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Ich glaub, ich lieb euch alle

Titel: Ich glaub, ich lieb euch alle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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ihrer weißen Spitzenbluse, durch die man den BH sieht. Yosemite hat scheinbar heute Abend mal ein Auge zugedrückt, denn auch Make-up hat sie viel dicker aufgetragen als sonst. Um ehrlich zu sein, sie sieht ganz schön nuttig aus. Als wir losfahren, denke ich krampfhaft darüber nach, was ich sie fragen könnte. » Ha-ha-hast du dich selbst geschminkt?«, ist alles, was mir einfällt.
    Ihr Vater wirft mir über den Rückspiegel einen wütenden Blick zu.
    » Warum?«, fragt sie.
    » W-w-warum nicht?«, entgegne ich und versuche, die Fragerei am Laufen zu halten.
    Ihr Vater dreht sich zu mir um und meint: » Du willst wohl damit sagen, dass sie zu dick aufgetragen hat, wie?«
    » Daddy, sei still!«, kreischt Amber.
    » Mir ist es nicht zu viel, i-i-ich finde es sehr schön«, stottere ich.
    Amber dreht sich zu mir um und wirft mir das absolut bezauberndste Lächeln zu. Ich habe ihr erst zwei Fragen gestellt und schon strahlt sie mich an. Fragen sind echt cool!
    Ich hätte mein Auftauchen bei der Party gar nicht besser timen können. Vor dem Haus tummeln sich ungefähr zwanzig Leute. Ein Song von 50 Cent dröhnt von drinnen aus der Stereoanlage, als Amber Lee aus dem Wagen steigt, wobei die sehr knappen Shorts besonders gut zur Geltung kommen. Meine Jungs glotzen rüber, während sie mir (wegen der Kindersicherung) die Wagentür öffnet. Ich steck den Kopf raus, mein Fahrrad im Schlepptau, und werfe ein kurzes Kopfnicken in ihre Richtung, was so viel heißen soll wie: » Was wollt ihr denn, ihr VOLLTROTTEL!« Ich steig aus, gerade als 50 Cent von seinem Cadillac Escalade rappt. Bei mir ist es nur ein Chevy Minivan, aber meine Freunde müssen denken: » Mann, Carter ist ja voll der Checker!«
    Amber flüstert mir zu: » Wow, mein Dad spricht sonst eigentlich mit niemandem, und schon gar nicht mit süßen Jungs.«
    Wahrscheinlich habe ich geantwortet: » Klar, mit Eltern kann ich sehr gut«, oder irgendwas ähnlich Schlaues, aber da Amber Lee mich gerade eben als » süß« bezeichnet hatte, kann es auch gut sein, dass ich einfach nur » cool« gemurmelt habe und davongelaufen bin… ich kann mich ehrlich gesagt gar nicht mehr so genau erinnern.
    EJ und ich klatschen uns ab und die Jungs gehen auf mich los.
    » Hast wohl nicht den ganzen Weg mit dem Fahrrad geschafft, wie?«, meint Hormone.
    » Ihr Dad hat mich beinahe mit seinem Wagen niedergemäht. Da ist es ja wohl das Mindeste, dass er mich mitnimmt«, antworte ich.
    » Hat er dich nicht ein lästiges Etwas genannt?«
    » Ich hab gehört, ihr Dad hat schon mal einen Typen mit ’nem Wagenheber umgebracht«, setzt Doc noch obendrauf.
    Beinahe hätte ich ihnen gestanden, dass mir das auch schon zu Ohren gekommen ist und dass er sich manchmal wie Yosemite Sam aufführt, doch da kommt Abby aus dem Haus und mein Herz setzt einen Schlag aus. Echt, es macht Zzzbt wie eine CD aus der Leihbücherei und hüpft. Heilige Scheiße, sieht die Braut heiß aus! Wo, bitte schön, kommt das Girl denn her? Das ist nicht das Mädchen, das ich im Haushaltskundeunterricht kennengelernt habe. Sie trägt einen ultrakurzen Jeansmini und ein enges T-Shirt mit der Nummer 44 als Aufdruck quer über ihre Brüste. Ihr Bauchnabel schaut raus, alles ist perfekt. Mein Gehirn hat wahnsinnige Probleme damit, all diese neuen Signale zu verarbeiten. Ich glaube, für einen Moment schiele ich sogar, denn plötzlich sieht die 44 nach einer 4444 aus.
    Vom Football her weiß ich, dass die 44 für die Linebacker und somit für die kräftigsten Männer im Team reserviert ist, aber kein Linebacker hätte die 44 jemals so dermaßen auseinanderdehnen können wie sie. Normalerweise laufe ich vor den Typen mit der 44 davon, aber in diesem Fall denke ich allein darüber nach, wie ich ihr ganz nahe komme.
    Sie lächelt mich an, und ich sage zu ihr: » Hey, Ab-Ab, du s-si -siehst fantastisch aus!«
    Ihr Lächeln wird noch breiter, und sie antwortet: » Danke, Carter, du auch.«
    Ja, du Doofmann, genau so spielt man den Unnahbaren. Verdammt, zählt das jetzt als ein Kompliment meinerseits? Das sollte ich doch nur im Notfall tun, falls mir keine weitere Frage mehr einfällt. Ich schätze, jetzt kann ich mir höchstens noch eins leisten.
    » Na, wie läuft die Party?« und » Wie lang bist du schon hier?«, so sollten eigentlich meine ersten beiden Fragen des Abends lauten, aber irgendwie stecke ich beim » N-n-na-naaa« fest. Es liegt einzig und allein an ihrem Bauchnabel; sie hat ihn noch nie vorher gezeigt.
    »

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