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Ich geh jetzt in dein Karma rein

Ich geh jetzt in dein Karma rein

Titel: Ich geh jetzt in dein Karma rein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bianca Wagner
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ungefähr sechs Monaten in einem Chat kennengelernt, und wir haben uns dann auch getroffen. Zuerst war alles super, und sie wollte mit mir zusammen sein. Weißt du, sie ist meine absolute Traumfrau. Ich habe alles für sie getan. Ich habe ihr dauernd kleine Geschenke gemacht, sie jeden Tag bestimmt zehn Mal angerufen, um mich zu erkundigen, wie es ihr geht und was sie so tut. Es war wirklich eine wunderbare Zeit für uns. Aber dann bin ich mit ihr ein Wochenende Skifahren gewesen, und danach war sie komisch. Sie ist nicht mehr ans Telefon gegangen, und auf meine Nachrichten hat sie auch nicht reagiert. Zwei Tage später bin ich dann mit einem riesigen Strauß roter Rosen zu ihr gefahren, weil ich dachte, dass ich etwas falsch gemacht habe. Sie meinte aber nur, dass sie Abstand bräuchte und nicht mit mir zusammen sein kann. Ich bin dann nach Hause gefahren und habe mir in einer langen E-Mail an sie alles von der Seele geschrieben – was ich fühle, was sie für mich ist und dass ich warten und sie nicht aufgeben werde. Als nach mehreren Tagen keine Antwort von ihr kam, habe ich ihr eine zweite E-Mail geschrieben und ihr noch mal gesagt, dass ich warte und dass ich sie sehr vermisse. Und wieder hat sie nicht reagiert.«
    Ich: »Wie lange ist das jetzt her?«
    Dreamboy: »Ungefähr fünf Monate. Dass keine Antwort von ihr kam, hat mich wirklich wahnsinnig gemacht. So rein gar nichts von ihr zu hören, damit konnte ich nicht umgehen. Und deswegen bin ich damals mit dem Auto zu ihr und habe ihren Hauseingang beobachtet. Ich hatte total Schiss, dass es da einen anderen gibt.«
    Ich: »Sie hat dich doch nur um etwas Abstand gebeten. Das hättest du einfach akzeptieren sollen.«
    Dreamboy: »Ja, ich weiß. Du hast ja recht. Ich habe dann auch eine Kartenlegerin angerufen, und sie hat mir bestätigt, dass es keinen anderen gibt. Aber ich hatte eben Angst. Ich hatte das Gefühl, die Kontrolle zu verlieren und dass da etwas passiert, was ich nicht mitbekomme. Irgendwann bin ich jeden Tag zu ihr gefahren und habe den Hauseingang beobachtet. Abends hatte ich dann Kontakt zu der Kartenlegerin, die mir jedes Mal sagte, ich soll mir keine Sorgen machen und die Jessi liebe nur mich.«
    Ich: »Und was ist dann passiert?«
    Ich dachte mir schon, in welche Richtung das Gespräch nun gehen würde und zu welcher Sorte Mensch Dreamboy gehörte.
    Dreamboy: »Mich hat diese Ungewissheit total verrückt gemacht. Schließlich bin ich eines Tages während der Mittagspause zu ihrer Wohnung gegangen, und eine Nachbarin hat mich in den Hausflur gelassen. An der Wand hingen die Briefkästen, und in dem Schlitz von ihrem Kasten klemmten Briefumschläge, die der Briefträger nicht richtig eingeworfen hatte.«
    Ich: »Jetzt sag mir nicht, du hast in ihrer Post geschnüffelt!«
    Dreamboy: »Doch, hab ich. Mir ist klar, dass das nicht richtig war. Ich habe sogar einen Brief von einer Reisegesellschaft aufgemacht und mit nach Hause genommen. Darin war die Bestätigung einer Reise für zwei Personen nach Ibiza. Ich habe mir sofort die Karten legen lassen, weil ich wissen wollte, ob die zweite Person ein Mann sein könnte, und wieder wurde mir gesagt, dass da niemand ist.«
    Ich: »Da warst du bestimmt erleichtert.«
    Dreamboy: »Nein, ich war nicht erleichtert, denn ich konnte es nicht glauben. Ich bin zum Reisebüro gegangen und habe eine Reise nach Ibiza ins gleiche Hotel gebucht, aber für einen Tag früher, damit ich schon da bin, wenn sie ankommt.«
    Armer, armer Dreamboy.
    Ich: »Du weißt schon, dass das eine heftige Reaktion von dir gewesen ist?«
    Dreamboy: »Was hätte ich denn machen sollen? Hätte ich mich betrügen lassen sollen?«
    Ich: »Moment. Ihr wart doch zu dem Zeitpunkt gar nicht offiziell liiert. Sie hätte dich also gar nicht betrügen können!«
    Dreamboy: »Aber ich habe auf sie gewartet. Umsonst warten wollte ich nicht. Deswegen bin ich da hingefahren.«
    Ich: »Und was hat sie gesagt, als sie dich gesehen hat?«
    Dreamboy: »Gar nichts, denn sie hat mich nicht gesehen. Ich habe mich geschickt versteckt und sie und ihre Freundin nur beobachtet.«
    Ich: »Aha, also gab es wirklich keinen anderen Mann.«
    Dreamboy: »Nein. Aber die Geschichte geht noch weiter. Nach dem Urlaub hat sie sich immer noch nicht gemeldet. Und als ich ihr dann wieder E-Mails und Textnachrichten geschrieben habe, meinte sie, dass ich sie gefälligst in Ruhe lassen soll und es nichts mehr wird mit uns.«
    Verständlich!
    Ich: »Damit hat sie dir eine ganz

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