Ich brauche dich, weil ich dich liebe
nicht leben konnte, wollte.
Weil ich keinen Stress haben wollte, weder mit meinem Dad noch mit seinen Fans, noch mit sonst wem.
Ungewollt rann eine Träne über meine Wangen und verschwand in der Bettdecke.
Langsam und vorsichtig löste ich mic h aus seiner Umklammerung, nachdem ich gemerkt hatte, dass Nick ins Reich der Träume abgedriftet war.
Ich stand auf und blieb unschlüssig stehen.
Was sollte ich hier noch?
Ich hatte hier eigentlich nichts mehr zu suchen und doch hielt mich aus einem unerklärlichen Grund irgendwas hier.
Vielleicht die Angst, nach Hause zu kommen, ein Donnerwetter zu erleben, von Fans erkannt und gelyncht zu werden?
In der Bravo zu stehen, al s Freundin von ihm, die sich heimlich aus dem Staub gemacht hatte?
Nein, das wollte ich auf keinen Fall.
Ich würde Nick nicht das Feld kampflos überlassen.
Ha, soweit käme es noch, was?
Und doch nagte das, was Sommerarsch da von sich gegeben hatte, tief an mir.
Wenn er mich wirklich nicht lieben würde, warum hatte er denn ständig Sex mit mir? Warum turnte ich ihn denn, was ja nicht zu übersehen war, ständig an?
Warum macht es ihm so viel Spaß, mich immer auf die Palme zu bringen?
Warum …
Verdammt, Ash, jetzt komm mal wieder runter, ja?
Der Typ hier neben dir, der ist einfach nur einer, der seinen Spaß suchte, ihn in dir gefunden hat und damit Basta.
Nichts weiter!
„Scheiß!“, fluchte ich leise, traute mich jedoch nicht noch einmal zu Daniel oder gar zu Stefan rüber zu gehen.
Stattdessen schnappte ich mir meinen I Pod und hörte bis zum Morgengrauen Musik.
Ich musste irgendwann dann doch eingeschlafen sein, denn als ich erwachte, mich umdrehte und die Augen aufschlug, war die Betthälfte neben mir leer und kalt, als ich über sie strich.
Sommerarsch schien also schon länger weg zu sein.
Na toll und mich ließ er hier liegen! Danke auch!
Es klopfte an der Tür.
„Ja?“
Juri, mit dem ich nun gar nicht gerechnet hätte, streckte den Kopf rein, schien überrascht zu sein, mich noch im Bett vorzufinden und meinte dann ruhig, so wie er war:
„ Ähm Ash, ich will ja nicht drängeln, aber wenn du nicht zu Fuß bis zur nächsten Stadt, die ungefähr siebenhundert Kilometer von hier entfernt liegt, stiefeln willst, würde ich mich beeilen. Wir wollten eigentlich in einer halben Stunde los!“
Was? In einer halben … Stunde?
Ich schluckte und sprang dann aus dem Bett. „Warum hat mich denn keiner von euch Volldeppen geweckt?“, fauchte ich, während ich hektisch im Zimmer umher rannte, um meine Sachen zu packen.
„ Ich dachte, Nick hätte es dir gesagt; der meinte am Frühstückstisch zu uns, dass du nur noch deine Sachen packen müsstest und nicht wirklich Hunger hättest, wegen Bauchschmerzen und so!“
Bi tte? Das hatte er gesagt?
Der konnte was erleben, wenn ich hier fertig war, oh ja.
Während ich hektisch herum rannte, meine Sachen zusammen suchte, zwischendurch kurz vom Bad wieder ins Zimmer sprang, mit nichts als einem Handtuch bekleidet, schmiedete ich schon einen Mordplan nach dem anderen.
Oh ja, zuerst würde ich Sommerarsch so richtig heiß machen, ihn dann fallen lassen und dann am besten in der Dusche mit Handschellen - die ich dann noch irgendwo her bekommen musste - festketten und sämtliche Fans sich an seinem splitterfasernackten Körper, der, zugegebenermaßen, echt heiß war, ergötzen konnten.
Alexander drängelte.
„ Ich will dich ja nicht aufhalten, aber du hast noch zehn Minuten!“
Oh Gott, das werde ich niemals …
Schnell ins Bad gerannt, Kulturtasche und alles andere geschnappt, und schon war ich wieder raus.
Verdammt, ich hatte ja nicht einmal mehr Zeit, mich zu waschen.
Naja egal, muffelte ich halt.
„ Juri, kannst du meine Taschen … danke!“
Ein letzter Blick zurück, zurück auf ein Zimmer, ein Bett, in dem so einiges passiert war, dann knallte ich die Tür zu und hastete mit Alexander über die Flure nach draußen zum Tourbus.
„Man, hier riecht es wie in einer Parfümerie!“
Chris , der den Kopf gerade ins Bad streckte, aus dem ich nach gefühlten fünf Stunden endlich rausgekommen war, hustet und rümpfte die Nase.
„ Sorry, aber hätte mich Sommerarsch …“, ich sprach extra laut, damit es besagter Herr auch ja mitbekam, doch den schien es nicht die Bohne zu interessieren, „ … geweckt, dann wäre ich nicht so lange im Bad geblieben, hätte noch Frühsport machen und etwas essen können und müsste nicht so lange hier drin
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