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Ich darf Sie nicht lieben, Miss Jessica

Ich darf Sie nicht lieben, Miss Jessica

Titel: Ich darf Sie nicht lieben, Miss Jessica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DOROTHY ELBURY
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um ihr aus dem Weg zu gehen. Oder glaubst du im Ernst, sie würde dir die kalte Schulter zeigen?“
    Benedict straffte sich. „Du gehst zu weit, Simon“, knurrte er und musterte seinen Freund finster.
    „Nicht weit genug“, erwiderte Holt unbeeindruckt. „Seit Wochen verzehrst du dich nach dem Mädchen, Ben, und Freddy und ich werden nicht die Einzigen sein, denen es aufgefallen ist. Nach der Geschichte mit Felicity Draycott haben wir nichts gesagt, weil wir der Meinung waren, dass du unsere Unterstützung brauchtest. Aber ich finde, als deine besten Freunde, die sich um dich sorgen, verdienen wir es, dass du uns reinen Wein einschenkst.“
    „Da gibt es nicht viel zu sagen.“ Benedict seufzte und trank sein Glas aus. „Ja, ich habe tatsächlich mein Herz verloren – und vermutlich auch den Kopf –, aber was immer ich für Miss Beresford empfinde, ich kann nichts machen. Solange ich die verflixte Urkunde nicht auftreibe, stecke ich fest. Vermutlich sollte ich mich damit abfinden, dass ich gezwungen sein werde, Draycotts Tochter zu heiraten, und Schluss.
    Doch davon ganz abgesehen …“, setzte er nach kurzem Schweigen hinzu, „… habe ich allen Anlass zu glauben, dass die junge Dame mich für nichts weiter als einen eingebildeten Esel hält.“
    „Nicht, wenn du mich fragst“, meldete Fitzallan sich zu Wort und hievte sich aus seinem Sessel hoch. „Ich habe den Eindruck gewonnen, dass sie von dir genauso angetan ist, wie du es von ihr bist. Die Kleine lässt dich keinen Moment aus den Augen, wenn sie deiner ansichtig wird, du Glückspilz!“ Er leerte den Rest seines Brandys in einem Zug und stellte das Glas ab. Dann sah er seine Freunde fragend an. „Also – reiten wir jetzt in die Stadt oder nicht?“

15. KAPITEL

    „Nun, ihr Lieben …“, Imogen legte die Serviette neben ihren Frühstücksteller und lächelte ihrem Gatten und Jessica zu, „… ich habe noch einiges zu erledigen im Laufe des Tages. Mrs. Newton erwartet mich zum Morgenbesuch, und anschließend wollte ich bei Madame Devy vorbeifahren und mir ein Paar neue Handschuhe für den Ball der Duchess of Conyngham heute Abend besorgen.“
    Sie stand auf, nahm ihre Post an sich, die der Butler vor ein paar Minuten in den Frühstückssalon gebracht hatte, und drehte sich um, um zur Tür zu gehen. Plötzlich begann sie zu Matts und Jessicas Entsetzen zu schwanken und sackte im nächsten Moment leise stöhnend zu Boden.
    Mit schreckensgeweiteten Augen sprang Matt auf, warf den Brief, den er überflogen hatte, auf den Tisch und eilte an die Seite seiner ohnmächtigen Gattin.
    „Imogen, um Himmels willen! Imogen!“, rief er aus und kniete sich neben die reglose Gestalt, um sie vorsichtig in die Arme zu nehmen. „So sag doch etwas, mein Schatz, ich flehe dich an!“
    Imogens Lider flatterten, dann öffnete sie die Augen und wollte sich aufsetzen, doch Matt hinderte sie daran. Sie blinzelte ein paar Mal, und als sie den angstgepeinigten Ausdruck in seinem Gesicht bemerkte, streckte sie die Hand aus und berührte seine bebenden Lippen mit den Fingerspitzen. „Bitte beunruhige dich nicht, Liebster“, murmelte sie. „Ich bin zu schnell aufgestanden, das ist alles.“
    „Das mag sein, wie es will.“ Matt hob sie auf die Arme und stand auf. „Du legst dich jedenfalls sofort wieder ins Bett, und ich lasse so schnell es geht Dr. Frinton holen.“
    „Aber Matt …“, protestierte Imogen schwach, „… ich muss doch zu Mr. Newton und zu Madame Devy … Und was ist mit dem Ball heute Abend?“
    „Zur Hölle mit dem ganzen Unsinn!“, erklärte ihr Gatte grimmig, schritt aus der Tür und durchquerte die Eingangshalle in Richtung Treppe. „Für diese Saison ist Schluss mit Bällen, mein Mädchen.“
    Voller Sorge sah Jessica den beiden hinterher, unsicher, ob sie ihnen folgen sollte, oder ob es besser war, zu warten, bis Matt zurückkam. Bitte, lass Imogen nichts Schlimmes passieren! betete sie im Stillen und begann die am Boden verstreuten Kuverts aufzuheben. Ich könnte es nicht ertragen, wenn sie …
    Sie unterbrach sich und drehte sich zur Tür, als sie Matts Schritte auf dem Marmorfußboden der Halle vernahm. Kaum hatte ihr Bruder den Frühstückssalon betreten, warf sie sich ihm an die Brust. „Sag, dass Imogen wieder in Ordnung kommt, Matt!“, flehte sie schluchzend.
    Obwohl ihr Bruder noch immer leichenblass war, lächelte er ihr beruhigend zu und tätschelte ihre Schulter, bevor er sie von sich schob. „Sie scheint sich ein wenig

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