vor allem, Malmö FF hatte mich. Alle redeten von Zlatan, und ich war heißer als Lava, und es wurde gemunkelt, dass Lars Lagerbäck, der Trainer der Nationalmannschaft, auf der Tribüne sitzen würde, um mich zu beobachten.
    Und natürlich mokierten sich jetzt alle noch mehr: Was zum Teufel ist an dem Kerl denn schon Besonderes? Eine der Boulevardzeitungen hatte die gesamte Innenverteidigung von Djurgården interviewt. Ich erinnere mich noch, es waren drei kräftige Kerle, die mit verschränkten Armen auf der mittleren Doppelseite zu sehen waren, und darüber stand die Überschrift: »Hier sind wir, um die überbewertete Diva Zlatan zu stoppen«, und ich nehme an, dass ich eine ziemlich gehässige Stimmung auf dem Platz erwartete. Es war ja ein Prestigeduell, natürlich würde mit harten Bandagen gekämpft werden, und dennoch, als ich in Stockholms

Weitere Kostenlose Bücher