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Ich darf Sie nicht lieben, Miss Jessica

Ich darf Sie nicht lieben, Miss Jessica

Titel: Ich darf Sie nicht lieben, Miss Jessica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DOROTHY ELBURY
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unvermittelter Anblick ihm bescherte, nicht beachtend, ließ er seinen Blick über ihre rosig überhauchten Wangen zu ihren grünen Augen wandern und dann zu den unwiderstehlichen Erhebungen oberhalb ihres Ausschnitts.
    Und als besäße sie einen eigenen Willen, gab seine Hand ihren Ellbogen frei und strich über Jessicas in seidigen grünlich schimmernden Stoff gehüllte Hüfte. Hätte Sir Simons geräuschvolles Räuspern ihn nicht zur Vernunft gebracht, wäre er nicht in der Lage gewesen, sich davon abzuhalten, Jessica voller Verlangen an sich zu ziehen. So jedoch schob er sie hastig von sich, trat einen Schritt zurück und bedeutete ihr, an ihm vorbeizugehen.
    „Miss Beresford“, murmelte er und neigte den Kopf in dem Wissen, dass er verloren war, sollte er ihr erneut in die Augen sehen. Stattdessen hielt er den Blick fest auf ihren Mund gerichtet, musste indes umgehend feststellen, dass sich eine neuerliche Welle des Begehrens in ihm ausbreitete, deren Heftigkeit ihm den Atem nahm.
    Wäre Jessica die Entrücktheit in Lord Wyverns Zügen aufgefallen, hätte sie sich ihre nächsten Worte sicherlich noch einmal überlegt. So jedoch zwang sie sich zu einem strahlenden Lächeln, ließ ihren Fächer aufschnappen und hielt ihn sich kokett vor die Wangen. „Du liebe Güte, Lord Wyvern, Sie habe ich ja schon Ewigkeiten nicht mehr gesehen! Wo sind Sie denn nur die ganze Zeit gewesen?“ Dann richtete sie ihren Blick auf seine beiden Begleiter und senkte wirkungsvoll die Wimpern. „Wollen Sie mich nicht mit Ihren Freunden bekannt machen?“
    Angesichts ihres für ihn unerklärlichen Verhaltens kniff Benedict missbilligend die Lippen zusammen. Er stellte ihr Holt und Fitzallan vor und vermerkte bitter, dass die beiden ihr die Hand küssten wie zwei liebeskranke Mondkälber.
    „Ich bin entzückt, Gentlemen“, bedankte Jessica sich übertrieben und senkte abermals wirkungsvoll die lang bewimperten Lider. „Aber sagen Sie mir, warum ich Sie nicht auf der Tanzfläche gesehen habe – ich hätte gedacht, dass Gentlemen wie Sie beim Tanzen über so herausragende Fähigkeiten verfügen, dass sie alle anderen anwesenden Herren in den Schatten stellen.“
    Und dann, bevor Benedict noch recht wusste, wie ihm geschah, drehte sie sich mit schräg gelegtem Kopf zu ihm um und sagte schelmisch: „Mylord, ich höre, dass das Orchester einen Walzer anstimmt. Was meinen Sie – wollen wir uns aufs Parkett begeben?“

16. KAPITEL

    Unter allen anderen Umständen hätte es Jessicas mit unendlicher Glückseligkeit erfüllt, mit dem Mann, den sie liebte, Walzer zu tanzen. Doch nach einem raschen Blick in Lord Wyverns abweisendes Antlitz sackte ihr das Herz förmlich in die Kniekehlen. So hervorragend er den Tanz beherrschte, so wenig Vergnügen bereitete ihr seine gekonnte Führung durch die Schrittfolgen und Drehungen, mit denen er sie geschickt übers Parkett steuerte und den weniger erfahrenen Tanzpaaren mit vollendeter Leichtigkeit auswich.
    Als sie das dritte Mal an dem Platz, an dem die Dowager Countess saß, vorbeiwirbelten, ohne dass ein Wort über Lord Wyverns zusammengepresste Lippen kam, hielt Jessica es vor Kummer kaum noch aus. Und mit wachsender Panik wurde sie sich der Tatsache bewusst, dass, wenn sie nicht bald etwas unternahm, die lang ersehnte Gelegenheit vorübergehen würde, ohne dass sie die Chance gehabt hatte, sich ihm zu erklären, und, wichtiger noch, herauszufinden, ob sein Interesse an ihr nur ein Hirngespinst war.
    Also holte sie tief Luft, legte den Kopf in den Nacken und hob den Blick zum ausdruckslosen Gesicht des Earl. „Ich möchte mich für die entsetzliche Szene vorhin entschuldigen, Mylord“, erklärte sie tapfer. „Aber mir fiel nichts Besseres ein, um Sie dazu zu bewegen, mit mir zu tanzen.“
    Ihr unerwartetes Eingeständnis hätte Benedict um ein Haar aus dem Takt gebracht. Das Herz klopfte ihm bis in den Hals hinauf, und er schaffte es gerade noch, dem Paar neben ihnen auszuweichen, bevor er sich so weit fing, dass er Jessica in einen weniger überfüllten Bereich der Tanzfläche manövrieren konnte.
    „Mir war nicht klar, dass es Ihnen an Tanzpartnern mangelt, Miss Beresford“, bemerkte er unverbindlich.
    „Wie sollten Sie auch!“, schleuderte sie ihm mit blitzenden Augen entgegen. „Sie lassen sich schließlich nur dann blicken, wenn es Ihnen passt.“
    Als er nichts darauf erwiderte, wurde Jessica nur noch aufgebrachter. „Hegen Sie eine solche Abneigung gegen mich, dass Sie nicht

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