Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ich fühle was, was du nicht siehst - Mallery, S: Ich fühle was, was du nicht siehst

Ich fühle was, was du nicht siehst - Mallery, S: Ich fühle was, was du nicht siehst

Titel: Ich fühle was, was du nicht siehst - Mallery, S: Ich fühle was, was du nicht siehst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
Vom Netzwerk:
darüber nachzudenken. „Du warst doch mal in sie verliebt, oder?”
    „Damals war ich noch ein Kind. Wir waren beide Kinder.”
    „Ich war neunzehn, als ich deinen Vater kennengelernt habe. Jung zu sein heißt nicht, dass die Liebe deshalb weniger echt ist.”
    „Schön. Ich habe sie geliebt.” Er hatte sie geliebt, aber er war zu dämlich gewesen, es zuzugeben. Zu dämlich, um vor seinen Freunden und der ganzen Stadt zu Liz zu stehen. Zu Liz und seinen Gefühlen.
    Er war nicht gerade stolz auf sein damaliges Verhalten. Rückblickend und mit dem Wissen von heute war ihm klar, dass er nicht bereit für Liz gewesen war. Dass er sie nicht verdient hatte.
    Er war mit einer glücklichen, normalen Kindheit gesegnet gewesen. Dass von ihm wenig verlangt worden war, hatte er kaum mitbekommen. Daher hatte er sich auch nie bewähren müssen. Nach außen hin mochte er wie ein anständiger Mensch gewirkt haben, aber unter der Oberfläche war er unreif und egoistisch gewesen.
    Es hatte des Unfalls, der seine Rennfahrerkarriere beendet hatte, bedurft, um einen Reifungsprozess in Gang zu setzen. Aber nicht einmal das hatte genügt. Denn er war nach Hause gekommen, um sich zu beklagen und in Selbstmitleid zu versinken. Erst nach dem Tod seines Vaters, als er das Familienunternehmen übernehmen musste, hatte er endlich begonnen, erwachsen zu werden.
    „Ich war nicht bereit”, sagte er langsam. „Ich konnte Liz nicht das bieten, was sie gebraucht hat. Wenn ich gewusst hätte, dass sie schwanger ist, hätte ich sie selbstverständlich geheiratet. Aber ich glaube nicht, dass wir es geschafft hätten.”
    „Du wärst vielleicht überrascht über dich selbst gewesen.”
    „Du bist meine Mom. Du musst das Beste von mir annehmen.” Auch dann, wenn es nicht stimmte.
    Sie und Nevada haben recht, dachte er. Durch die einstweilige Verfügung hatte er nur erreicht, dass Liz sich von ihm abwandte. Vielleicht hatte er ja wirklich ihre Aufmerksamkeit gewollt. Wenn es so war, hatte er dafür einen schlechten Weg gewählt.
    „Sie braucht jemanden, der zu ihr steht”, erklärte ihm Denise. „Du hast eine Familie. Die ganze Stadt steht praktisch hinter dir.”
    „Nicht die ganze Stadt”, widersprach er. Er dachte an die alte Dame, die ihm mit ihrer Handtasche eins übergezogen hatte.
    „Du bist Liz gegenüber immer noch im Vorteil. Wenn wir nicht aufpassen, wird ihr alles zu viel und sie geht weg. Ehrlich gesagt könnte ich es ihr nicht verübeln.” Seine Mutter brach ab und sah zerknirscht drein. „Ich hätte mehr Verständnis zeigen sollen. Mehr Verständnis zeigen müssen. Ich möchte Anteil am Leben meines Enkels nehmen, und es liegt an Liz, das zu ermöglichen.”
    Ethan überlegte, ob er darauf hinweisen sollte, dass sie im Notfall vor Gericht gehen konnten. Sie könnten Liz zwingen, Tyler Zeit mit der Familie verbringen zu lassen. Aber dadurch hätte letzten Endes niemand gewonnen. Tyler jedenfalls bestimmt nicht. Und wie Liz ja bereits mehrmals erklärt hatte, war der Junge in dieser ganzen Angelegenheit das Wichtigste.
    „Ich kann die Verfügung nicht mehr rückgängig machen”, sagte er, wobei er sich nicht ganz sicher war, ob er es wirklich wollte, wenn er es könnte. Er hatte keine Ahnung, warum das so war. Seine Mutter hatte recht – vermutlich wollte er damit irgendetwas beweisen.
    „Du kannst sie vielleicht nicht mehr rückgängig machen, aber ich kann mich künftig mehr bemühen. Und das werde ich. Liz muss schon viel zu lange allein zurechtkommen. Ich bin immer noch böse, dass ich die ersten elf Jahre von Tylers Leben versäumt habe. Aber wenn ich das nicht überwinde, werden sich meine Gefühle auch auf alles andere auswirken. Und zwar nicht im positiven Sinn. Außerdem ist Rayanne schuld an den letzten fünf Jahren. Das ist alles so kompliziert.” Sie sah ihn an. „Ich nehme an, du wirst dich wohl noch eine ganze Weile wie ein Idiot verhalten.”
    „Sieht ganz so aus.”
    Sie überraschte ihn, indem sie ihn anlächelte. „Manchmal erinnerst du mich schrecklich an deinen Vater. Er war auch ein Idiot.”
    „Und du liebst ihn immer noch.”
    Ihr Lächeln wurde breiter. „Ja, aber Liz ist vielleicht nicht so klug wie ich.”

12. KAPITEL
    L iz war noch nie bei einem Meeting gewesen, bei dem es um die Planung von Events ging. Als Pia angerufen und sie eingeladen hatte, hatte sich Liz allerdings gedacht, dass es ein spannender Nachmittag werden könnte. Ihr Aufenthalt in Fool’s Gold war zwar nur

Weitere Kostenlose Bücher