Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ich darf Sie nicht lieben, Miss Jessica

Ich darf Sie nicht lieben, Miss Jessica

Titel: Ich darf Sie nicht lieben, Miss Jessica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DOROTHY ELBURY
Vom Netzwerk:
in Südamerika. Es handelt sich um ein reiches Kupfervorkommen, dessen Abbau großen Gewinn abwirft. Das Problem ist nur, dass ich die Besitzurkunde noch nicht gefunden habe, und wenn sie nicht bald auftaucht, stehe ich vor dem Bankrott und all der Schmach, die damit einhergeht.“ Er schwieg einen Moment und fuhr mit ernster Stimme fort: „Und ich liebe dich viel zu sehr, als dass ich es ertragen könnte, dich solchem Ungemach und solcher Schande auszusetzen.“
    „Für mich macht es keinen Unterschied, ob du reich oder arm bist“, erwiderte Jessica lebhaft. „Ich liebe dich, und es ist mir egal, was die sogenannten feinen Leute von mir denken oder über mich reden.“
    Bei ihren Worten schwoll Benedict das Herz vor freudigem Stolz. Gleichwohl schüttelte er den Kopf. „Aber mir nicht, mein Schatz“, erwiderte er weich. „Denn für unser zukünftiges Leben ist es von entscheidender Bedeutung, wie die Gesellschaft uns sieht, und das gibt mir umso mehr Grund, meine Probleme zu lösen. Außerdem …“, er zwinkerte ihr schelmisch zu, „… möchte ich natürlich, dass du mich für meine Leistungen bewunderst.“
    „Das dürfte mir nicht schwerfallen.“ Jessica nahm seine Hand, legte sie sich an die Wange und lächelte ihn so verehrungsvoll an, dass er für einen Moment wie gelähmt war. Doch dann zog sie die Stirn in Falten und ließ ihn los. „Aber was sollen wir jetzt tun? Matt ist entschlossen, am Samstag abzureisen, und nun, da ich weiß, dass du mich liebst, wird mir schon allein bei dem Gedanken, wochenlang von dir getrennt zu sein, ganz elend.“
    „Mir ergeht es nicht anders, meine süße Jessica“, stöhnte Benedict und nahm sie in die Arme. „Doch das Wissen, dass du meine Liebe erwiderst, ist alles, was ich brauche, um mich in meinem Entschluss bestärkt zu fühlen.“ Er senkte den Kopf und küsste sie zärtlich. „Und nun, meine Liebste, habe ich dich lange genug aufgehalten. Deine Freunde werden sich sicher längst fragen, wo du abgeblieben bist.“ Er hielt nachdenklich inne. „Bist du zufällig morgen Abend mit Felicity und ihrer Gruppe verabredet?“, fragte er dann.
    Jessica zuckte mit den Schultern. „Lady Helen hat eine Loge in den Vauxhall Gardens für uns reserviert“, antwortete sie gleichgültig.
    „Dann werde ich alles tun, um dich dort zu treffen.“ Benedict nahm sie bei den Schultern und drehte sie so, dass sie im Licht eines Lampions stand. „Halt Ausschau nach mir, meine Liebste“, murmelte er rau und sah ihr eindringlich in die Augen. „Es wird vermutlich das letzte Mal sein, dass wir uns sehen, bevor du die Stadt verlässt.“

17. KAPITEL

    Nachdem sie am darauffolgenden Morgen gegen zehn Uhr wieder in Ashcroft Grange eingetroffen waren, hatten Benedict und seine beiden Freunde sich in die Küche begeben. Dort saßen sie nun am Tisch und ließen sich das üppige Frühstück servieren, das Mrs. Hayward, die Haushälterin, ihnen zubereitet hatte, und während sie mit großem Appetit ihren Eiern mit Speck zusprachen, musste Benedict Sir Simons und Fitzallans zwar gutmütigen, aber ausgiebigen Spott über den denkwürdigen Walzer, seine Abwesenheit aus dem Ballsaal und Miss Beresfords gleichzeitiges Verschwinden über sich ergehen lassen.
    „Ich sage dir, du warst mindestens fünfzehn Minuten fort.“ Fitzallan lachte in sich hinein und nahm sich zum zweiten Mal von Mrs. Haywards saftigem Beefsteak nach. „Mehr als genug Zeit, jede Frau dahin zu bekommen, wo man sie haben will, wenn du mich fragst.“
    „Dann erlaube mir, dir zu versichern, dass in diesem Fall fünfzehn Jahre nicht annähernd genügen würden, um zu einem solchen Ergebnis zu führen“, knurrte Benedict ungnädig und schoss seinem Freund einen finsteren Blick zu. „Und ich wäre dir sehr verbunden, wenn du davon absehen könntest, anzügliche Bemerkungen über meine zukünftige Gattin zu machen.“
    Holt und Fitzallan sahen ihn an wie vom Donner gerührt. „Zukünftige Gattin?“, wiederholten sie im Chor.
    „Dürfen wir das so verstehen, dass du Miss Beresford einen Antrag gemacht hast?“, wollte Sir Simon wissen. „Nicht dass mir entgangen wäre, wie hoffnungslos verliebt du bist, alter Junge, aber ist es nicht üblich, seiner Angebeteten ein paar Wochen lang leidenschaftlich den Hof zu machen, ehe man diesen unumkehrbaren Schritt unternimmt?“
    „Angesichts der Tatsache, dass Beresford morgen nach Lincolnshire zurückreisen will, scheint mir Zeit ein Luxus, den ich mir nicht leisten

Weitere Kostenlose Bücher