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Ich gab mein Herz fuer Afrika

Ich gab mein Herz fuer Afrika

Titel: Ich gab mein Herz fuer Afrika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Seal
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über den Peppard Common aufgestiegen war, kaufte er spontan einen Ballon. Als er in Naivasha angeliefert wurde, befeuerten er und Joan ihn sofort und stiegen über den See auf, der zu ihrem Versuchs- bzw. Absturzgelände wurde.
    »Beim Ballonfahren hat man nie auch nur die geringste Ahnung, wo oder wie die Fahrt enden wird«, sagte Alan in seinem Begleitkommentar zu Safari by Balloon, dem Film über ihre Abenteuer im Ballon. »Jeden Morgen starteten wir von exakt derselben Stelle aus. Aber am einen Tag landeten wir zum Beispiel irgendwo ganz weit draußen und mussten stundenlang warten, bis uns jemand abholte. Am nächsten Tag landeten wir vielleicht mitten in einem afrikanischen Dorf« – im Film sieht man Kinder um den Ballon herumrennen – »und Hunderte von willigen, aber völlig unorganisierten Händen wollten uns wieder nach oben helfen.«
    Alan hatte den Pilotenschein für Ballons, erklärte er, aber eigentlich hätte Joan ihn haben sollen. »Ich bin der Kameramann in der Familie, und immer wenn ich etwas filmen wollte, musste ich die Kontrolle an Joan
übergeben«, sagte er. »Mit anderen Worten, ich versuchte quasi, ihr Flugstunden zu geben, während ich durch den Sucher schaute. Wir gerieten auch in Situationen, wo ich, weil ich filmte, einfach so davon ausging, dass Joan den Ballon fuhr. Und wir gerieten in Situationen wie diese hier.«
    Der Ballon schleift in der Maasai Mara über den Boden.
    »Ich dachte, du fährst dieses Ding!«, sagt Alan im Off, so als würde er zu Joan sprechen.
    »Nein, das hast du mir doch nicht gesagt«, piepst er und ahmt Joans hohe Stimme nach.
    »Siehst du denn nicht, dass ich filme?«
    »Tut mir leid, das habe ich nicht gemerkt, ich mache gerade Fotos«, sagt er mit Joans Stimme.
    »Okay, pass auf, duck dich in den Korb. Die Büsche haben Dornen. Vorsicht. Los geht’s …«
    Und KRACH! rauscht der Ballon mitten in die Bäume hinein, umgeben von Elefanten und Zebras.
    »Joan kam bald gut damit zurecht, und wir erzielten langsam Ergebnisse«, sagt Alan im Film.
    Als Alan gerüchteweise hörte, jemand anders habe vor, seinen lange gehegten Traum zu realisieren, den Kilimandscharo in einem Heißluftballon zu überfliegen, wollte er ihm unbedingt zuvorkommen. Der Plan sah vor, alleine zu fliegen, aus Gewichtsgründen – »Je weniger Last, desto besser«, erklärte er später. »Aber ich hatte immer im Hinterkopf gehabt, Joan doch mitzunehmen, und ich wusste auch, dass sie das gerne wollte. Außerdem wäre es gut, wenn sie Fotos schoss, während ich filmte.«

    Joan gehörte bis zur letzten Minute am Tag des Starts zur Bodenmannschaft. Ihr Freund Ian Parker flog das »Lotsenflugzeug« über den Gipfel. Von dort aus sollte er den Aufstieg des Ballons über den mächtigen Berg filmen. Der für den Flug angesetzte Tag begann mit einem ruhigen Morgen, das bedeutete, der Ballon konnte mehr Gewicht aufnehmen. In allerletzter Minute rief Alan: »Spring rein!«, und Joan war mit im Korb. 187
    Am 9. März 1974 um halb acht Uhr morgens brachen Alan und Joan mit Gas für vier Stunden zu ihrer historischen Mission auf. Alan zündete den Brenner, und sie hoben mit einem gewaltigen Zischen ab. »Wir stiegen mehrere Minuten durch die Wolken hindurch auf … und kamen im Sonnenschein wieder hervor, der Ausblick war unglaublich«, schrieb Alan später in einem Brief an Anthony Smith. »Die Gipfel lagen frei, und mit den dicken Halsketten aus Wolken sahen sie noch spektakulärer aus als sonst.«
    »Es ging hinauf, durch die Wolken, bis sich ein phantastischer Blick eröffnete«, schrieb Joan. »Neben dem Mawenzi stiegen wir steil nach oben, dann befanden wir uns über dem Gipfel und wurden vom Wind genau in die richtige Richtung getrieben … Es war ein prachtvoller Tag dort oben.«
    In achtzehntausend Fuß Höhe setzten sie ihre Sauerstoffmasken auf und gingen über die frostigen Felsspitzen des Mawenzi noch höher, wo starke Windböen sie beinahe hinabgedrückt hätten. Alan befeuerte den Brenner, und sie kletterten auf vierundzwanzigtausend Fuß, hoch über den Kibo, den verschneiten zwei Kilometer
breiten Krater, der den Gipfel des Kilimandscharo-Massivs bildet. »Es war schlichtweg unglaublich, wie schön alles von dort oben aussah«, schrieb Alan. »Trotz der minus zwanzig Grad froren wir gar nicht so sehr.« Sie hatten nicht nur als Erste den Kilimandscharo in einem Heißluftballon überflogen, sie hatten auch Aufnahmen vom Gipfel.
    Nun mussten sie wieder nach unten. Kurz nachdem sie den

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