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Ich. Die Autobiographie

Ich. Die Autobiographie

Titel: Ich. Die Autobiographie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmut Berger , Holde Heuer
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Ehrverlust nur noch in der Flucht mit seinem Restvermögen nach Übersee. Fern seiner Heimat wurde er bald tot in Brasilien aufgefunden. Es sollte so aussehen, als hätte er sich mit dem Kopf im Gasofen umgebracht. In Wahrheit steckte hinter seinem Tod die Mafia. Das ist ein offenes Geheimnis.
    Jetzt wäre es eigentlich an der Zeit gewesen, mich mit ihr zu liieren. Die ganzen Jahre über war ich in sie verliebt gewesen. Aber ich drehte gerade wieder einen Film unter Luchino, und sie versuchte in Amerika ihr Glück bei einem Filmproduzenten, von dem sie auch ein Baby bekam. Ihr Durchbruch beim Film ließ weiter auf sich warten. Karriere hatte sie längst gemacht. Aber eine ganz andere: bei dem schwachen Geschlecht, den Männern, die ihr allesamt nicht gewachsen waren. Sie sind noch heute hinter ihr her wie irre. Selten habe ich eine solche Traumfrau wie Britt kennengelernt.

     
    Mit Marisa Berenson bei den Dreharbeiten zu »Der Garten der Finzi Contini« 1970.
     

 
    Mit Ursula Andress 1978 im In-Club »Jackie O.« in Rom.
     

Picknick auf Wimbledons heiligem Rasen, ein Knopf bis zum schönsten Busen der Welt
     
     
     
    Mit dem Topfotografen Patrick Lichfield, einem Cousin der englischen Königsfamilie, traf ich sie auch. Ich lernte ihn durch sie kennen. Während meiner Londonaufenthalte für meine Film-Promotions tanzten wir die Nächte in den In-Clubs durch. Am Nachmittag shoppten wir in der Bond Street und der Burlington Arcade, suchten witzige Geschenke auf dem Flohmarkt an der Portobello Road, ließen uns von den Düften in Penhalligons Bouquets verführen, kauften unsere Kaschmirpullover bei Harrod’s. Ich bestellte regelmäßig meine handgearbeiteten Schuhe bei Loew’s. Einmal picknickten wir am Wochenende nach einem Wimbledon-Turnier auf dem heiligen Rasen. Gern suchten wir die kleinen Fischrestaurants in der Nähe von Covent Garden auf.
    Herrlich verrückte Zeiten. Britt und ich wurden ein Liebespaar. Lichfield war nicht sauer. Wir taten einfach alles gemeinsam. In all dem berückenden Chaos rief mich eines Tages Rod Stewart an. Er wollte mit mir ausgehen und unbedingt Britt kennenlernen. Ich stellte ihm Britt im In-Club »Tramp’s« vor und hatte sie damit schon wieder verloren. Ihre Liebe war wie ein Feuerwerk. Beide standen in Brand. Ich konnte gar nichts anderes tun, als ihnen zu gratulieren. Britt verschwand für lange Zeit in Rods Sängerwelt. Eifersüchtig war ich schon, aber Freundschaften sind mir wichtiger als meine Besitzansprüche. Die Liebe ist ein seltsames, bizarres Wesen. Unergründlich. Und die Liebe entschuldigt alles. Ciao, süße Britt.
    Ihr Leben ging weiter in Hollywood, auf dessen Hügeln sie mit Rod Stewart lebte. Britts europäischer Einfluss auf die Einrichtung zeigte sich in den schönsten Jugendstilmöbeln und kostbarsten französischen Antiquitäten. Die großzügigenBäder waren mit französischen Fliesen verarbeitet, über den Betten thronten Baldachine. Sie schuf Rod ein perfektes Heim. Er war glücklich. Eine der großen Stärken Britts war es, die Wünsche ihrer Lieben intuitiv in sich aufnehmen und umsetzen zu können. Diese Begabung fehlt egozentrischen Persönlichkeiten sonst oft. Eigentlich hätte sie mit dieser Stärke eine viel größere Filmkarriere machen müssen.
    Britt verwandelte sich in der Szene um Rod in eine witzige Rocklady, die den heißesten Bräuten den Schneid abkaufte. Capisce? Aber ihre Filmerei blieb irgendwann auf der Strecke. Die Angebote kamen spärlich und wenn, dann während Rods Tourneen, auf denen sie ihn begleiten sollte. Sie weigerte sich kurzerhand, nur noch als hübsche begleitende Ehefrau aufzutreten, und reichte die Scheidung ein, als Rod Stewart keine Anstalten machte, ihre Selbständigkeit zu unterstützen. Er war wohl der einzige, der ihrer weiblichen Power gewachsen war. Der Scheidungskrieg ging für beide Seiten ohne Sieg aus. So kamen Britt und ich uns wieder näher.
    Ich verwöhnte sie mit Waschkörben voller Blumen. Die Essen auf meiner Terrasse mit den Pasta-Köstlichkeiten meiner Haushälterin Maria liebte sie. Wir liebten uns. Soviel tiamo wie lange nicht mehr. Aber was uns anzog, war die Ähnlichkeit unserer Charaktere. Sie lebte das Extrem, wühlt Menschen mit ihrem wilden Temperament und ihrer mädchenhaften Beauty noch heute wie ein Hurrikan auf. Aber Wirbelstürme kreisen im Zentrum ihres Auges immer um sich selbst und ihre gierige Lust. So ist Britt. So bin ich. Wer immer mit uns zu tun hat, im Film, als Freund

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