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Ich fühle was, was du nicht siehst - Mallery, S: Ich fühle was, was du nicht siehst

Ich fühle was, was du nicht siehst - Mallery, S: Ich fühle was, was du nicht siehst

Titel: Ich fühle was, was du nicht siehst - Mallery, S: Ich fühle was, was du nicht siehst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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Natürlich könnte man es auch in seinem jetzigen Zustand verkaufen, doch das würde den Kreis der Interessenten einschränken und den Verkaufspreis mindern.
    Liz vermutete, dass das Haus das Einzige war, was die Mädchen von ihrem Vater bekommen würden. Ihr Bauchgefühl sagte ihr, dass es wirklich am sinnvollsten wäre, es zu renovieren und dann zu vermieten. Bis Melissa und Abby erwachsen waren, würde der Wert der Immobilie gestiegen sein. Wenn die beiden es verkaufen wollten, konnten sie das später immer noch tun. Liz konnte die Renovierung sogar selbst bezahlen.
    Sie nahm einen Notizblock und begann, eine Liste zu machen. Für die vertraglich geregelte Eigentumsübertragung des Hauses an die Mädchen würde sie sich einen Anwalt nehmen müssen. Roy hatte gesagt, dass er das Haus den Mädchen geben wollte. Glücklicherweise war Bettina nicht Miteigentümerin und würde dadurch die Übertragung des Eigentumsrechts nicht verkomplizieren.
    Liz ging zurück in die Küche, um sich noch einen Kaffee zu holen. Dann setzte sie sich an ihren Computer. Vielleicht schaffte sie ein paar Seiten, bevor Abby und Tyler zurückkamen.
    Ihr Zeitplan wurde über den Haufen geworfen. Sie hatte kaum ihr Schreibprogramm angeklickt, als ihr Sohn ins Haus gestürmt kam. Er ließ sich neben sie auf die Couch fallen und umarmte sie.
    „Wie geht’s dir?” Sie legte ihre Arme um ihn und gab ihm einen Kuss auf die Stirn.
    „Gut. Bei Dad gab es Donuts, aber er hat mich nur zwei essen lassen. Und ich habe die neuen Baupläne für ein Windkraftwerk gesehen. Dad sagt, es wird energieeffizienter. Und ihm hat die Karte, die ich ihm gegeben habe, total gut gefallen.”
    Tyler fuhr fort, einen minutiösen Bericht seines Vormittags zu geben. Fast jeder zweite Satz begann mit „Dad hat gesagt”. Liz sagte sich, dass das etwas ausgesprochen Positives war – auch wenn sie selbst sich dadurch nicht mehr ganz so wichtig im Leben ihres Sohnes vorkam.
    Ein flüchtiges Gefühl, dachte sie. Eines, das vorbeigehen würde.
    „Dann hat Dad gesagt, es ist deine Schuld, dass ich ihn erst so spät kennengelernt habe. Und zwar deshalb, weil du mich ihm verheimlicht hast. Dad sagt, es war falsch von dir.”
    Liz wäre beinahe von ihrem Stuhl gekippt. „Wie bitte?”
    Tyler sah sie mit großen Augen an. Er wirkte beunruhigt. „Er war nicht wütend, als er es gesagt hat, Mom. Sei nicht böse.”
    Sei nicht böse? Nicht böse sein, wenn sie doch alles tat, damit Vater und Sohn sich kennenlernen konnten? Nicht böse sein, wenn Ethan dann hinter ihrem Rücken schlecht über sie redete und versuchte, sie als Schuldige hinzustellen? Hatte er zufällig erwähnt, wie mies er sie vor zwölf Jahren behandelt hatte? Oder die Tatsache, dass sie ihm sehr wohl von seinem Kind erzählen wollte, aber seine Ehefrau dafür gesorgt hatte, dass er nichts davon erfuhr? Bestimmt nicht.
    „Alles gut. Ich war nur überrascht”, versicherte sie und zwang sich zu einem Lächeln. Sie sah auf ihre Uhr. „Ich dachte, wir können später ins Schwimmbad gehen. Und Montana will, dass ich dich in die Bücherei bringe und du dir ein paar Bücher ansiehst, die sie neu reinbekommen haben.”
    Sein Gesicht leuchtete auf. „Können wir gleich los?”
    „Sicher. Du könntest noch kurz Melissa Bescheid geben. Und ich möchte noch rasch einen Anruf erledigen.”
    „Okay.”
    Er rannte nach oben. Als sie seine lauten Schritte über sich hörte, schnappte sie sich ihr Handy und Ethans Firmen-Visitenkarte. Sie wurde sofort zu ihm durchgestellt.
    „Wir müssen reden”, sagte sie statt einer Begrüßung. „Jetzt.”
    Er zögerte. „Ich habe einen Termin.”
    „Das interessiert mich einen feuchten Dreck.”
    „Okay. Bei Starbucks, in fünfzehn Minuten?”
    „Gut.” Sie klappte ihr Handy zu.
    Liz ließ Tyler bei Montana in der Bücherei und versprach, in einer halben Stunde wieder zurück zu sein. Was sie zu sagen hatte, würde nur ein paar Minuten dauern.
    Als sie eintraf, saß Ethan bereits draußen unter einem Sonnenschirm.
    „Was gibt’s?” Er sah groß, attraktiv und – ärgerlicherweise -ziemlich verwirrt aus. „Du hast aufgebracht geklungen.”
    Liz ignorierte, wie ihr Körper auf seinen Anblick reagierte. Sie wollte sich nicht daran erinnern, wie es gewesen war, mit ihm zu schlafen. Besser, sie dachte an alle Tötungsarten, mit denen sie ihn in ihren Büchern ins Jenseits befördert hatte. Und an den noch qualvolleren Tod, den sie ihm in ihrem nächsten Roman erleiden lassen

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