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Ich, Gina Wild

Ich, Gina Wild

Titel: Ich, Gina Wild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michaela Schaffrath
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ihm essen. Damals wussten wir schon, dass er ein Hysteriker ist. Insbesondere dann, wenn nicht alles nach seinem Willen läuft.
    Wenigstens haben Axel und ich uns gegenseitig unterstützt. Wir fanden eine Wohnung. In einem Haus, das sich noch im
    Bau befand. Es sollte in drei Wochen fertig sein. Wir mussten eine Kaution von ungefähr 2.500 Mark hinterlegen. Dann kam die Frage auf: »Wo wohnen wir solange?«
    Hans kam uns in dieser Angelegenheit überhaupt nicht entgegen. Was ich auch noch unfair fand: Hans Moser hatte keinen Führerschein, besaß aber einen Firmenwagen. Einen Ford Kombi. Den hat er uns nicht zur Verfügung gestellt. Wir mussten Unsummen für Taxifahrten ausgeben. Somit war unser Bankrott vorprogrammiert. Aber da hofften wir noch immer auf das Geld, das am Monatsende kommen sollte.
    Wir vertrauten ihm noch. Er gab uns das Gefühl, dass alles gut wird. Wir fanden es sehr spannend, in einem fremden Land zu leben. Wir waren glücklich in so eine schöne Gegend ausgewandert zu sein.
    Wir mieteten schließlich ein Hotelzimmer für uns. Es war dreckig, ungefähr 15 Quadratmeter groß. Direkt an einer Hauptstrasse in einem Hochhaus ohne Klimaanlage. Ab diesem Zeitpunkt, haben wir endlich begriffen, dass die Unterstützung von Hans ausbleibt.
    Es war niederschmetternd. Wir rafften uns immer wieder auf und redeten uns ein, das wird schon, wenn der erste Film produziert ist und auf den Messen beworben wird. Dann wird auch meine Popularität als Pornostar steigen. Und wir werden ein Häuschen auf Mallorca haben und ganz toll leben.
    Es war schrecklich zu sehen, wie uns das Geld zwischen den Fingern zerrann. Und all das passierte bei einer unerträglichen Hitze. Axel war schon frühmorgens nass geschwitzt, wenn er ins Büro ging. Das Hotel musste bezahlt werden - 100 Mark am Tag. Selbst das Wäschewaschen war ein Problem. Die ganze Schmutzwäsche hat tagelang bei 30 Grad herumgelegen und roch widerlich. Eine Visagistin bot uns an, bei sich zu Hause die Wäsche zu waschen. Nass hat sie unsere Sachen wieder zurückgebracht.
    Wir haben kaum etwas gegessen, weil das Geld so knapp war. Morgens einen Kaffee und ein Croissant und dann vielleicht noch eine Kleinigkeit während des Tages. Ich habe noch mal zwei Kilo abgenommen. Unter anderen Umständen hätte mich das froh gemacht. Jetzt machte es mir Sorgen.
    Ich glaube, Hans hat das alles so geplant. Aber er war dabei immer sehr nett. Wir dachten, das ist halt seine Art. Wir hatten auch schöne Momente miteinander, in denen wir viel gelacht haben. Und immer noch lud er uns das eine oder andere Mal großzügig zum Essen ein.
    Wir hatten mit Hans Moser schon einiges abgedreht, da ließ er einen jungen US-Darsteller einfliegen. Ein traumhaft schöner Mann. Muskulös, braun gebrannt, blaue Augen, edles Gesicht. Er hieß Jason. Aber er hat nicht funktioniert. Er hat seinen Schwanz nicht hochgekriegt. Es war das erste Mal für ihn. Hans wollte ihn ausprobieren, um ein männliches Pendant zu mir zu schaffen und ihn zum zweiten Rocco Siffredi aufbauen. Aber poor little Jason hat keinen hochgekriegt. Es kann sein, dass es am kalten Wasser im Swimming Pool gelegen hat, wo wir drehten.
    Moser hatte einen schottischen Kameramann engagiert. Wir planten ein Shooting für Hardcore-Aufnahmen. Fotos mit Dildo. Axel wurde mit der Begründung weggeschickt, im Büro seien wichtige Arbeiten zu erledigen. Wir wollten keinen Stress machen und willigten ausnahmsweise ein.
    Der Schotte war ein dicker, fetter, ekelhafter Typ. Ich nannte ihn Pinky, weil er wie ein Schweinchen aussah. Er war Mitte 40. Ein schmieriger Kerl mit schmuddeligem T-Shirt, Schlabberhose und verklebten langen Haaren.
    Ich sollte mit Pinky einen Tag lang in seinem riesigen Van umherfahren und Fotos machen. Der Wagen war ein gewaltiges Fahrzeug. Groß wie ein Wohnmobil. Wir gurkten über die Insel und machten unseren Job. Selbstbefriedigung in der Natur.
    Dann fing dieser Mensch damit an, zweideutige Bemerkungen fallen zu lassen.
    Als wir wieder auf dem Rückweg waren, und ich mich anziehen wollte, meinte er: »Du kannst ruhig ganz nackt im Auto sitzen und an dir rumspielen, das stört mich überhaupt nicht...«
    Doch ich sagte ihm sehr deutlich, dass das nicht bei mir läuft. Das war ihm egal.
    Er schlug vor, ich könnte mich zurücklehnen und schön an meiner Pussy rumschmieren - für ihn privat. Der Typ war wirklich widerlich. Ich habe abgelehnt. Dann kam eine Bemerkung, die mich schockte: »Also, wenn du Pornostar werden

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