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Ich geh jetzt in dein Karma rein

Ich geh jetzt in dein Karma rein

Titel: Ich geh jetzt in dein Karma rein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bianca Wagner
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klare Ansage gemacht.«
    Dreamboy: »Nee, so ist die Jessi nicht.«
    Ich: »Sondern?«
    Auf die Logik war ich sehr gespannt.
    Dreamboy: »Sie hat nur Angst vor einer festen Beziehung.«
    Natürlich.
    Ich: »Und woher hast du diese Information?«
    Dreamboy: »Von der Kartenlegerin, die ich angerufen habe.«
    Ich: »Ah … ja.«
    Dreamboy: »Irgendwie blieb ich aber unruhig, und mein Gefühl hat mir gesagt, dass sie doch was mit einem anderen laufen hat.«
    Oh nein, es ging noch weiter.
    Dreamboy: »Ich bin also wieder zu ihrer Wohnung gefahren. Und dann ist die Polizei gekommen.«
    Ich: »Die Polizei? Was wollte die?«
    Eigentlich eher verwunderlich, dass die nicht schon viel früher auf den Plan getreten ist.
    Dreamboy: »Die Nachbarin, die mich damals in den Flur gelassen hatte, hat gesehen, dass ich jeden Tag mit dem Auto in der Straße stand. Als sie mich an dem Tag wiedererkannte, hat sie im Haus herumgefragt, ob mich jemand kennen würde. Na ja, sie fragte auch Jessi, und um es kurz zu machen, haben mich dann die Polizeibeamten aufgefordert zu fahren. Ein paar Tage später musste ich dann per Post erfahren, dass Jessi mich wegen Stalkings angezeigt hat. Das hat mich ganz schön getroffen. Sie kennt mich doch, da braucht sie mich doch nicht gleich anzuzeigen!«
    Jessi, das hast du genau richtig gemacht.
    Ich: »Na ja, es ist schon unheimlich, wenn der Ex jeden Tag im Auto vor der Haustür steht.«
    Dreamboy: »Ich bin doch nicht gemeingefährlich!«
    Nein?
    Dreamboy: »Ich möchte jetzt aber von dir wissen, wann sie endlich ihre Angst überwindet und wir wieder fest zusammen sind.«
    Dreamboy war nicht nur gemeingefährlich, er litt unter einer extremen Form von Realitätsverlust. Ich wusste, klare Worte würden da wahrscheinlich auch nicht helfen, aber das war mir egal.
    Ich: »Detlef, ganz ehrlich, Jessi wird ihre Angst vor dir nicht überwinden. Und ich kann sie verstehen, vor dir hätte ich an ihrer Stelle auch Angst.«
    Tut, tut, tut. Weg war Dreamboy. Wahrscheinlich rief er umgehend den nächsten Kollegen an, um sich eine positive Zukunft mit Jessi vorhersagen zu lassen. Und da klingelte das Telefon schon wieder.
    Ich: »Hallo, hier ist Bianca.«
    Kunde: »Hallo, hier ist Roman. Bitte ein Mal die Zukunft.«
    Der Anrufer hatte eine sehr tiefe Stimme, die sich irgendwie merkwürdig anhörte. Fast so, als würde er sie verstellen.
    Ich: »Hallo Roman. Was möchtest du bitte über deine Zukunft erfahren?«
    Kunde: »Es geht um meine Herzensdame. Wann kommen wir zusammen?«
    Ich mischte die Karten und legte sie aus. Gleichzeitig klickte ich auf die Enter-Taste an meinem Computer, um das Kundenfenster des Ratsuchenden aufzurufen. Raten Sie, was sich mir präsentierte? Genau. Ich schaute direkt auf Dreamboys Kundenfenster. Hätte mir eigentlich klar sein müssen, dass er nicht so leicht aufgeben würde. Doch mit den technischen Raffinessen der Astro-Lines hatte er nicht gerechnet.
    Ich: »Tut mir leid, Roman. Es wird zu keiner Beziehung mit deiner Herzdame kommen.«
    Kunde: »Ich glaube, deine Karten liegen falsch.«
    Vor lauter Enttäuschung vergaß Roman formally known as Dreamboy seine Stimme zu verstellen. Und mir blieb nur ein Satz zu sagen.
    Ich: »Die Karten lügen nicht.«

♈ ☿ 13. Kapitel ♊ ♋
Mach mir meine Welt, so wie sie mir gefällt
    Meistens sind es Frauen, die mich anrufen. Ein Grund dafür mag sein, dass sie kommunikativer sind als Männer und sich gerne austauschen. Während Männer ihre Probleme und Sorgen mithilfe schweigsamer Meditation am Tresen lösen, befragen Frauen lieber einen Kartenleger. Leider ist es mittlerweile – wie im vorangegangenen Kapitel beschrieben – so, dass die Damen in der Regel nicht mehr aus Neugier an der Zukunft bei einer Astro-Line anrufen, sondern aus purer Verzweiflung. Oft steckt die Anruferin in einem tiefen Loch, das sie sich mit vereinten Kräften selbst ausgehoben hat. Aus diesem Loch nun hat der Kartenleger sie gefälligst herauszuholen, und zwar zackig, schließlich zahlt sie zwei Euro und mehr die Minute.
    Solch eine wundersame Wandlung ihres Schicksals erwartete auch Billa.
    Ich: »Guten Tag, hier spricht Bianca.«
    Billa: »Kuckuck, die Billa ist hier.«
    Kuckuck? Okay, öfter mal was Neues.
    Ich: »Ich grüße dich, Billa. Wie kann ich dir helfen?«
    Billa: »Ich warte immer noch auf meinen Herzensmann. Wann und wie kommt er zu mir?«
    Ich: »Moment bitte.«
    Ich legte Billas Kartenbild.
    Ich: »Liebe Billa, ich sehe da jemanden in den Karten,

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