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Ich fühle was, was du nicht siehst - Mallery, S: Ich fühle was, was du nicht siehst

Ich fühle was, was du nicht siehst - Mallery, S: Ich fühle was, was du nicht siehst

Titel: Ich fühle was, was du nicht siehst - Mallery, S: Ich fühle was, was du nicht siehst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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und warst gezwungen, für dich und deine Schwester zu stehlen. Auch wenn ich dir noch so oft sage, dass ihr jetzt in Sicherheit seid – warum solltest du mir glauben? Ich bin eine völlig Fremde für dich, die noch dazu damit droht, dir dein Zuhause und deine Freunde wegzunehmen. Was ist, wenn ich abhaue wie Bettina? Dann stündest du wieder vor dem Nichts und wüsstest nicht, wo du hin sollst. Und da ist ja auch Abby. Du hast sie lieb, aber sie stellt eine große Verantwortung dar. Du bist erst vierzehn. Das ist alles viel zu viel für dich.”
    Melissa schwieg. Obwohl ihr Gesicht unter den Haaren versteckt war, sah Liz, dass dem Mädchen Tränen auf die Arme tropften.
    Liz’ Herz zog sich zusammen. Obwohl sie wusste, dass die Angelegenheit nicht ohne Konsequenzen bleiben durfte, musste man doch die außergewöhnlichen Umstände berücksichtigen. Sie musste Melissa bestrafen, doch sie wollte ihr auch helfen.
    „Wie viel hast du?”, fragte sie und versuchte sich zu erinnern, wie viel Geld ihr genau fehlte.
    Melissa schluckte und hob den Kopf. Sie hatte Tränen in den Augen und sah Liz trotzig und gleichzeitig beschämt an. „Hundertzwanzig Dollar.”
    „Hattest du eine bestimmte Summe als Ziel? Einen Betrag, der dir eine gewisse Sicherheit geben würde?”
    Das Mädchen zuckte die Achseln. „Keine Ahnung. Vielleicht zweihundert Dollar.”
    Aus der Perspektive einer Vierzehnjährigen war so viel Geld vermutlich genug. In der Realität sah die Sache allerdings ganz anders aus.
    „Ich sollte dir und Abby Taschengeld geben”, erklärte Liz. „Daran habe ich noch überhaupt nicht gedacht. Lass uns später darüber reden, wenn deine Schwester wach ist. Ihr bekommt es wöchentlich. Es ist zum Ausgeben und nicht zum Sparen gedacht.” Sie zögert, da sie sich nicht sicher war, wie sie wegen des Diebstahls vorgehen sollte. Doch sie hatte fest vor, das zu tun, was ihr richtig vorkam.
    „Ich gebe dir das restliche Geld, damit du zweihundert Dollar hast. Wir bewahren es an einem sicheren Ort auf, den nur du und ich kennen. Ich werde für euch da sein, damit ihr keine Angst mehr haben müsst. Dafür hörst du mit dem Stehlen auf. Einverstanden?”
    Melissas trotziger Gesichtsausdruck war verschwunden. „Du bist nicht böse?”
    „Ich bin enttäuscht. Das ist etwas anderes. Ich verstehe, warum du das Geld genommen hast, aber deshalb war es trotzdem nicht richtig.”
    „Ich werde also doch bestraft.”
    Liz verkniff sich ein Lächeln. „Ich glaube, Konsequenz ist etwas Wichtiges im Leben.”
    „Alles hat immer Folgen”, grummelte Melissa und seufzte. Ihr Blick wanderte zu ihrem Nachttischchen. „Am schlimmsten wäre ein Handyverbot. Für ...” Sie holte tief Luft. „... eine Woche.”
    Ihre Stimme war kaum noch ein Flüstern, und ihre Augen füllten sich wieder mit Tränen. Liz war erleichtert über das, was Melissa gesagt hatte. Soweit sie es beurteilen konnte, würde aus diesem Mädchen einmal eine erstaunliche Persönlichkeit werden. Liz nahm sich vor, daran zu denken, wenn ihre Nichte das nächste Mal ihre Wut wegen des Umzugs an ihr ausließ.
    „Ich denke, zwei Tage reichen”, sagte Liz. „Unter einer Bedingung.”
    „Und die wäre?” Melissa klang erleichtert, aber auch ein wenig misstrauisch.
    „Wir bleiben noch ein paar Wochen in Fool’s Gold, bis die Arbeiten am Haus erledigt sind. Ich habe euch alle drei für das neue Tagescamp angemeldet. Endzone für Kids. Ich möchte, dass du mir hilfst, Abby und Tyler davon zu überzeugen, dass es ihnen dort gefallen wird.”
    Der Trotz siegte über die Erleichterung. „Ich bin zu alt für ein Camp. Ich bin praktisch schon auf der Highschool.”
    „Ja, ich weiß”, stimmte Liz zu. „Als ich angerufen habe, um Abby und Tyler anzumelden, habe ich erfahren, dass sie auch ein Programm für Jugendliche haben. Es wird von der Filmakademie der Universität gesponsert. Eigentlich muss man schon an der Highschool sein, um teilnehmen zu dürfen. Aber ich habe die Leute davon überzeugt, dass du sehr reif für dein Alter und mehr als bereit für diese neue Erfahrung bist. Das genaue Kursprogramm kenne ich nicht, aber ich glaube, ihr lernt, wie man Filme macht. Angefangen vom Schreiben eines Drehbuchs bis zum Schauspielen werdet ihr alles machen. Außer, du hältst das für langweilig.”
    Melissa sprang auf. Ihr Gesicht strahlte vor Begeisterung. „Echt? Ich kann mitmachen? Ich lerne alles über das Filmemachen und darf vielleicht sogar in einem Film

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