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Ich darf Sie nicht lieben, Miss Jessica

Ich darf Sie nicht lieben, Miss Jessica

Titel: Ich darf Sie nicht lieben, Miss Jessica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DOROTHY ELBURY
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dieser Woche gezeigt hatte, war nach seinem erniedrigenden Rückzieher vom Samstag schon Beleidigung genug, doch dass er die Frechheit besaß, heute Abend hier aufzutauchen, einzig um mit seinem heimlichen Liebchen zu tanzen, war mehr, als Felicity zu ertragen vermochte.
    „Ein wenig unvermittelt, wie Seine Lordschaft seine Treuepflichten wechselt, meinen Sie nicht auch, Miss Draycott?“, ertönte plötzlich eine seidenglatte Stimme.
    Einen erschrockenen Ausruf unterdrückend, fuhr sie herum und sah sich Digby Soames, Viscount Hazlett, gegenüber. Ihr war der Gentleman mit den entstellten Gesichtszügen immer zuwider gewesen, und erst recht, seit er letztes Jahr versucht hatte, sie dazu zu nötigen, seinen unwillkommenen Heiratsantrag anzunehmen.
    „Ich habe nicht den Wunsch, mit Ihnen zu sprechen, Sir“, erklärte sie hochmütig und wollte sich wegdrehen, doch er ergriff ihre Hand und hielt sie fest umklammert.
    „Schade für Sie“, erwiderte er träge, während ein wissendes Grinsen um seine Lippen zuckte. „Und ich hatte schon geglaubt, ich könnte Ihnen helfen, Ihr kleines Problem zu beseitigen.“
    „Welches Problem?“, schoss sie wütend zurück. „Ich habe keine Probleme, und wenn, wären sie für Sie garantiert nicht von Belang.“
    „Oh, meine Liebe, das Gegenteil scheint mir der Fall“, versetzte der Viscount spöttisch und verstärkte seinen Griff, als sie versuchte, ihm ihre Finger zu entwinden. „Denn wenn mich nicht alles täuscht, gibt es da eine gewisse junge Dame, der es gelungen ist, die Zuneigung genau jenes Gentleman, der noch letzte Woche bereit war, sich Ihrer bezaubernden Person zu erklären, vollends für sich zu erringen.“
    Felicity erstarrte und stellte ihre vergeblichen Versuche, sich von Hazlett loszumachen, ein. „Werden Sie nicht unverschämt, Sir“, erwiderte sie kurz angebunden und setzte mit gesenkter Stimme hinzu: „Ich habe Ihnen letztes Jahr meine Antwort gegeben, und ich versichere Ihnen, dass sich an meiner Entscheidung nicht das Geringste geändert hat.“
    „Dann lassen Sie mich Ihnen versichern, dass ich nicht die Absicht hege, Ihnen erneut einen Antrag zu machen“, entgegnete der Viscount kalt. „Ich hatte lediglich vor, Ihnen im Hinblick auf das erwähnte kleine Problem einen Dienst zu erweisen.“
    „Und was wäre es, das Sie in dieser speziellen Angelegenheit tun könnten?“, fragte Felicity mit einiger Schärfe.
    „Aha!“ Hazlett lachte in sich hinein. „Wenigstens sind Sie bereit, mich anzuhören.“
    Sie zuckte die Achseln und ließ ihren Blick in der vergeblichen Hoffnung, dass Lord Wyvern zurückgekommen sein könnte, durch den Raum schweifen. „Sagen Sie, was Sie zu sagen haben, Sir. Ich kann nicht den ganzen Abend hier stehen bleiben.“
    „Nun, um genau zu sein …“, Hazlett begann sacht mit dem Daumen über ihre Hand zu streichen, die er noch immer in seiner hielt, „… ich habe da einen Plan, der Ihren Zielen ganz gewiss dienlich wäre. Natürlich müsste ich bei der Sache auf Ihre Mitarbeit zählen können.“
    „In welcher Hinsicht?“ Während sie die Frage stellte, blickte Felicity sich unauffällig um. Ihr war wenig daran gelegen, mit einem Gentleman gesehen zu werden, dessen Ruf, wie sie sehr gut wusste, alles andere als makellos war.
    „Sie müssten sich lediglich mit der fraglichen jungen Dame anfreunden und sich angewöhnen, sie öfter zu Ihren Unternehmungen einzuladen.“
    „Anfreunden!“ Felicity konnte ein schrilles Auflachen nicht unterdrücken, und einige der Gäste in Hörweite drehten die Köpfe in ihre Richtung. „Wenn Sie meine Gefühle für sie kennen würden, wüssten Sie, dass sie die letzte Person auf Erden ist, mit der ich mich anfreunden möchte.“
    „Man kann nicht ernten, wenn man nicht gesät hat“, setzte Hazlett ihr geduldig auseinander. „Miss Beresford in Ihren Zirkel aufzunehmen ist nichts weiter als ein untergeordneter Teil meines Plans. Doch zuvor müssen Sie ihr Vertrauen gewinnen.“
    „Ich denke, das könnte ich bewerkstelligen, wenn ich mich darauf konzentrieren würde“, räumte Felicity ein, nachdem sie einen Moment nachgedacht hatte. „Obwohl mir nicht ersichtlich ist, welchen Gewinn ich davon haben sollte.“
    „Ich verspreche Ihnen, dass es Ihnen in Kürze klar sein wird.“ Der Viscount lächelte, sodass die gezackte Narbe auf seiner Wange deutlich hervortrat. „Und damit dieser Fall in Bälde eintreten kann …“, fuhr er fort, ohne dem Widerwillen, der sich in Felicitys

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