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Ich bin Zlatan Ibrahimović

Ich bin Zlatan Ibrahimović

Titel: Ich bin Zlatan Ibrahimović Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lagercrantz David
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spendieren sie dir«, und das fand ich echt heftig, und ich antwortete: »Wow, cool!«
    Aber ich wusste immer noch nicht mehr über das Geschäft oder dachte darüber nach, dass das mit dem Wagen eine Lappalie war, denn ehrlich gesagt, was glaubt ihr? War ich auf diese Verhandlung vorbereitet?
    Ich war nicht die Spur vorbereitet. Ich wusste nichts darüber, was Fußballer verdienen oder wie viel Steuern man in Holland zahlt, und ich hatte wirklich niemanden gehabt, der für mich sprach oder meine Interessen vertrat. Ich war neunzehn Jahre alt und aus Rosengård. Ich wusste nichts von der Welt. Ich hatte wohl ungefähr so viel Ahnung wie Cecilia da draußen, und wie gesagt, ich glaubte, Hasse Borg wäre mein Freund, mein Extravater eben. Ich begriff nicht, dass er nur an eins dachte: Geld für den Verein zu verdienen, und tatsächlich, es sollte noch lange dauern, bis mir klar wurde, worum sich die aufgeladene Stimmung im Raum überhaupt gedreht hatte. Aber natürlich, die Anzugheinis steckten mittendrin in ihren Verhandlungen.
    Sie hatten noch keinen Preis für mich bestimmt, und dass sie mich überhaupt hinzugerufen hatten, lag daran, dass es einfacher ist, einen Transfer zu bewerkstelligen, wenn du als Erstes mit dem Spieler einig wirst und sein Gehalt festgelegt hast, denn dann weißt du, wie viel Geld du noch zur Verfügung hast, und wenn du außerdem so gerissen bist, dafür zu sorgen, dass der Bursche am schlechtesten von allen in der Mannschaft verdient, dann ist es einfacher, einen richtig guten Preis für ihn zu bekommen. Ich wurde ganz einfach in dem strategischen Spiel ausgenutzt.
    Aber von alldem wusste ich damals nichts. Ich trat nur hinaus ins Foyer und stieß einen Freudenschrei aus oder etwas in der Art, und ich glaube, ich war ziemlich gut darin, die Klappe zu halten. Der Einzige, dem ich es erzählte, war mein Vater, und er war klugerweise skeptisch dem Ganzen gegenüber. Er traute ja niemandem. Aber ich selbst ließ es ganz einfach geschehen, und am nächsten Tag fuhr ich nach Borås, um mit der U21 gegen Mazedonien zu spielen. Es war die EM -Qualifikation und mein Debüt in der U21, und es hätte ein großes Erlebnis sein sollen. Aber ich war natürlich mit den Gedanken anderswo, und ich weiß noch, dass ich Hasse Borg und Leo Beenhakker noch einmal traf und den Vertrag unterschrieb. Sie hatten inzwischen ihre Verhandlungen beendet.
    Dennoch mussten wir das Ganze bis um zwei Uhr am Nachmittag geheim halten, denn dann sollte die Nachricht in Holland veröffentlicht werden, und ich erfuhr, dass eine ganze Reihe ausländischer Vermittler in die Stadt gekommen waren, um mich anzusehen. Aber sie waren vergebens angereist. Ich hatte bei Ajax unterschrieben. Ich schwebte wie auf Wolken, und ich fragte Hasse Borg:
    »Für wie viel habt ihr mich verkauft?« Und die Antwort, also die vergesse ich nie.
    Er musste es zweimal sagen. Es war, als ob ich es nicht begriff, und vielleicht sagte er es zuerst in Gulden, und das war keine Währung, über die ich Bescheid wusste. Aber dann wurde mir klar, wie viel es war, und ich drehte fast durch.
    Okay, ich hatte auf eine Rekordsumme gehofft. Ich hatte für mehr verkauft werden wollen als John Carew, aber es schwarz auf weiß zu bekommen, war etwas ganz anderes. Es war schwindelerregend. Es waren 85 verdammte Millionen! Kein Schwede, kein Skandinavier, nicht Henke Larsson, nicht John Carew, war für auch nur annähernd so viel verkauft worden. Ich sah natürlich ein, dass viel geschrieben werden würde, aber an Publicity war ich ja inzwischen gewöhnt.
    Und trotzdem, als ich am folgenden Tag die Zeitungen kaufte – es war völlig krank. Die Presse feierte wahre Zlatan-Orgien. Der Junge mit den Goldhosen. Zlatan der Unglaubliche. Zlatan alles Mögliche – und ich las und genoss, und ich erinnere mich, als ich und Chippen und Kennedy Bakircioglü von der U21 in Borås Kaffee trinken gingen. Wir saßen in einem Café und tranken eine Limo und aßen ein Hefeteilchen, und plötzlich kommen ein paar Mädchen in unserem Alter, und eines von ihnen sagt, ein bisschen schüchtern: »Dieser Fünfundachtzigmillionenmann, bist du das?« Ich meine, was antwortet man da?
    »Absolut«, sagte ich. »Der bin ich«, und die ganze Zeit klingelte mein Handy.
    Die Leute schleimten sich ein und gratulierten und waren ganz allgemein neidisch, alle, mit einer Ausnahme, Mutter. Sie war völlig aus dem Häuschen. »Herrgott, Zlatan, was ist passiert?«, schrie sie. »Bist du entführt

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