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Ich glaub, ich lieb euch alle

Titel: Ich glaub, ich lieb euch alle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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geboxt, aber nicht weil irgendjemand sauer auf mich wäre. Wir machen das halt so. EJ unterhält sich mit dem Riesenkerl aus dem Pizza Barn. Ich hab gehört, er heißt Andre, kann über hundert Kilo stemmen und geht mit einem Supermodel. Er spricht nicht, er hört nur zu, als EJ ihm von der Sache erzählt, wie wir letztes Jahr Bag die Augenbraue abrasiert haben und wie bescheuert ein Typ mit nur einer Augenbraue doch aussieht.
    Ich boxe EJ zum Gruß in die Nieren. » Na, alles klar?«, frage ich.
    » Aaaah! Mach das bloß nie wieder, ich hab Nierensteine!«, brüllt EJ.
    » Weiß ich doch, ich dachte nur, das würde dir helfen, sie loszuwerden, du Idiot«, antworte ich.
    » Alles klar?«, rufe ich Andre zu, und er nickt mir zu, sieht in die Küche rüber zu Abby und meint: » Ist das deine Bitch?«
    Okay, ich habe gerade meinem besten Freund derart in die Nieren geboxt, dass er Morgen wahrscheinlich Blut pinkelt, aber eine solche Antwort auf ein simples » Alles klar« ist ja wohl schon ein bisschen heftig.
    » Meine Bitch?«, frage ich nach, nur falls ich mich verhört haben sollte.
    » Nennst du sie etwa nicht so?«
    Ich schau kurz zu EJ, der von den Fragen von dem Typ genauso geschockt ist, und sage dann: » Ach, bloß wenn sie mal wieder ausrastet und ich ihr eine langen muss, nach dem Motto › Reiß dich zusammen, du Bitch! ‹ «
    EJ lacht, und Andre schüttelt den Kopf und sagt: » Das heißt dann wohl Nein.« Dann geht er in die Küche und fängt tatsächlich an, sich mit Abby zu unterhalten.
    » Was für ein Vollidiot!«, sage ich.
    » Ja, aber ein Vollidiot, der sich an dein Mädel ranmacht«, gibt EJ zurück.
    » Und was, zum Teufel, soll ich deiner Meinung nach dagegen tun?«, frage ich.
    » Bete darum, dass sie nicht auf ihn steht«, sagt er, während er mit mir gemeinsam die Küche im Auge behält.
    » Ich kenne ihn– woher kenne ich den bloß, verdammt noch mal?«, will ich wissen.
    » Aus dem Schwimmteam«, antwortet EJ. » Du weißt schon, der Typ, der dich jedes Jahr bei den Stadtmeisterschaften schlägt?«
    » Der ist das? Das ist Andre? Ich hasse diesen Typen! Ich hasse ihn schon, seit ich fünf Jahre alt bin«, gebe ich verblüfft zurück.
    » Sieht ganz so aus, als wäre er auch kein Fan von dir, Carter«, antwortet er, während wir beobachten, wie er Abbys Bauchnabel betatscht.
    » Das ist mein Bauchnabel!«, würge ich hervor, und ein Blitz schießt durch meinen Körper die Wirbelsäule hinab. Ich marschiere in die Küche, um die erste Schlägerei meines Lebens anzuzetteln. Eine Schlägerei, die ich mit Gewissheit verlieren werde. Und gerade als ich in die Luft springen will, um ihm mit dem » Fliegenden Kranich« einen Tritt auf seinen fetten Hinterkopf zu versetzen, huscht Abby an Andre vorbei, nimmt mich an der Hand und erklärt: » Da bist du ja! Entschuldige uns, Andre, aber ich muss Carter noch was fragen.«
    Sie zieht mich im Schlepptau auf die hintere Veranda und sagt: » Der Typ ist ein echtes Arschloch.«
    » Im Ernst«, erwidere ich, » der hat mich im vorletzten Sommer bei einem Schwimmtreffen tatsächlich einen fetten Kerl genannt. Zwölf ist für Jungs ein richtig schwieriges Alter, und wenn man schon in Speedo-Badehosen dasteht, braucht man nicht auch noch ein Arschloch, das sich über deine Gewichtsprobleme lustig macht!«
    Abby legt ihre Hand auf meine Brust und kichert. » Carter, du bist echt zum Schreien komisch.«
    Ich lache mit und tu so, als hätte ich einen Witz gemacht und als wäre ich nicht länger sauer, dass er mich als fetten Kerl bezeichnet und dann auch noch um zwei ganze Sekunden geschlagen hat. Ich kichere noch ein bisschen mehr, weil sie immer noch lacht, und ich überleg mir schon mal die nächste Frage. Ich würde ihr gerne sagen, dass das mit den Speedos ein Scherz war und dass ich bald mit Karate anfange, damit ich Andre den Hintern verdreschen kann, wenn er sie je wieder belästigen sollte. Doch die Anweisungen meiner Schwester sind mir wie ein Brandzeichen ins Gehirn gebrannt, weshalb ich statt zu lügen oder anzugeben wie ein Roboter sage: » Erzähl mir doch noch was vom Ferienlager mit dem Drill Team.«
    Sie redet fünf Minuten lang ohne Punkt und Komma, bis schließlich Nick Brock, das Skelett, Scary Terry Moss und eine Reihe weiterer Seniors an uns vorbeiziehen und durch die Hintertür verschwinden. Sie haben richtiges Bier dabei. Ein Typ raucht eine Zigarette, und das Skelett hat seine Hand soeben in Marias Aquarium gesteckt. Ich denke nicht,

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