Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ich darf Sie nicht lieben, Miss Jessica

Ich darf Sie nicht lieben, Miss Jessica

Titel: Ich darf Sie nicht lieben, Miss Jessica
Autoren: DOROTHY ELBURY
Vom Netzwerk:
einmal mehr mit mir sprechen, Sir?“, forderte sie ihn heraus.
    „Ich hege keine Abneigung gegen Sie, Miss Beresford“, versicherte er ihr ernst und musste sich zusammennehmen, um über dem betörenden Gefühl ihres warmen, weichen Körpers unter seinen Fingern nicht wieder aus dem Takt zu kommen.
    „Sie haben enorme Mühen auf sich genommen, um mir meinen zerbrochenen Fächer zu ersetzen“, hielt sie ihm vor und sah ihn anklagend an. „Und dann …“
    „Sicher sind Sie es gewöhnt, viel aufwendigere Geschenke zu erhalten“, sagte er steif, nachdem sie verstummte. „Meine einfache Gabe war kaum der Erwähnung wert.“
    Unvermittelt geriet sie ins Stolpern, und er umfing sie fester. Als er auf sie hinuntersah, standen Tränen in ihren großen grünen Augen.
    „Sie wissen ganz genau, dass das nicht wahr ist“, wisperte sie. „Ihr Geschenk hat mir mehr bedeutet, als ich je sagen kann.“
    Das Herz begann ihm plötzlich schmerzhaft gegen die Rippen zu hämmern, und er war um Worte verlegen. Jede Faser seines Körpers schien danach zu schreien, diese ganze Farce zu beenden und ihr endlich zu sagen, wie sehr er sie liebte.
    „Mein Geschenk sollte Ihnen Vergnügen bereiten, nicht Kummer“, versetzte er schließlich rau. „Um nichts in der Welt möchte ich Sie jemals traurig sehen.“ Dann verstärkte er seinen Griff um ihre Taille, steuerte sie gewandt über das polierte Parkett und führte sie in eine überraschend schwungvolle Linksdrehung.
    Jessica blieb beinahe die Luft weg, als er sie mit unerwarteter Plötzlichkeit herumwirbelte. „Warum bemühen Sie sich dann so sehr, mir aus dem Weg zu gehen?“, fragte sie dennoch.
    Benedict runzelte die Stirn, als ihm klar wurde, dass er ihr, wollte er nicht riskieren, ihr Vertrauen ein für alle Mal zu verlieren, die Wahrheit sagen musste. „Ich fürchte, Ihre Beobachtung trifft zu“, gestand er mit einem schiefen Grinsen. „Ich habe mein Äußerstes getan, um mich von Ihnen fernzuhalten!“
    „Aber weshalb?“ Sie schüttelte verwundert den Kopf. „Was hat Sie zu diesem merkwürdigen Verhalten veranlasst?“
    Kaum noch in der Lage, sich auf die Tanzschritte zu konzentrieren, stieß Benedict einen tiefen Seufzer aus. „Der Grund dafür, mein liebes Mädchen“, sagte er weich, „ist wohl der, dass ich es geradezu unmöglich finde, Ihnen zu widerstehen.“
    Ein Ausdruck von Nichtbegreifen malte sich in Jessicas Zügen. „Was meinen …?“, setzte sie an, dann hielt sie inne, offenbar ganz davon in Anspruch genommen, den Sinn seiner Worte zu erfassen. Ihre Wangen röteten sich. „Wollen Sie damit sagen …?“, brachte sie schließlich atemlos hervor.
    Als Benedict ihre Verblüffung gewahrte, lächelte er sie warmherzig an. Obwohl er ihr eingedenk seiner heiklen Situation vielleicht schon viel zu viel verraten hatte, schlug er alle Vorsicht in den Wind und zog Jessica fester an sich, um sie ein letztes Mal herumzuwirbeln, bevor der Walzer endete.
    „Ich bedaure, Ihnen im Augenblick nicht mehr verraten zu können, meine süße Jessica“, raunte er ihr ins Ohr. „Aber bald – sehr bald, das verspreche ich Ihnen – werde ich es tun. Sie können sich darauf verlassen.“
    Ohne sich um die neugierigen Blicke der Tänzer in ihrer unmittelbaren Umgebung zu kümmern, umklammerte Jessica Lord Wyverns Arm. „Selbst ‚sehr bald‘ könnte sich als zu spät erweisen“, erwiderte sie verzweifelt. „Mein Bruder will, dass wir am Samstag nach Thornfield zurückreisen.“
    Benedict stieß eine leise Verwünschung aus. Auf diesen Ge danken war er nicht gekommen, als er beschlossen hatte, Beresford aufzusuchen, sobald er die Besitzurkunde für die Mine in die Finger bekam. Wenn Jessica nun nach Lincolnshire zurückkehrte, ohne dass er sich zuvor angemessen erklärte, würde es womöglich Wochen dauern, bis er dazu kam, mit ihrem Bruder zu sprechen. Und wer wollte ihm garantieren, dass in dieser langen Zeit nicht irgendein Süßholz raspelnder Geck ihre Zuneigung erschlich? Allein die Vorstellung brachte Benedict auf. Nein, entschied er. Dieses Risiko kann ich nicht eingehen!
    „Wir müssen reden“, flüsterte er Jessica zu, als er sie bei sich unterhakte, um sie zu ihrem Platz zurückzubringen. „Können Sie sich für eine Zeit lang von Ihren Freunden entfernen und mich auf der Terrasse treffen?“
    Jessica war sich der Ungehörigkeit von Lord Wyverns Vorschlag sehr wohl bewusst, doch bei der Aussicht, mit ihm allein zu sein, begann ihr Puls zu rasen. „Geben
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher