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Ich bin Zlatan Ibrahimović

Ich bin Zlatan Ibrahimović

Titel: Ich bin Zlatan Ibrahimović Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lagercrantz David
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war.
    »Ibra, komm mal rein zu mir!«
    Die Angst davor, zu einem Gespräch zitiert zu werden, verlässt mich nie, und so begann ich mich wiederzu fragen: Hab ich ein Fahrrad geklaut? Oder dem falschen Burschen eine Kopfnuss verpasst? Auf dem Weg zur Kabine, wo Capello wartete, versuchte ich, mir clevere Ausreden auszudenken. Aber das ist nicht einfach, wenn du nicht weißt, worum es geht. Ich konnte nur auf das Beste hoffen, und als ich hineinkam, hatte er lediglich ein Handtuch an.
    Er hatte geduscht. Seine Brille war beschlagen, und die Kabine war genauso heruntergekommen wie immer. Luciano Moggi liebte hübsche Dinge. Aber die Kabinen sollten schäbig sein, das war Teil seiner Philosophie. »Es ist wichtiger zu gewinnen, als es schön zu haben«, pflegte er zu sagen, und okay, klar, das kann man unterschreiben. Aber wenn wir vier Personen gleichzeitig in der Dusche waren, stieg einem das Wasser auf dem Boden bis zu den Waden, und alle wussten, dass es sinnlos war, sich zu beschweren. Moggi würde es nur als eine Bestätigung seiner Theorie verstehen:
    »Seht ihr, seht ihr, es muss nicht phantastisch sein, damit man gewinnt«, und deshalb war es, wie es war, und Capello kam mir halb nackt entgegen in diesem heruntergekommenen Raum, und ich fragte mich erneut: Was ist los? Was habe ich dir getan? Capello hat etwas an sich, besonders wenn du mit ihm allein bist, das dich dazu bringt, dich klein zu fühlen. Er wächst. Du schrumpfst.
    »Setz dich«, sagte er, und okay, natürlich, selbstverständlich, ich setzte mich. Vor mir stand ein alter Fernseher mit einem noch älteren VHS -Rekorder, und in den schob Capello eine Videokassette ein.
    »Du erinnerst mich an einen Spieler, den ich bei Mailand trainiert habe«, sagte er.
    »Ich glaube, ich weiß, wen du meinst.«
    »Wirklich?«
    »Ich habe viel davon gehört.«
    »Ausgezeichnet, und lass dich von dem Vergleich nicht nervös machen. Du bist kein neuer van Basten. Du hast deinen eigenen Stil, und ich sehe dich als besseren Spieler. Aber Marco van Basten bewegte sich cleverer im Strafraum. Hier ist ein Film, in dem ich seine Tore gesammelt habe. Studier seine Bewegungen. Sauge sie ein. Lerne davon.«
    Dann verschwand Capello, und ich blieb allein in der Kabine und begann zu gucken, und es waren tatsächlich Van-Basten-Tore, aus allen Ecken und Winkeln. Der Ball donnerte nur so ins Tor, und Marco van Basten tauchte wieder und wieder auf, und ich saß zehn Minuten, eine Viertelstunde da und fragte mich, wann ich gehen konnte.
    Hatte Capello jemanden, der vor der Tür stand und aufpasste? Unmöglich wäre es nicht. Ich beschloss, die ganze Kassette anzusehen. Sie dauerte fünfundzwanzig, dreißig Minuten, und dann, okay, dachte ich, jetzt sollte es wohl reichen. Ich ging. Ich schlich mich hinaus, und ehrlich gesagt, ich habe keine Ahnung, ob ich etwas lernte. Aber ich nahm die Botschaft wahr, es war die übliche. Capello wollte mich dazu bringen, Tore zu schießen. Ich sollte es in den Kopf kriegen, in die Bewegungen, in mein ganzes System, und ich wusste, dass es ernst war.
    In der Liga standen wir an der Spitze, gleichauf mit AC Mailand, wir wechselten uns auf Platz eins und zwei ab, und damit wir gewannen, musste ich weiter Tore schießen. Es war die Wahrheit, nichts anderes, und ich erinnere mich, dass ich wirklich hart arbeitete da im Strafraum. Aber ich wurde auch bewacht. Die gegnerischen Verteidiger hingen an mir wie die Wölfe, und es sprach sich herum, dass ich leicht entflammbar war. Gegenspieler und Zuschauer versuchten die ganze Zeit, mich zu provozieren, mit Fouls und Beleidigungen. Zigeuner, Penner, Sachen über meine Mutter und meine Familie, sie schrien alles Mögliche, und es kam vor, dass bei mir die Sicherungen durchbrannten. Es gab ein paar Kopfnüsse oder Andeutungen in die Richtung. Aber ich spiele ja am besten mit Wut im Bauch, und meine Blockade löste sich tatsächlich. Am 17. April schoss ich gegen Lecce einen Hattrick, die Fans flippten aus, und die Journalisten schrieben:
    »Sie sagten, er schießt zu wenig Tore. Jetzt hat er schon fünfzehn gemacht.«
    Ich kletterte auf Platz drei der italienischen Torschützenliste. Es hieß, dass ich der wichtigste Spieler bei Juventus sei. Es gab Lob und Zuspruch von allen Seiten, »Ibra, Ibra«. Aber es lag auch anderes in der Luft.
    Hinter der nächsten Ecke lauerten Katastrophen.

13
    I CH HATTE KEINE A HNUNG DAVON , dass Polizei und Staatsanwaltschaft Moggis Telefon abhörten, und das war wohl ein

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