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Ich gehoere zu dir

Ich gehoere zu dir

Titel: Ich gehoere zu dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cameron W Bruce
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ihr Gesicht drückte. Dann nannte Mama die Namen aller Anwesenden, und Al schüttelte allen männlichen Personen die Hand. Danach redeten und lachten alle weiter.
    Im Laufe der nächsten Tage fanden und retteten wir zwei Kinder, die von zu Hause weggelaufen waren, und verfolgten die Spur eines Pferdes zurück, um die Reiterin zu finden, die heruntergefallen war und sich das Bein verletzt hatte. Ich musste daran denken, wie Flare Ethan im Wald abgeworfen hatte, und fragte mich, warum sich die Leute überhaupt mit Pferden abgaben, wo es doch so unzuverlässige Tiere waren. Wenn jemand schon einen oder zwei Hunde hatte und immer noch mehr Tiere haben wollte, sollte er doch lieber einen Esel nehmen, wie Jasper, denn über einen Esel kann man wenigstens lachen. Jedenfalls Grandpa hatte das gekonnt.
    Einmal fanden Maya und ich einen toten, alten Mann im Wald. Ich fand es deprimierend, an seinem kalten Körper zu riechen, denn das hatte nichts mit Retten zu tun. Obwohl Maya mich lobte, hatten wir beide keine große Lust, hinterher mit dem Stock zu spielen.
    Wir besuchten Al in seinem Haus, und er servierte Maya ein Hähnchengericht zum Abendessen. Beide lachten, und dann brachte ein Lieferservice eine Pizza. Ich schnüffelte an den Hähnchenstücken, die Al mir hinlegte, und fraß sie eigentlich nur aus Höflichkeit, denn sie hatten eine dicke Kruste, die nach Ruß schmeckte.
    Später an diesem Abend merkte ich, dass Maya von dem toten Mann erzählte, denn dabei wurde sie wieder genauso traurig wie im Wald. Auch mit Jakob hatte ich einige Tote gefunden, aber ihn hatte es nie traurig gemacht. Andererseits hatte es ihn aber auch nie glücklich gemacht, wenn wir Leute fanden, die wir retten konnten. Er hat einfach immer nur seine Arbeit erledigt, ohne etwas Besonderes dabei zu empfinden.
    Als ich jetzt über Jakob nachdachte, wurde mir klar, dass die kühle Entschlossenheit, mit der er mir Such beigebracht hatte, hilfreich gewesen war, um über die Trennung von Ethan hinwegzukommen. Er ließ mir keine Zeit zu trauern, denn dafür hatte ich zu viel zu tun. Maya hingegen war ein gefühlsbetonter Mensch. Ihre Art, mich zu lieben, erinnerte mich an meinen Jungen, und ich vermisste ihn sehr. Es war aber nicht mehr dieser stechende Schmerz in der Brust, sondern eine wehmütige Trauer, die mich meist überkam, wenn ich mich abends hinlegte, und die mich bis in meine Träume begleitete.
    Eines Tages flogen Maya und ich erst mit einem Flugzeug und dann mit einem Hubschrauber in Richtung Süden. Ich dachte an den Tag, als Jakob von dem Hubschrauber weggebracht wurde, und war froh, dass ich wieder ein Flughund sein durfte. Maya war sehr aufgeregt und fühlte sich beim Fliegen nicht recht wohl. Im Grunde konnte ich sie verstehen, denn Autofahren machte viel mehr Spaß, weil es nicht so schrecklich laut war wie das Fliegen.
    Wir landeten an einem Ort, der anders war als alle, die ich je gesehen hatte. Viele Hunde und Polizisten waren schon da, und die Luft vibrierte von Sirenengeheul und war voller Rauch. Die Häuser ringsum drohten einzustürzen, und manche Dächer waren bereits heruntergefallen.
    Maya war ziemlich eingeschüchtert, und selbst ich gähnte nervös. Ein Mann kam auf uns zu. Er war schmutzig und trug einen Plastikhelm. Als er die Hand ausstreckte, um Maya zu begrüßen, roch sie nach Asche, Blut und Lehm.
    »Ich koordiniere das amerikanische Katastrophenschutz-Kommando in diesem Sektor. Danke, dass Sie gekommen sind.«
    »Ich wusste nicht, dass es so schlimm ist«, sagte Maya.
    »Was Sie hier sehen, ist nur die Spitze des Eisbergs. Die Regierung von El Salvador ist völlig überfordert. Es gibt über viertausend Verletzte, Hunderte von Toten, und wir finden immer noch Verschüttete, die überlebt haben. Seit dem 13. Januar hatten wir ein halbes Dutzend Nachbeben, einige davon sehr heftig. Also seien Sie bitte vorsichtig!«
    Maya nahm mich an die Leine und führte mich über ein endloses Trümmerfeld. Wenn wir an ein Haus kamen, wurde es zunächst von den Männern, die uns folgten, überprüft. Anschließend ließ Maya mich manchmal von der Leine, und ich musste hineingehen und suchen. Manchmal wiederum betraten wir die Häuser gar nicht erst, sondern führten unsere Suche nur an den Außenmauern durch, und ich blieb angeleint.
    »Hier ist es nicht sicher, Ellie. Ich muss dich an der Leine lassen, damit du nicht hineinläufst«, erklärte mir Maya dann.
    Einer der Männer hieß Vernon, und da er nach Ziegen roch, erinnerte er

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