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Ich brauche dein Lachen

Ich brauche dein Lachen

Titel: Ich brauche dein Lachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNNE GRAHAM
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schlechtes Benehmen von seiner strengen Direktorin ins Verhör genommen wurde.
    „Es tut mir leid, wenn ich dich damit in Verlegenheit gebracht habe, aber das musste ich wissen.“ Mrs. Lombardi sah müde und niedergeschlagen aus.
    Es klopfte. Gleich darauf kam eine Hausangestellte mit einem Tablett herein. In zerbrechliche, feine Porzellantassen wurde geruhsam Tee eingegossen. Dazu wurde köstliches Gebäck gereicht. Holly brachte keinen Bissen hinunter, und selbst die Lippen zu befeuchten fiel ihr schwer.
    „Ich weiß nicht, was in Rio gefahren ist“, fuhr Mrs. Lombardi fort, und Tränen schimmerten in ihren Augen. „Vielleicht weiß ich es auch besser nicht, aber wenn du ihn irgendwie in die Ehefalle gelockt hast und dein Beweggrund sein Vermögen war, dann bin ich deine Feindin, und zwar eine sehr erbitterte.“
    Holly wurde blass. „Ich …“
    „Du hast keinen Beruf. Du hast keinen Pfennig Geld. Wie war es überhaupt möglich, dass mein Sohn dich kennengelernt hat?“ Alice Lombardi versuchte erst gar nicht, ihr Erstaunen darüber zu verbergen. „Du bist nicht aus unserer Welt. Natürlich stehe ich dir argwöhnisch gegenüber. Rio erzählt nichts von dir.“
    Beschämt erinnerte Holly sich daran, wie arm sie vor ihrer Heirat gewesen war. Plötzlich glaubte sie, die elegante Kleidung, die ihr Selbstvertrauen so gestärkt hatte, völlig zu Unrecht zu tragen. „Ich weiß wirklich nicht, weshalb Rio mich hierher geschickt hat …“
    „Nein? Du sollst dich einschmeicheln. Er ist ein typischer Mann und will sich heraushalten, bis ich mich mit dir abgefunden habe“, erklärte Alice trocken. „Wie alt bist du, um Himmels willen?“
    „Zwanzig.“
    „Rio ist also ein Kindesentführer.“ Es überraschte Alice Lombardi offensichtlich, dass Holly so jung war. „Da kann ich nur vermuten, dass mein Sohn wahnsinnig in dich verliebt ist. Eine andere Erklärung für sein Verhalten gibt es nicht.“
    Holly blieb schweigsam, denn sie konnte nicht lügen.
    „Hast du dazu nichts zu sagen?“, fragte Alice.
    „Ich liebe ihn .“ Holly stellte die Tasse mit dem unberührten Tee ab, stand auf und wollte unbedingt gehen. „Es hat nicht viel Zweck, wenn ich hier sitze, da ich Sie nur aufrege und Ihnen die Antworten, die Sie suchen, nicht geben kann.“
    „Wenn Rio dich liebt, brauche ich keine Antworten mehr.“ Alice betrachtete Holly, die bekümmert dreinsah, mit Unbehagen. „Und ich werde mich auch nicht einmischen.“
    „Er liebt mich nicht“, sagte Holly freiheraus. „Er mag mich. Er sagte, er glaube, er könne mich mit der Zeit sehr gernhaben, aber ich rechne nicht heute oder morgen damit.“
    Nach diesem Geständnis, das ihre Gastgeberin völlig verblüffte, eilte Holly hinaus in die geflieste Halle und stieß einen tiefen Seufzer der Erleichterung aus. Erst dann sah sie die andere Frau vor dem massiven steinernen Kamin stehen.
    „Sie sind Holly“, sagte Christabel und musterte sie verächtlich von Kopf bis Fuß. Sie war in einen Pelzmantel gehüllt, darunter trug sie ein kurzes dunkelblaues Kleid und kniehohe schwarze Lederstiefel. Diese Frau war so groß, dass Holly einen Schritt zurückweichen musste, um ihre Gesamterscheinung in sich aufnehmen zu können. Und die war nichts anderes als sensationell. Das lange blonde Haar, die aufregend grünen Augen, der sinnliche rote Mund. Dann die geschmeidige, wohlproportionierte Figur, eine Hand auf der Hüfte, die spöttische Haltung …
    „Sie sehen in Wirklichkeit noch besser aus als auf den Fotos“, gab Holly in ihrer Hilflosigkeit zu.
    „Das soll wohl ein Witz sein!“, stieß Christabel hervor. „Ganz schön unverfroren von Ihnen, hierher zu kommen, um Alice zu besuchen. Hier ist mein Revier. Bilden Sie sich bloß nicht ein, Sie hätten mir meinen Mann weggenommen. Sie haben ihn nur als Leihgabe!“
    „Als Dauerleihgabe.“ Holly warf den Kopf zurück, sodass die braunen Ringellöckchen nach hinten fielen, und sah Christabel unverwandt an. „Wenn Sie leichtsinnig genug waren, einen Mann wie Rio zu verlieren, so ist das Ihr Problem, nicht meines. Aber jetzt ist er mein Ehemann …“
    „Und wie lange, was glauben Sie, wird er es sein?“ Christabel stieß ein schrilles, spöttisches Lachen aus.
    „So lange, wie er will. Ich möchte mich nicht mit Ihnen streiten“, gestand Holly. „Ich habe nichts mit Ihrer Trennung von Rio zu tun.“
    „Aber wenn Sie nicht auf der Bildfläche erschienen wären, hätten wir wieder zusammengefunden“, erklärte

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