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Ich fühle was, was du nicht siehst - Mallery, S: Ich fühle was, was du nicht siehst

Ich fühle was, was du nicht siehst - Mallery, S: Ich fühle was, was du nicht siehst

Titel: Ich fühle was, was du nicht siehst - Mallery, S: Ich fühle was, was du nicht siehst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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Kritik einstecken. Und sie hat niemanden, der auf ihrer Seite ist. Gut, Montana mag sie. Aber ist eine Freundin genug? Du bist der Vater ihres Sohnes. Sie sollte dir vertrauen können, und genau das kann sie eben nicht. Du hast Glück, dass sie dir keinen Tritt in den Hintern verpasst hat. Ich hätte es getan.”
    „Ich hab dich auch lieb, Schwesterlein”, sagte er sarkastisch.
    Sie bedachte ihn mit diesem mitleidigen Blick, bei dem ihm immer äußerst unbehaglich zumute wurde. „Du kapierst es nicht, und deshalb wirst du verlieren.”
    „Was kapiere ich nicht?”
    „Ich weiß, was Dad immer zu dir gesagt hat. Wir alle haben seine Vorträge zu hören bekommen, was es heißt, ein Hendrix zu sein. Dass wir den guten Namen der Familie schützen müssen. Du hast es öfter zu hören bekommen als wir alle zusammen. Du bist der Älteste. Und du warst es auch, der nach seinem Tod das Familienunternehmen übernommen hat.” Sie legte ihre Hand auf seinen Arm. „Dad hatte nicht recht, Ethan. Es gibt Wichtigeres als den Namen und den guten Ruf. Und zwar die Menschen, die wir lieben. Die Dinge, die wir tun, weil unser Herz uns sagt, dass sie richtig sind.”
    „Ich bin nicht verliebt in Liz.”
    „Nein, aber damals warst du es. Wenn man das Richtige tut, sollte es den Menschen, die uns wichtig sind, nicht wehtun.”
    Liz verbrachte den Vormittag damit, das Unkraut im Garten zu jäten. Um sich abzureagieren, hätte sie als Alternative sonst nur sämtliche Teller im Haus zerbrechen können. Die Vorstellung, etwas zu zertrümmern, war zwar bestechend – besonders schlau wäre es allerdings nicht gewesen. Denn Liz wusste, dass sie nicht nur das Geschirr ersetzen, sondern die Unordnung dann auch eigenhändig beseitigen müsste.
    Während sie in der Erde herumgrub und -hackte, bemühte sie sich, die Situation aus Ethans Perspektive zu betrachten. Ein Versuch, bei dem sie immer noch das Bedürfnis hatte, ihn ordentlich zu vermöbeln.
    In einer Sache musste sie ihm recht geben – auch wenn sie es ihm gegenüber in absehbarer Zeit sicher nicht zugeben würde: Wenn sie von ihm erwartete, die Vergangenheit ruhen zu lassen, würde sie das Gleiche tun müssen. Ja, vor fast zwanzig Jahren hatte er sie schrecklich behandelt, aber sie war noch schlimmer gewesen. Sie hatte einen halbherzigen Versuch unternommen, ihm von ihrer Schwangerschaft zu erzählen, und war dann für sechs Jahre abgetaucht. Nicht unbedingt eine erwachsene Reaktion.
    Aber eine einstweilige Verfügung?
    Um elf war ihr so heiß und sie schwitzte dermaßen, dass sie nur noch ins kühle Haus wollte. Sie wartete, bis der Bautrupp Mittag essen ging, nahm dann eine Dusche und arbeitete bis drei an ihrem Roman. Anschließend richtete sie die Zutaten für die Kekse her, warf den CD-Player an und tanzte zu den Black Eyed Peas, bis die Kinder nach Hause kamen.
    „Mo-om!”, rief Tyler, als er mit Melissa und Abby in die Küche kam. „Was tust du da?”
    „Ich backe Kekse. Ein paar mit Haferflocken und Rosinen sind schon fertig. Jetzt kommen die mit Erdnussbutter dran.”
    Tyler kräuselte die Nase. „Ich meinte das andere.”
    „Das Tanzen?” Liz lachte und drehte die Musik noch lauter. „Es macht Spaß.”
    Sie nahm Abby an der Hand. Die Kleine begann sofort, die Hüften zu schwingen. Melissa fing überraschenderweise ebenfalls an, sich im Kreis zu drehen und die Arme im Rhythmus der Musik zu schwenken. Bald gesellte sich auch Tyler zu ihnen, und alle tanzten gemeinsam durch die Küche.
    Schließlich fassten sie sich an den Schultern und marschierten im Gänsemarsch laut singend und gegen Möbelstücke stoßend durch alle Räume im Erdgeschoss.
    Als der Song zu Ende ging, löste Liz sich aus der Schlange und drehte sich im Kreis. Abby und Tyler ließen sich kichernd auf die Couch fallen. Melissa jedoch blieb stehen. Sie wirkte plötzlich traurig.
    „Was hast du denn?”, erkundigte sich Liz.
    „Mom hat auch immer mit mir getanzt”, sagte Melissa. „Meine richtige Mom. Nicht Bettina.” Sie lächelte. Dann wurde sie sofort wieder ernst. „Ich kann mich kaum an sie erinnern.”
    „Aber sie ist noch in deinem Herzen”, sagte Liz. „Und darauf kommt es an.”
    „Stimmt wahrscheinlich.”
    Abby stand auf und seufzte. „Ich kann mich überhaupt nicht an sie erinnern.”
    Liz ging zu ihr und streichelte ihr über die Wange. „Das ist in Ordnung. Ich bin überzeugt, sie versteht es und hat dich sehr lieb.”
    „Vom Himmel aus?”
    Liz nickte. Es war nicht der

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