Ich, Gina Wild
Blond ist sexy.
Da stand ich also vor meinem Spiegel. Ich wollte eine andere sein. Und dann ging ich mitten in der Abnehmphase zum Friseur, ohne Axel davon erzählt zu haben. Ich hatte ein mulmiges Gefühl dabei, weil ich überhaupt nicht abschätzen konnte, wie ich wirke, wenn ich blond bin. Ich entschied mich erst mal für den Schongang und bat darum, mir ein paar blonde Strähnchen zu machen.
Axel kam nach Hause, ich machte die Tür auf und ihm ist die Kinnlade runtergefallen. Aber er fand es total klasse. Seitdem bin ich blond. Seit Mitte 1997 bin ich eine Blondine. Ich will immer eine Blondine bleiben.
Dann kam der Dezember 1997. Mein 27. Geburtstag nahte. Und ich hatte ein verlockendes Angebot vorliegen. Mein EDV- Spezialist bat mich, seine Firma auf der Venus-Messe zu vertreten. Es war das erste Mal, dass diese Messe veranstaltet wurde. Inzwischen ist die Venus eine der bedeutendsten Erotikmessen weltweit.
Es war schwierig, kurzfristig Urlaub zu bekommen. Wir fuhren bei Schneetreiben mitten in der Nacht nach Berlin. Um vier Uhr morgens sind wir mit meinem dunkelblauen Opel Kadett Cabrio angekommen. Wir schliefen im Ibis Hotel direkt am ICC, wo die Messe stattfand. Es war Freitag. Nach wenigen Stunden meldete ich mich fein rausgeputzt am Stand meiner Firma. Es war ein leichter Job. Alle waren nett zu mir. Und ich musste mich nicht sonderlich anstrengen. Der Tag ging vorbei, und todmüde fielen wir ins Bett. Wir hatten viel Schlaf nachzuholen.
Dann war Samstag, der 6. Dezember. Nikolaustag und mein Geburtstag.
Und ich hatte auf einmal den Schwanz von Rocco Siffredi in der Hand.
Rocco Siffredi, Idol eines jeden Pornofans. Ich hatte Rocco von weitem gesehen, es aber nicht gewagt, ihn anzusprechen. Ich war total begeistert. Rocco Siffredi. Er stand hier in der Halle, wenige Meter von mir entfernt. Ich atmete die selbe Luft wie er. Das alleine fand ich schon aufregend. Ihn ansprechen? Nie im Leben! Ich war mir sicher, dass ich ihm auf die Nerven falle, wenn ich ihn anquatsche. Dieser Mann hat in der Pornoszene einen Promistatus wie Sean Connery in Hollywood. Und alle haben auf ihn eingequatscht. Eine Traube hatte sich um ihn gebildet. Ich sagte mir, wenn du da auch noch kommst, ist der restlos abgenervt.
Axel aber stachelte mich auf: »Komm, geh doch hin. Das ist die Gelegenheit. Du wirst mir nachher die Ohren voll heulen, wenn du ihn jetzt nicht ansprichst.«
Da habe ich tief Luft geholt, bin hingegangen und hab ihm ins Gesicht gesagt: »Hi. Ich bin ein großer Fan von dir und finde deine Filme toll.«
Er fragte mich sofort, wie ich denn heiße und wo ich herkomme. Und dann hat er mich auf einmal an sich gerissen, in die Arme genommen und mich gedrückt. Und er meinte zu den Umstehenden: »Guckt mal, hier! Ein deutsches Mädchen. Das findet mich total toll.«
Ich hatte ein ziemlich eng anliegendes Teil an. Man konnte sehen und spüren, was ich drunter hatte.
»Du fühlst dich so geil an, da krieg ich ja gleich einen Ständer!«
Ich antwortete schlagfertig: »Wo? Zeig mal!«
Mit einem Mal hatte ich alle Scheu abgelegt. Wir standen mitten in der Messehalle. Und er machte lachend seine Hose auf, packte meine Hand und steckte sie rein. Und so hatte ich ehe ich es begriff, schon seinen steifen Schwanz in der Hand. Und im selben Augenblick merkte ich, dass eine Fernsehkamera auf uns gerichtet war. Da habe ich es mit der Angst zu tun bekommen, dass jemand aus dem Krankenhaus das sieht. Ich zog blitzschnell meine Hand zurück. Wir haben noch ein paar nette Fotos zusammen gemacht. Die Leute um uns herum applaudierten.
Das war meine erste Begegnung mit einem Pornoschwanz. Am Abend des selben Tages war die große Venus-Gala mit Preisverleihung. Zutritt nur für geladene Gäste. Wir hatten Tickets, die mir ein netter Pornodarsteller besorgt hatte. Die Darsteller, die auf der Messe rumgingen, sind alle scharf auf mich gewesen. Das habe ich mit Genugtuung festgestellt.
Ich war bei einer Friseuse gewesen, hatte Haare und Make-up machen lassen und ein langes Kleid in meiner Lieblingsfarbe Hellblau angezogen.
Man muss sich diese Veranstaltung wie eine herkömmliche Preisverleihung vorstellen. Es gab lange, festlich gedeckte Tische, und alle hatten sich fein rausgeputzt. Moderatorin Lilo Wanders führte das Publikum durchs Programm. Viele wichtige Produzenten waren da. Aber auch Verleger, Darsteller, Videofirmen, Transvestiten und das ganze Fußvolk der Szene. Ein paar hundert Leute. Ich wurde freundlich aufgenommen
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