Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ich fühle was, was du nicht siehst - Mallery, S: Ich fühle was, was du nicht siehst

Ich fühle was, was du nicht siehst - Mallery, S: Ich fühle was, was du nicht siehst

Titel: Ich fühle was, was du nicht siehst - Mallery, S: Ich fühle was, was du nicht siehst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
Vom Netzwerk:
nichts unternommen? Alle wussten, was bei Liz zu Hause los war. Wo war denn damals deine moralische Entrüstung?”
    Esmeralda kniff ihre schmalen Lippen zusammen. „Na, hör mal!”
    „Nein, jetzt hörst du mal zu”, sagte Pia energisch. „Das ist eine Gedenkfeier für meine Freundin. Meinst du, Crystal würde es wollen, dass du heute solche Dinge von dir gibst?”
    Liz, der es ganz warm ums Herz wurde, weil Pia sie verteidigte, rechnete damit, dass die ältere Frau etwas erwidern würde.
    „Du hast recht”, sagte Esmeralda kleinlaut. Dann wandte sie sich an Liz. „Ich möchte mich entschuldigen. Crystal zuliebe.”
    „Danke.” Liz war verblüfft.
    Pia hakte sich bei Liz unter und führte sie an die Bar. „Siehst du? So schlimm ist es hier gar nicht.”
    „Ich kann nicht davon ausgehen, dass du mir ständig zu Hilfe kommst.”
    „Aber das werde ich immer tun, wenn es in meiner Gegenwart passiert. Und das beweist wieder mal, was für ein bemerkenswerter Mensch ich bin.”
    Liz nahm den Drink, den Jo ihr anbot. „Weil ich es nicht verdient habe, dass du mich verteidigst?”
    Pia nahm ebenfalls einen Drink, bedankte sich lächelnd und wandte sich dann wieder Liz zu. „Du kriegst überhaupt nichts mit, oder?”
    Liz erstarrte. „Wie bitte?”
    „Ach, tu doch nicht so. Du kriegst einfach nichts mit.”
    Liz kniff die Augen zusammen und sah Pia misstrauisch an. „Bist du betrunken?”
    „Nein, aber bald.” Sie nahm einen großen Schluck Martini. „Was ich sagen wollte ... Du bist so verdammt perfekt, dass ich dich dafür hassen sollte. Aber was tue ich? Ich verteidige dich. Dafür solltest du mir dankbar sein. Und mir vielleicht einen Diamantring oder etwas Ähnliches kaufen.”
    Liz hatte ihren Drink noch kaum gekostet, doch sie hatte bereits das Gefühl, als würde sich alles in ihrem Kopf drehen. „Ich bin nicht perfekt.”
    Pia verdrehte die Augen. „Aber sieh dich doch an! Du warst an der Highschool schon umwerfend, und jetzt bist du sogar noch hübscher. Und was am schlimmsten ist – du merkst es anscheinend nicht. Du musst dafür nicht mal was tun. Du bist es einfach. Hast du mich morgens schon einmal gesehen? Nein? Tja, dann lass mich dir sagen, dass ich mich nicht aus dem Haus wagen kann, ohne mich vorher ausgiebig zu restaurieren. Sonst würden die kleinen Kinder sich zu Tode erschrecken.”
    Liz wusste nicht, ob sie lachen oder die Flucht ergreifen sollte. „Du bist ja verrückt.”
    „Vielleicht, aber es stimmt. Noch entsetzlicher ist, dass du intelligent bist. Das weiß hier jeder. In der Schule haben die Lehrer damals ständig nur von dir geredet. Pia nahm noch einen Schluck. „Wie hieß es damals immer? ,Warum kannst du nicht so klug und feinfühlig wie Liz sein?’”, sagte sie spöttisch. „Deinetwegen haben wir anderen total gelitten.”
    Jetzt musste Liz wirklich lachen. „Das stimmt doch nicht.”
    „Und ob es stimmt. Und jetzt? Schau dich doch an. Du bist eine berühmte Krimiautorin. Du hast an diesem doofen Community College dieses verdammte Stipendium, das nach dir benannt ist. Du hast ein wunderbares Kind. Und was habe ich? Einen Kater, der mich nicht leiden kann, und drei tote Zimmerpflanzen.”
    Pia sah unglücklich, trotzig und bereits ein wenig beschwipst aus. Liz nahm ihre Hand und drückte sie. „Das bin ich alles nicht, und du hast so viel mehr, als du gerade aufgezählt hast. Du hast einen tollen Job, einen großen Bekanntenkreis und Menschen, die dich lieben. Crystal hat dich geliebt.”
    Pia wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. „Das hat sie, und sie war wunderbar. Aber du hast Persönlichkeit, und genau das hatte ich nie.”
    Liz ließ Pias Hand nicht los. „Du hast mehr Persönlichkeit als wir alle zusammen. Vertrau mir.”
    Pias große Augen füllten sich wieder mit Tränen. „Ist das dein Ernst?”
    „Großes Ehrenwort.”
    Ethan stellte den Widerstand des Crosstrainers eine Stufe höher. Es war Nachmittag, und im Fitnessstudio war es ruhig. Ein paar Jugendliche von der Highschool trainierten mit Hanteln, und hinter der Glaswand am anderen Ende des Studios war gerade ein Yogakurs im Gange.
    „Das verstehen die Mädchen also unter einem Work-out ...”, grummelte Ethan und wischte sich den Schweiß ab.
    Josh grinste ihn an. „Wir hätten Radfahren gehen können.”
    „Ich hatte keine Zeit. Im Gegensatz zu dir muss ich arbeiten.”
    „Ich arbeite auch”, protestierte Josh. „Nicht sehr hart, aber ich arbeite.”
    Josh hatte Ethan angerufen

Weitere Kostenlose Bücher