Ich, Gina Wild
während unserer kurzen Affäre eingeführt. Sie hat uns den Club empfohlen und kannte die Betreiber.
Und von dort hat sie sich ihre Männer besorgt.
Viel mehr Lesbenerfahrungen habe ich außerberuflich nicht mehr gehabt. Vielleicht, weil ich zu wählerisch bin.
Aber auch beim Drehen ist nicht diese Emotion dabei, auf die ich so viel Wert lege. Die Frauen, mit denen ich gearbeitet habe, waren nicht so naturgeil wie ich. Meistens. In meinem ersten professionellen Film gab es eine gewisse Eva. Die war anders. Mit der habe ich eine Lesbenszene in der Badewanne gedreht. Das war sehr schön. Eva war Ungarin und naturgeil wie ich.
Diese Szenen sind ja immer ein bisschen doof aufgebaut. Auch diese. Sie kommt dazu, als ich mich gerade abschminke, verführt mich, tanzt nackt herum und steigt dann in die Badewanne und fordert mich auf, zu ihr zu kommen. Ich zieh mich aus und steige zu ihr in die Wanne. Dann geht es pornotypisch weiter. Küssen, Streicheln und mit Fingern und Zunge direkt in die Fotze. Ich glaube, wir haben beide einen Orgasmus gehabt. Bei Eva hat es mir Spaß gemacht. Leider gab es selten solche Gelegenheiten.
Ich kann nichts spielen, was ich nicht selber empfinde. Ich kann auch keinen Orgasmus vortäuschen. Ich kann keine Geilheit vorspielen, wenn mir nicht danach ist und die Frau mir nicht das Gefühl gibt, dass sie es mit mir treiben will.
Von Karin haben wir uns bald entfremdet. Nach dreimal Sex war die Luft raus. Da gab es nichts Neues mehr zu entdecken. Und sie wurde sehr anhänglich. Damit habe ich ein Problem. Wenn sich aus reiner Ficklust so eine Anhänglichkeit entwickelt. Wenn es heißt: »Ach, können wir uns nicht öfter treffen?«
Ich will Lust haben, jemanden zu treffen. Ich will Lust auf diese Person haben.
Sie hat mir Briefe geschrieben. Lange Briefe und ich spürte, sie fing an, sich in mich zu verknallen. Das wollte ich nicht. Für mich sollte es ein Abenteuer bleiben. Ein sehr einschneidendes Abenteuer, weil ich viel gelernt habe. Aber dabei sollte es auch bleiben. Wir haben den Kontakt einschlafen lassen.
Aber ich konnte von nun an in die Rolle der Mentorin steigen. Ich war dank Karin plötzlich erfahren, was Sex mit Frauen betrifft. Ich hatte eine Expedition in ein unbekanntes Gebiet unternommen: Sexualität mit Frauen.
Frauen sind ausgiebiger, genießerischer und investieren viel mehr Geduld in den Sex. Männer gehen viel zu schnell an den Akt. Frauen kosten das aus bis ins Letzte. Und Frauen wissen, worauf es ankommt bei Frauen. Wenn ich eine Frau befriedige, frage ich mich, was würde ihr wohl gefallen? Worauf fährt die ab? Man kann sich viel besser in eine Frau hineinversetzen. Das kann kein Mann.
Bei Männern hat man sehr oft das Gefühl, die wollen sich selbst befriedigen und ihren Trieb abreagieren. Das steht vor allem anderen. Und dann gucken sie mal, ob sie das auch bei ihrer Frau schaffen. So stelle ich mir das vor.
Ich komme mit meinen Männern voll und ganz auf meine Kosten. Aber es ist ein ganz anderer Sex mit Frauen. Auch was mir dabei durch den Kopf geht. Wenn ich mit einem Mann schlafe, dann denke ich: geil! Jetzt lass dich mal richtig nehmen und sieh zu, dass du einen schönen Orgasmus kriegst. Darauf will ich nicht verzichten. Das ist eben die härtere Variante.
Wenn Frauen miteinander Sex haben, heißt das viel Streicheln, viel Küssen, nur Berühren. Das Befriedigen steht nicht im Vordergrund. Möselecken und mit Dildos ficken - das alles zählt nicht.
Körperkontakt, eng umschlungen daliegen und sich spüren - das ist der große Unterschied.
Wenn du mit einem Mann schläfst, machst du keine kurze Pause, lehnst dich zurück und willst gekrault werden. Da geht das Programm weiter, bis der Höhepunkt da ist. Frauen machen schon mal gerne Rast auf halber Strecke, entspannen sich zwischendurch.
Irritierend finde ich Nummern mit Umschnalldildos. Darin sehe ich keine Möglichkeit einer ausgiebigen Befriedigung. Das ist eher Spielzeug für Pornofilme.
Ich drehte auch mal Frauenszenen, wo so ein Umschnalldildo dabei war. War ja ganz lustig, einmal die Position des Mannes einzunehmen und seine rhythmischen Bewegungen zu simulieren. Aber emotional hat mir das nichts gegeben. Es hat mich nicht angetörnt.
Ich arbeite ungern mit Dildos. Viel lieber mit meinen eigenen Händen und meiner Zunge. Das ist viel schöner als mit einem dieser Plastikteile. Das ist die letzte Lösung, um sich zu befriedigen. Im Grunde ist ein Dildo kalt. Kalt und hart. Einen Dildo kann
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