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Ich fühle was, was du nicht siehst - Mallery, S: Ich fühle was, was du nicht siehst

Ich fühle was, was du nicht siehst - Mallery, S: Ich fühle was, was du nicht siehst

Titel: Ich fühle was, was du nicht siehst - Mallery, S: Ich fühle was, was du nicht siehst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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darüber sein würden, wegzuziehen. Melissa hatte das bereits klar zu verstehen gegeben.
    „Danke, Lizzy.” Roy umarmte sie.
    Während sie ihn festhielt, versuchte sie, den Mann, den sie gerade im Arm hielt, mit dem Bruder in Verbindung zu bringen, den sie einmal vergöttert hatte. Doch es war unmöglich. Es ist zu viel Zeit vergangen, dachte sie traurig. Die Entfernung zwischen ihnen war zu groß gewesen.
    „Ich melde mich”, versprach sie. Dann ging sie zur Tür, die hinaus in die Welt führte, während Roy durch die andere Tür trat, die ihn zurück in den Knast brachte.
    „Es ist also ein richtiges Feriencamp?”, fragte Tyler. „Mom schickt mich im Sommer auch immer in ein Tagescamp. Ich habe auch ein paarmal dort übernachtet, in den Bergen.”
    Ethan sah seinen Sohn kurz an, dann konzentrierte er sich wieder auf die Straße. „Das hier ist beides”, erklärte er. „Kinder von überall kommen hierher und bleiben ein paar Wochen. Die Kinder aus Fool’s Gold können jeden Tag mitmachen, wenn sie wollen. Es gibt einen Bus, der sie hinbringt.”
    Liz hatte Tyler vor ungefähr einer Stunde vorbeigebracht und vor der Eingangstür gewartet, bis Tyler in Ethans Büro angekommen war. Es hatte auf Ethan gewirkt, als würde sie ihm absichtlich aus dem Weg gehen. Aber wem wollte er etwas vormachen? Natürlich ging sie ihm aus dem Weg. Warum sollte sie es nicht tun?
    Ethan hatte geplant, dass Tyler den Vormittag über bei ihm im Büro bleiben und sie eventuell zur Baustelle fahren würden, wo die Windkraftwerke gebaut wurden. Doch dann hatte Raoul angerufen und gefragt, ob er und Ethan sich im Camp treffen könnten. Ethan gefiel die Vorstellung, den Vormittag auf diese Weise zu verbringen. Ins Camp zu fahren würde ihn vielleicht auf andere Gedanken bringen. Er brauchte irgendetwas, damit er nicht ständig darüber nachdachte, was Liz und er gestern Abend getan hatten.
    Er hatte es nicht geplant. Es war für ihn so abwegig gewesen, dass er nicht einmal daran gedacht hatte, wie er es im Fall des Falles vermeiden könnte, mit Liz zu schlafen. Er war doch so verdammt wütend gewesen. Und war es immer noch.
    Er musste allerdings zugeben, dass der Inhalt des Briefes einiges geändert hatte. Dazu kam, dass mit Liz allein zu sein noch schöner gewesen war, als er es von früher in Erinnerung hatte. Sie war immer schon schön, intelligent und witzig gewesen. Jetzt war sie all das – und hatte zusätzlich eine Reife entwickelt, die er sehr anziehend fand. Er hatte sie vor Jahren begehrt, und er begehrte sie immer noch. Und das, obwohl eine Beziehung mit ihr nichts als Probleme bedeutete.
    An einem Schild, auf dem „Endzone für Kids” stand, bog er von der Hauptstraße in einen Privatweg ein.
    „Der Bekannte, der das Camp ins Leben gerufen hat, war früher Footballspieler. Daher das Wort ,Endzone’”, erklärte Ethan. „Er heißt Raoul Moreno und war Quarterback bei den Dallas Cowboys.”
    Tyler sah ihn mit weit aufgerissenen Augen an. „Ich weiß, wer er ist. Kommt er manchmal ins Camp? Glaubst du, ich kann ihn mal kennenlernen?”
    „Ich habe dir vorhin ja erzählt, dass ich mich mit jemandem treffe. Erinnerst du dich? Dieser Jemand ist Raoul.”
    „Cool!” Tyler hüpfte vor Aufregung in seinem Sitz auf und ab. „Das ist ja vielleicht ein Ding. Ich kann es kaum erwarten, es meinen Freunden zu erzählen.”
    „Ich mache ein Foto mit meinem Handy”, versprach Ethan. „Dann kannst du es ihnen mailen.”
    „Abgemacht!” Tyler starrte durch die Windschutzscheibe des Geländewagens auf die Straße. „Sind wir bald da?”
    Ethan lachte und bog auf den fast leeren Parkplatz ein. Das Camp wurde erst am Samstag, wenn die ersten Kinder aus der Großstadt eintrafen, offiziell eröffnet. Das Tagescamp für die Kinder aus Fool’s Gold startete am Montag.
    Ethan hatte die Idee, Kinder von auswärts mit Kindern aus der Stadt zu mischen, von Anfang an faszinierend gefunden. Seine Schwester Dakota, die das Camp für Raoul leitete, hatte erklärt, dass es für beide Gruppen eine lehrreiche Erfahrung sein würde. Normalerweise kamen Kleinstadt-und Großstadtkinder kaum miteinander in Kontakt – bis auf gelegentliche Treffen bei regionalen oder landesweiten Sportwettkämpfen. Sie hier zusammenzubringen bedeutete, ihre Perspektive zu erweitern, bevor sich ihr kleines Weltbild allzu sehr verfestigte.
    Ethan parkte zwischen einem Ferrari und dem zerbeulten Jeep seiner Schwester. Tyler sprang aus dem Wagen, noch bevor der

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