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Ich bin Zlatan Ibrahimović

Ich bin Zlatan Ibrahimović

Titel: Ich bin Zlatan Ibrahimović Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lagercrantz David
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Trumpf in der Hand, und ich musste ohne ein konkretes Angebot nach Turin zurückkehren.
    Es war August und heiß. Helena war hochschwanger und hatte eine Reihe von Stresssymptomen. Ständig waren Paparazzi hinter uns her, und ich stützte sie, so gut ich konnte. Aber ich befand mich in einem Niemandsland. Ich wusste nicht, was die Zukunft bringen würde, und nichts lief mehr von selbst. Der Klub hatte eine neue Trainingsanlage bekommen. Alles, was mit Moggi verbunden war, sollte ausgemerzt werden, auch seine alten, heruntergekommenen Kabinen, und ich trainierte weiter. Ich musste meine Linie halten. Doch es war komisch. Niemand sah mich mehr als einen Teil der Mannschaft, und das Drama ging weiter. Die ganze Zeit passierte etwas, und ich bemerkte zumindest etwas Positives: Juventus kämpfte nicht mehr auf die gleiche Art und Weise um mich.
    Wer will schon einen Kerl, der auf alles scheißt und PlayStation spielt?
    Es war immer noch ein langer Weg zurückzulegen, und die Frage war weiterhin: AC Mailand oder Inter? Es hätte eine leichte Wahl sein sollen. Inter hatte siebzehn Jahre lang die Meisterschaft nicht gewonnen. Inter war kein richtiges Spitzenteam mehr. Der AC Mailand war einer der erfolgreichsten Klubs in Europa, in jeder Hinsicht. » Klar gehst du zu AC Mailand « , sagte Mino. Aber ich war nicht so sicher. Inter war Ronaldos alte Mannschaft, und der Verein schien mich wirklich haben zu wollen, und ich dachte daran, was Braida mir da oben in den Bergen gesagt hatte: »Du bist noch kein richtiger Star!« Der AC hatte die stärkere Mannschaft. Dennoch neigte ich zu Inter. Ich wollte zum Underdog.
    »Okay«, sagte Mino. »Aber denk daran, dass Inter eine ganz andere Herausforderung wird. Da bekommst du keine Meisterschaftstitel geschenkt.«
    Ich wollte nichts geschenkt bekommen. Ich suchte Herausforderungen und Verantwortung. Das Gefühl wurde immer stärker in mir, und schon da begriff ich, was es bedeuten würde, zu einem Klub zu kommen, der siebzehn Jahre keinen Meistertitel gewonnen hatte, und dafür zu sorgen, dass die Mannschaft es mit mir tat. Das konnte die Dinge auf ein völlig anderes Niveau heben. Aber wie gesagt, noch war nichts klar, ganz und gar nicht, und als Erstes mussten wir irgendetwas zusammenschustern. Wir mussten runter von dem sinkenden Schiff und nehmen, was kommt.
    Der AC Mailand sollte sich zu diesem Zeitpunkt für die Champions League qualifizieren. Eigentlich war der Klub für diesen Wettbewerb gesetzt, doch weil das Gericht die Mannschaft zu einem Punktabzug verurteilt hatte, musste sie gegen Roter Stern Belgrad in die Qualifikation. Das Hinspiel fand im San-Siro-Stadion in Mailand statt. Es war auch für mich ein wichtiges Spiel. Wenn der AC die Qualifikation schaffte, würde auch mehr Geld für Spielerkäufe zur Verfügung stehen, und Adriano Galliani, der Vizepräsident des AC , hatte mir gesagt:
    »Wir warten den Ausgang ab, dann melden wir uns wieder.«
    Bis dahin hatte Inter sich stärker bemüht, aber auch mit ihnen war es nicht einfach gewesen. Der Verein gehörte Massimo Moratti. Moratti ist ein big shot . Er ist ein Öltycoon. Als Klubbesitzer kannte er natürlich meine Zwangslage. Ganze vier Mal hatte er sein Angebot gesenkt. Die ganze Zeit war etwas, und am 8. August saß ich in unserer Wohnung an der Piazza Castello in Turin.
    Das Spiel des AC Mailand gegen Roter Stern in San Siro begann um Viertel vor neun. Ich schaute es mir nicht an. Ich hatte anderes zu tun. Aber offenbar spielte Kaká ziemlich früh einen Pass auf Inzaghi, der das 1:0 schoss, und ein Teil der Spannungen im Klub ließ nach. Kurz darauf ging mein Telefon. Es hatte den ganzen Tag geklingelt, und meistens war es Mino gewesen. Er berichtete über jeden einzelnen Schritt im Verfahren, und jetzt teilte er mir mit, Silvio Berlusconi wolle mich treffen, und natürlich war ich von den Socken. Nicht nur, weil er es war, sondern weil es zeigte, dass der Klub wirklich interessiert war. Dennoch war ich nicht sicher. Inter war weiter meine erste Wahl. Doch mir war klar, dass dieses Gespräch uns nützen konnte.
    »Können wir das für uns nutzen?«, fragte ich.
    »Darauf kannst du Gift nehmen«, antwortete Mino und rief auf der Stelle Moratti an, denn wenn es eins gibt, was den Mann beflügelt, dann, wie er dem AC eins auswischen kann.
    »Wir wollen dich nur darüber informieren, dass Ibrahimović heute Abend spät mit Berlusconi in Mailand essen geht«, sagte Mino.
    »Was?«
    »Sie haben im Restaurant Giannino

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