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Ich gehoere zu dir

Ich gehoere zu dir

Titel: Ich gehoere zu dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cameron W Bruce
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sehr, dass mir vor Freude ganz schwindelig wurde. Der Hof sah ganz anders aus als bei der Señora. Gegenüber vom Wohnhaus lag ein großes offenes Feld mit einem Drahtzaun, durch den ich jederzeit hinein- und hinauskonnte. Flare, das Pferd, musste immer hinter dem Zaun bleiben und fraß den ganzen Tag Gras und Blumen, aber ich habe nie gesehen, dass sie das Zeug hinterher wieder ausspuckte. Die Häufchen, die sie hinterließ, dufteten verlockend, schmeckten jedoch trocken und fade, weshalb ich nur selten davon kostete.
    Ich konnte den ganzen Tag frei umherstreifen und den Wald hinter dem Feld erkunden, unten am Teich spielen und auch ansonsten alles tun, was mir Spaß machte. Meist blieb ich aber in der Nähe des Hauses, weil Grandma immerzu die köstlichsten Gerichte kochte. Sie hatte es gern, wenn ich ihr Gesellschaft leistete und ihre Kreationen vorkostete. Das war mein Beitrag zur Gemeinschaft – eine Aufgabe, die ich gern übernahm.
    Der Junge setzte mich manchmal in ein Ruderboot und schob es auf den Teich hinaus, bevor er selbst hineinkletterte, einen Wurm ins Wasser hängte und kleine, zappelige Fische herauszog, damit ich sie anbellen konnte. Danach warf er die Fische ins Wasser zurück.
    »Der ist zu klein, Bailey«, sagte er. »Aber eines Tages erwischen wir einen großen, wart’s nur ab!«
    Sehr zu meinem Leidwesen entdeckte ich auf der Farm irgendwann auch eine Katze, eine schwarze, die in einem alten, verfallenen Gebäude namens »Scheune« wohnte. Sie beobachtete mich immer verstohlen aus einer dunklen Ecke heraus, wenn ich versuchte, sie dort aufzustöbern. Sie schien Angst vor mir zu haben, deswegen hatte ich sie viel lieber als Smokey, aber das galt im Grunde für alles auf der Farm.
    Eines Tages glaubte ich, die schwarze Katze im Wald entdeckt zu haben, und jagte ihr nach. Je näher ich kam, umso mehr wunderte ich mich, wie langsam sie dahinwatschelte. Schließlich wurde mir klar, dass es sich um ein ganz anderes Tier handelte. So eins hatte ich noch nie gesehen: Sein schwarzes Fell war über und über von weißen Streifen durchzogen. Erfreut, seine Bekanntschaft zu machen, bellte ich es an. Es drehte sich zu mir um und sah mich ernst an, den flauschigen Schwanz hoch in die Luft gereckt. Da es nicht weglief, ging ich davon aus dass es mit mir spielen wollte, aber als ich mich draufstürzte, um mit ihm herumzubalgen, tat es etwas Merkwürdiges. Es wandte sich ab, ließ dabei aber den Schwanz in der Luft stehen.
    Im nächsten Moment zog mir ein grauenhafter Gestank in die Nase, und meine Augen und Lefzen begannen zu brennen. Wie geblendet jaulte ich auf, ergriff die Flucht und fragte mich, was, um alle Welt, passiert war.
    »Ein Stinktier«, sagte Grandpa, als ich an der Tür kratzte, um ins Haus gelassen zu werden. »Nein, Bailey, du darfst nicht hinein.«
    »Was ist los, Bailey? Bist du einem Stinktier in die Quere gekommen?«, fragte Mom durchs Fliegengitter. »Igitt! Jetzt rieche ich es auch.«
    Das Wort »Stinktier« hatte ich noch nie gehört, aber ich wusste, dass mir draußen im Wald etwas sehr Merkwürdiges passiert war. Noch seltsamer aber war das, was nun folgte: Der Junge rümpfte die Nase und führte mich in den Garten, um mich mit dem Gartenschlauch abzuspritzen. Dann hielt er meinen Kopf, während Grandma einen Korb Gartentomaten mit der Schubkarre herbeiholte und den sauren Saft auf meinem Fell ausquetschte, bis ich ganz rot war.
    Ich hatte nicht den Eindruck, dass dadurch irgendwas besser wurde, auch nicht, als Ethan dann noch etwas besonders Entwürdigendes mit mir anstellte, das er »baden« nannte. Er rieb mir parfümierte Seife ins nasse Fell, bis ich wie eine Mischung aus Mom und Tomaten roch.
    Noch nie war ich so gedemütigt worden. Als ich wieder trocken war, wurde ich auf die Veranda verbannt, und obwohl Ethan dort draußen mit mir schlief, warf er mich aus seinem Bett.
    »Du stinkst, Bailey«, sagte er.
    Damit war die Beleidigung vollkommen. Ich legte mich auf den Boden und versuchte trotz des Geruchschaos um mich herum einzuschlafen. Als es endlich Morgen wurde, lief ich zum Teich und wälzte mich in einem toten Fisch, der ans Ufer gespült worden war, aber selbst das konnte den Parfümgestank nicht vertreiben.
    Um zu begreifen, was überhaupt geschehen war, ging ich noch einmal in den Wald und suchte nach dem katzenähnlichen Tier, um eine Erklärung von ihm zu verlangen. Da ich jetzt wusste, wie es roch, war es nicht schwer zu finden. Aber kaum hatte ich angefangen, es

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