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Ich folge deinem Schatten

Ich folge deinem Schatten

Titel: Ich folge deinem Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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wäre vor ihm eine Frau in ein Taxi gestiegen, die genau wie sie ausgesehen hätte. Er hätte gedacht, es wäre ein und dieselbe Person, nur dass die Frau, die ins Taxi gestiegen ist, eine Freizeithose und eine Jacke trug, während die in der Kirche sehr elegant gekleidet war.«
    Billy Collins und Jennifer Dean warfen sich einen langen Blick zu, beiden ging der gleiche Gedanke durch den Kopf: War es möglich, dass Alexandra Moreland doch die Wahrheit sagte? Gab es wirklich jemanden, der exakt wie sie aussah? Oder wollte sich dieser Ex-Polizist nur wichtig machen, indem er ihnen eine Geschichte auftischte, die niemand bestätigen konnte?
    »Na, vielleicht hat unser Ex-Kollege die Morgenzeitungen gelesen und ist dabei auf den Gedanken gekommen, er könnte sich mit dieser Geschichte vielleicht etwas hinzuverdienen, wenn sich alle darum reißen, ihn interviewen zu dürfen«, schlug Billy vor, obwohl ihm sein Gefühl sagte, dass das vermutlich nicht der Fall war. »Dave, schaffen wir diesen Neil Hunt hierher, mal sehen, ob er auf seiner Geschichte beharrt.«
    Billys Handy klingelte. Gedankenverloren ging er ran und bellte seinen Namen. Alvirah Meehan war dran. Ihr triumphierender Ton war nicht zu überhören. »Ich wollte mal fragen, ob ich bei Ihnen vorbeikommen kann«, sagte sie. »Ich habe hier etwas, was für Sie von großem Interesse sein sollte.«
    »Ich bin hier, Mrs. Meehan, und es würde mich freuen, Sie zu sehen.« Er blickte auf.
    Gerade kam Wally Johnson durch die versetzt platzierten Schreibtische auf ihn zugeeilt.

72
    Kevin Wilson verbrachte am Samstagmorgen mehr als eine Stunde im Fitnessraum seines Apartments. Ständig wechselte er zwischen den Fernsehsendern, um auch den letzten Nachrichtenbeitrag über Zan nicht zu verpassen. Ihr herzzerreißendes Dementi, »Ich bin nicht die Frau auf den Fotos!«, ließ ihn nicht mehr los.
    Stirnrunzelnd verfolgte er den Vortrag eines Psychiaters, der die Fotos von ihr im Central Park nach Matthews Verschwinden mit denen des englischen Touristen verglich, auf denen sie Matthew aus dem Buggy nahm. »Unmöglich, dass sie nicht die Mutter ist, die ihr eigenes Kind entführt«, sagte der Psychiater. »Schauen Sie sich nur die Fotos an. Es ist schlicht unmöglich, dass sich jemand innerhalb von wenigen Stunden die gleiche Kleidung besorgen kann, um in ihre Rolle zu schlüpfen.«
    Kevin wusste, dass er Zan unbedingt sehen musste. Sie hatte ihm erzählt, sie wohne nur fünfzehn Minuten entfernt in der Battery Park City, und sie hatte ihm ihre Handynummer gegeben. Er wählte.
    Es klingelte fünf Mal, dann war die Ansage zu hören. »Hallo, hier ist Zan Moreland, hinterlassen Sie bitte Ihre Nachricht, und ich rufe zurück.«
    »Zan, hier ist Kevin. Ich störe Sie nur ungern, aber ich muss Sie unbedingt heute noch treffen. Wir fangen bereits am Montag mit den Arbeiten in den Wohnungen an, und es gibt noch ein paar Dinge, die ich mit Ihnen besprechen muss.« Hastig fügte er hinzu: »Nichts Problematisches, nur ein paar Fragen, wie was gemacht werden soll.«
    Er duschte und schlüpfte in seine liebste Kleidung: Jeans, Sporthemd und Sweater. Obwohl er keinen rechten Hunger hatte, ließ er sich zu Kaffee und Frühstücksflocken nieder. Am kleinen Tisch mit Blick auf den Hudson las er in der Zeitung von den Anklagepunkten, die gegen Zan erhoben worden waren. Kindesentführung, Behinderung polizeilicher Ermittlungen, Eingriff in das elterliche Sorgerecht.
    Sie hatte ihren Pass abgeben müssen und konnte also das Land nicht verlassen.
    Kevin versuchte sich vorzustellen, wie es sein musste, wenn man vor einem Richter stand und einem diese Anklagepunkte präsentiert wurden. Er hatte einmal als Geschworener einem Totschlagsprozess beigewohnt und das angsterfüllte Gesicht des Angeklagten gesehen, eines zwanzigjährigen Jungen, der zu einer zwanzigjährigen Haftstrafe verurteilt worden war. Er hatte unter Drogeneinfluss einen anderen Wagen gerammt und dabei zwei Menschen getötet.
    Angeblich habe ihm jemand etwas in seine Cola gekippt. Noch immer fragte sich Kevin, ob der junge Mann vielleicht die Wahrheit gesagt hatte. Andererseits war er davor bereits mehrmals wegen Marihuana-Besitzes verhaftet worden.
    Ich bin nicht die Frau auf den Fotos. Warum glaube ich ihr, obwohl doch so vieles gegen sie spricht?, fragte sich Kevin. Ich weiß einfach mit absoluter Sicherheit, dass sie die Wahrheit sagt.
    Sein Handy klingelte. Es war seine Mutter. »Kev, hast du in der Zeitung von Morelands

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