Ich durchschau dich!: Menschen lesen - Die besten Tricks des Ex-Agenten (German Edition)
Sie bei der Unterscheidung sicherer werden, nachfolgend einige Erkenntnisse aus der Observation, damit Sie in Zukunft zügig erkennen, wen Sie mit Hin oder Weg locken.
Zuhören entlarvt!
Hin-Typen reden viel davon, was sie erreichen wollen. Sie benutzen Wörter wie ermöglichen, bekommen, haben, Nutzen, Vorteile, Gewinn, Ergebnis, Erreichen.
Weg-Typen reden von Situationen, die sie vermeiden, von Problemen, denen sie aus dem Weg gehen wollen. Sie benutzen Wörter wie verhindern, vermeiden, verhüten, regeln, loswerden, sich lösen, etwas nicht mehr tun müssen, es wird keine Probleme mehr geben.
Hin oder weg?
Warum wollen Sie den Job wechseln? Damit ich diese schlechte Stimmung und den inkompetenten Chef loswerde.
Und Sie?
Damit ich bessere Chancen habe, mehr verdiene, insgesamt zufriedener bin und neue Herausforderungen kennenlerne.
Wer aufmerksam zuhört, erkennt, dass auch in der Werbung mit beiden Motivationsarten gearbeitet wird. Da gibt es die Absicherung gegen drohende Mittellosigkeit. Weg von der Angst sozusagen. Und es gibt Produkte, die locken an: ab in den Urlaub, rein in die Klamotte, für jede Zielgruppe die passende Ansprache.
Die Hin-Typen als Optimisten und die Weg-Typen als Pessimisten zu bezeichnen, wäre nicht ganz richtig, doch tendenziell trifft es zu. Denn der Weg-Typ sorgt sich mehr als der Hin-Typ. Er vermeidet Folgen, die er befürchtet, während der Hin-Typ sich optimistisch von seinem Ziel locken lässt.
In ausweglosen Situationen überwiegt die Weg-Haltung. Wenn es hart auf hart kommt, wollen wir alle bloß weg. Wer nur noch raus aus einer bedrängten Lage will, stellt das Vermeiden des unangenehmen Zustandes in den Fokus, auch wenn er oder sie sonst überwiegend ein Hin-Typ ist. Doch da meldet sich unsere Prägung. Auch Tiere suchen bei Gefahr das Weite. Aber so weit muss es ja nicht kommen.
Ein Hin-Typ ist oft so sehr auf das Erreichen seines Zieles konzentriert, dass er mögliche Gefahren ausblendet. Die Motivation, das zu bekommen, was er will, beflügelt ihn und weckt immer neue Energie. So stürmt er begeistert los – und wirkt auf andere
manchmal ein wenig naiv, da er Hindernisse nicht erkennt und vielleicht gar nicht in Betracht ziehen möchte.
Ein Weg-Typ erkennt Probleme bereits, wenn sie am Horizont auftauchen könnten. Genau das motiviert ihn: Wie kann er vermeiden, dass dieser worst case eintritt? Solche Menschen sind durch Drohungen zu beeindrucken, die sie ja auf jeden Fall vermeiden wollen.
Für einen Hin-Typen bedeutet die Drohung nichts. In ihr findet er kein Ziel, auf das er zustrebt.
Ein Weg-Typ ist der geborene Krisenmanager. Ein Hin-Typ ist der geborene Visionär und in Forschung und Entwicklung gut aufgehoben. Aber um etwas perfekt zu machen, braucht es beide. Denjenigen, der am liebsten auf Ziele hinarbeitet, und denjenigen, der mit Begeisterung Krisen vermeidet.
Während sich der Hin-Typ auf sein Ziel konzentrieren und lange bei der Sache bleiben kann, lässt sich der Weg-Typ leichter ablenken. Ständig tauchen neue Probleme auf, er springt von hier nach da und hat vor lauter Problemen Probleme, Prioritäten zu setzen.
Probleme lauern auf jeden Fall dort, wo ein Hin und ein Weg eine Beziehung eingehen. Diese Missverständnisse müssen nicht sein, sie können relativ leicht beseitigt werden. Wer seinen Hin-Partner motivieren möchte, beispielsweise bei der Hausarbeit zu helfen, sollte die Vorteile aufzählen, die sich nach getaner Arbeit ergeben. Dann ist alles erledigt, und wir können in Ruhe entspannen, haben endlich Zeit mit Ines und Thomas etwas zu unternehmen oder können uns etwas Schönes kochen. Alles sieht aufgeräumt aus, und sollte überraschend jemand zu Besuch kommen, müssen wir uns nicht schämen.
Den letzten Satz hat die Weg-Partnerin gesprochen. Die die Gäste, sprich Probleme, frühzeitig wittert. Sie könnte folgendermaßen zur Hausarbeit motiviert werden: Dann haben wir alles Nervige erledigt, das Wochenende gehört uns, endlich klebt der Boden nicht mehr, wenn die Sonne reinscheint, stört kein Nebel auf den Fenstern und so weiter.
Wenn andere Menschen uns an ihrer Motivation teilhaben lassen, sollten wir im selben Takt bleiben, um ihren Schwung nicht abzubremsen.
Andrea freut sich: »Ich sehe es klar vor mir, wie gut mein Bericht von den Abteilungsleitern aufgenommen wird. Ich weiß genau, was ich schreiben werde. Das wird ein großer Erfolg für mich.«
Peter freut sich mit
Weitere Kostenlose Bücher