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Ich darf Sie nicht lieben, Miss Jessica

Ich darf Sie nicht lieben, Miss Jessica

Titel: Ich darf Sie nicht lieben, Miss Jessica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DOROTHY ELBURY
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Treibhausrosenbouquets jeder Größe und Farbe gewunden hatte. Zwischen den Säulen waren riesige grün-weiß gestreifte Stoffbahnen drapiert worden, die dem Raum die Atmosphäre eines orientalischen Zeltes verliehen. Außer den Hunderten von Kerzen in den vier gigantischen Kristalllüstern, die von der Decke herabhingen, sorgten Dutzende mehrarmiger Leuchter entlang der Wände für strahlendes Licht.
    Jessica stellte sich auf die Zehenspitzen und reckte den Hals. Am gegenüberliegenden Ende des Ballsaals konnte sie zwei hohe Fenstertüren erkennen, die einen reizvollen Blick auf die von einer Säulenbrüstung begrenzte Terrasse boten. In den Bäumen des dahinterliegenden Gartens hatte man unzählige chinesische Papierlaternen aufgehängt, die von Weitem wirkten wie Myriaden farbenfroher Glühwürmchen.
    Einigermaßen eingeschüchtert von der allgegenwärtigen Pracht und dem Gewimmel von Gästen, begann Jessica sich zu fragen, ob sie Lord Wyvern an diesem Abend überhaupt zu Gesicht bekommen würde, ganz zu schweigen von der Möglichkeit, mit ihm zu reden. Doch als einzelne lang gezogene Klänge von der Galerie herunter verrieten, dass das Orchester dabei war, seine Instrumente zu stimmen, begannen sich die Menschentrauben aufzulösen. Viele der Ballbesucher verließen den Saal und begaben sich in den Korridor oder die angrenzenden Räumlichkeiten, in denen eine Fülle von Erfrischungen und anderen Amüsements arrangiert worden war, um die Bedürfnisse selbst der anspruchsvollsten Gäste zu befriedigen.
    „Kommen Sie, meine Damen.“ Rodney Lyndhurst bot seinen beiden Begleiterinnen galant den Arm. „Pevensey und Henderson haben uns dort hinten in der Ecke ein paar Stühle gesichert. Wir können es uns also bequem machen und das weitere Geschehen im Sitzen verfolgen.“
    Als sie Platz genommen hatten, trafen nach und nach die anderen Mitglieder der Gruppe ein, und schließlich auch Felicity selbst.
    Seit jener unglückseligen Unterhaltung bei der Soiree der Hendersons hatte Miss Draycott nichts mehr von Lord Hazlett gehört, und inzwischen war sie überzeugt, dass der Viscount beschwipst gewesen sein musste, als er sie angesprochen hatte, und dass seine Drohungen ein Versuch waren, sie für die Zurückweisung seines Heiratsantrags zu bestrafen. Sie hatte seit diesem Abend ihr Bestes getan, ihren Neid auf Jessicas Erfolge beim anderen Geschlecht in den Griff zu bekommen, und festgestellt, dass das Mädchen keineswegs um die viele Aufmerksamkeit buhlte, die ihm zuteil wurde. Sosehr sie auch zögerte, es sich einzugestehen, so hatte Felicity inzwischen sehr wohl begriffen, dass Lord Wyvern sie niemals in der gleichen Weise ansehen würde wie Jessica.
    Und obwohl Felicity wusste, dass zwischen ihr und Jessica niemals eine echte Freundschaft entstehen konnte, musste sie vor sich selbst zugeben, dass sie Jessica unrecht tat, wenn sie ihr Lord Wyverns unübersehbare Vorliebe für sie zur Last legte, und sich überdies eingestehen, dass sie angefangen hatte, ihre neue Bekannte zu mögen. Daher fiel es ihr auch nicht schwer, ihrer aufrichtigen Bewunderung für Miss Beresfords zauberhafte Ballrobe Ausdruck zu verleihen – dem kostspieligsten Kleid, das sie je besessen hatte, wie Jessica ihr lächelnd anvertraute.
    Die Kreation aus fließendem hellgrünem Satin besaß ein tieferes Dekolleté als all ihre anderen Abendkleider. Bei der Anprobe hatte Madame Devy ihrer Cousine versichert, dass ein etwas gewagterer Stil für Mademoiselle Beresford bei einem so bedeutenden Ball wie dem der Duchess of Conyngham völlig statthaft sei.
    Angesichts der Wichtigkeit des Ereignisses hatte ihr Bruder Matt sich nicht lumpen lassen und eine enorme Summe ausgegeben, damit die berühmte Schneiderin seiner Gattin und seiner Schwester etwas aus dem Rahmen Fallendes kreierte. Bedauerlicherweise hing Imogens Robe nun in den Tiefen ihres Kleiderschranks. Doch als Jessica am frühen Abend in Matts Arbeitszimmer getänzelt war, um sich ihm in ihrem neuen Kleid zu präsentieren, hatte ihr Bruder sie voller Stolz gemustert und gesagt: „Es kann kein Zweifel bestehen, dass du heute Abend die unangefochtene Ballschönheit sein wirst, meine Kleine. Also los, amüsier dich und …“, er hatte einen kurzen Moment innegehalten und dann ernst hinzugesetzt: „… denk an dein Versprechen, Jessica. Bleib bei Miss Draycott und ihren Freunden, und verhalte dich so, wie Imogen es sich von dir wünschen würde.“
    Doch in dem Wissen, dass sie nur noch diese

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