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Ich darf Sie nicht lieben, Miss Jessica

Ich darf Sie nicht lieben, Miss Jessica

Titel: Ich darf Sie nicht lieben, Miss Jessica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DOROTHY ELBURY
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Zügen malte, Beachtung zu schenken, „… brauche ich noch ein paar Informationen von Ihnen.“
    Felicitys Augen wurden schmal. „Was für Informationen?“, wollte sie wissen.
    „Ist es richtig, dass Sie als Kind viel Zeit auf dem Anwesen der Ashcrofts verbrachten?“
    Als sie vorsichtig nickte, stellte Hazlett weitere Fragen über die Gewohnheiten der Brüder zu jener Zeit und insbesondere zu ihren Lieblingsschlupfwinkeln. Auf Felicitys Einwand hin, dass sie damals viel zu klein gewesen sei, um in die Spiele der viel älteren Jungen einbezogen zu werden, und daher nicht wisse, womit die beiden sich beschäftigt hätten, wurde er ungehalten und verlangte schroff, sie solle sich mehr Mühe geben.
    „Nun, sie kletterten auf Bäume, ruderten auf den Fluss hinaus – taten das, was alle Jungen tun“, stieß sie verärgert hervor, da ihr nicht einleuchten wollte, warum diese belanglosen Dinge von solcher Wichtigkeit sein sollten. „Ach ja, und sie verbrachten viel Zeit in den Ruinen der alten Abtei, wie mir gerade einfällt. Bauten Zeltlager und solche Sachen.“
    Ein Funke von Interesse glomm in Hazletts Augen auf. „In der Abtei?“, vergewisserte er sich lauernd. „Sind Sie sicher?“
    „Natürlich“, erwiderte Felicity achselzuckend.
    Der Viscount starrte sie wortlos an, offensichtlich damit beschäftigt einzuschätzen, wie brauchbar ihre dürftigen Informationen für ihn sein mochten.
    Nachdem sie eine Zeit lang vergeblich auf eine Reaktion von ihm gewartet hatte, verlor Felicity schließlich die Geduld. „Ich verstehe nicht, was all das mit Ihrem Vorschlag, mich mit Jessica Beresford anzufreunden, zu tun haben soll“, fuhr sie auf. „Und wenn Sie es mir nicht umgehend erklären, will ich mit Ihren albernen Machenschaften nichts mehr zu tun haben. Darf ich Sie also bitten, endlich meine Hand loszulassen und sich zu entfernen!“
    Hazlett lachte leise. „Beruhigen Sie sich, meine Liebe“, versetzte er gelassen. „Sagte ich Ihnen nicht, dass Sie den Zusammenhang in Kürze erkennen werden? Ich helfe Ihnen dabei, sich von einem, sagen wir, unangenehmen Stachel im Fleisch zu befreien, und ich glaube, je weniger Sie in die Einzelheiten meines Vorhabens eingeweiht sind, desto besser. Sollte nämlich irgendetwas schiefgehen, können Sie mit Recht behaupten, nichts gewusst zu haben. Trauen Sie ansonsten meinem Urteil, und ich versichere Ihnen, alles wird sich zum Besten wenden.“
    „Ich will hoffen, dass die besagten ‚Einzelheiten Ihres Vorhabens‘ nicht beinhalten, dass Miss Beresford Schaden zugefügt wird“, entgegnete Felicity, mit einem Mal beunruhigt. „Die Anwendung von Gewalt, in welcher Form auch immer, werde ich keinesfalls hinnehmen. Ich will lediglich, dass Lord Wyvern aufhört, ihr hinterherzulaufen. Schließlich hat sie Verehrer genug!“
    Das Lächeln, das sich daraufhin auf dem vernarbten Gesicht des Viscounts ausbreitete, sandte einen Schauder des Ekels durch sie hindurch, und im gleichen Moment hätte sie sich dafür, dass sie so unvorsichtig gewesen war, Hazlett ihre geheimsten Gedanken anzuvertrauen, am liebsten die Zunge abgebissen. Wütend riss sie sich von ihm los und wollte gehen, doch er stellte sich ihr in den Weg.
    „Sehen Sie einfach zu, dass Sie Ihrer Aufgabe nachkommen, Miss Draycott“, sagte er drohend. „Außer natürlich, Sie wünschten, dass unsere Unterhaltung allgemein bekannt wird.“ Mit einer spöttischen Verbeugung trat er zur Seite und ließ Felicity vorbei.
    Nach Lord Wyverns viel zu frühem Aufbruch erschien Jessica der Tanzabend bei den Hendersons noch langweiliger als zuvor.
    Die vier Musiker der Kapelle zeigten sich kaum in der Lage, den Takt zu halten, und der eine der beiden Geiger spielte beinahe so schlecht, wie sie sich fühlte. Und wie um ihrem Verdruss die Krone aufzusetzen, hatte ihr letzter Tanzpartner ihr gerade auf den Fuß getreten und dabei die kleine silberfarbene Zierrosette auf ihrem linken Slipper so gut wie abgerissen. Als Jessica den Saum ihres hellblauen Abendkleides ein kleines Stück anhob, um sich den Schaden zu besehen, wusste sie nicht, ob sie lachen oder weinen sollte. Ihre hübschen neuen Tanzschuhe waren praktisch ruiniert.
    Sie warf einen Blick in Imogens Richtung und sah, dass ihre Cousine noch immer in ihr angeregtes Gespräch mit Lady Henderson vertieft war. Da das Damenzimmer dem Ballsaal genau gegenüberlag, beschloss sie, dass es nicht notwendig war, Imogen zu stören. Sie würde kurz hinübereilen, die Rosette

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