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Ich glaub, mich tritt ein Kind: Bekenntnisse einer Schwangeren und schonungslose Wahrheiten einer dreifachen Mutter (German Edition)

Ich glaub, mich tritt ein Kind: Bekenntnisse einer Schwangeren und schonungslose Wahrheiten einer dreifachen Mutter (German Edition)

Titel: Ich glaub, mich tritt ein Kind: Bekenntnisse einer Schwangeren und schonungslose Wahrheiten einer dreifachen Mutter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Rosales , Lisa Harmann
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die ihr Kind möglichst nicht extern betreuen lassen (unglaublich, Geld für etwas zu bekommen, das man NICHT tut).
    Was also, wenn mein Bauchgefühl trotzdem sagt, dass ich nach anderthalb Jahren mit dem Kind mal wieder arbeiten gehen möchte?
    Dann lese ich einfach all die anderen Artikel, die eher zu mir passen. Denn: Die mütterliche Schlechte-Gewissen-Bewegung hat ja noch eine andere Seite, zu der hin ich sie ausfransen kann. Die, die sagt, dass Mütter auch egoistisch sein dürfen (Yes!). In der Zeitschrift ›Nido‹ lese ich von einer Studie, dass Eltern kleiner Kinder hierzulande die unglücklichsten Menschen sind, nach Singles und Kinderlosen. Das war doch früher nicht so! Was also macht die Eltern von heute so unglücklich? Es muss die grenzenlose Freiheit sein, die uns durch unsere Jugend begleitet und uns durchs Kinderkriegen beschnitten wird. Der Unterschied zwischen dem Leben vor und nach dem Kind ist wahrscheinlich so groß wie nie. Die Emanzipation der Frau macht aus ihr ein Geschöpf, das selbstbestimmt handelt – bis sie ein Kind bekommt. Ein tiefer Einschnitt, der mit einer ordentlichen Kinderbetreuungslandschaft wie in Frankreich aufgefangen werden kann. Die es hierzulande noch nicht gibt und die uns zudem auch noch schlechtgeredet wird.. In dem Internet-Blog »fuckermothers« machen sich die Autoren lustig über die im oben erwähnten ›Welt‹-Artikel besprochene, angebliche Gefahr, die von Kinderkrippen ausgeht:
    Kurz: Krippen scheinen gefährlicher als Zigaretten und Gewalt-Computerspiele zusammen. Die armen Kinder! Die arme Gesellschaft! Und die bösen Eltern (bzw. Mütter, um die es im Artikel vor allem geht), die ihnen das antun, nur weil sie arbeiten wollen – oder es gar müssen.
    Ich scrolle mich weiter durchs Netz. Bei ›Zeit Online‹ beruhigt mich ein Beitrag von Jana Hensel:
    Irgendwie fühlen wir Vater und Mutter von heute uns ständig unzulänglich. Studien belegen: Noch nie haben Eltern so viel Zeit mit ihren Kindern verbracht wie heute. Und trotzdem haben 85 Prozent der Eltern ein schlechtes Gewissen, weil sie glauben, sie müssten noch mehr Zeit mit ihrem Nachwuchs teilen, als sie es ohnehin schon tun.
    Puh, denke ich, Glück gehabt, und stoße bei ›Taz Online‹ auf eine Kolumne von Susanne Klingner. Sie schreibt:
    Noch drei Wochen, dann ist meine Elternzeit um. Endlich. Und: Leider. Es waren sieben tolle Monate mit dem Kind. Es waren aber auch sieben anstrengende und langweilige Monate, so immer nur mit dem Kind. Das zuzugeben ist nicht so einfach.
    Hier spielen Autorinnen bewusst mit dem Phänomen Rabeneltern. Im Netz finden sich Blogs, Foren und Bücher mit Titeln in Anlehnung an das Raben-Reizthema und ich lese das gern. Weil es das Unperfektsein feiert, ob in der Schwangerschaft oder danach.
    Es nimmt mir für einen kurzen Moment den Druck. Es hält dem Alltag aber leider nicht lange stand. Mit jeder Dosensuppe, die ich öffne, jedem Kinder-Shirt, das ich nicht wasche, jedem Befehl, den ich zu laut erteile, sticht mir mein Gewissen einen Schaschlik-Spieß in die Stirn.
    Und ach, wenn du dann meinst, eine gute Lösung für dich und dein Kind gefunden zu haben, dann bringst du es zur Krippe. Es weint dann beim Abschied. Und du denkst: Ach du Scheiße! Und dann weinst du, bis du es abholst und erfährst: Dein Kind hatte sich – im Gegensatz zu dir – nach fünf Minuten beruhigt. Und will jetzt komischerweise gar nicht mit dir nach Hause, weil es sich nämlich wohlfühlt in der Krippe. Und dann gehst du mit ihm zum Spielplatz. Und gönnst ihm zum ersten Mal ein Eis vor lauter schlechtem Gewissen. Und wie es da so fröhlich rumleckt, stellt sich ein anderes Kind davor, Sabber in den Mundwinkeln. Und schon greift von links hinten ein Arm nach ihm und sagt: »Xaver, Eis macht dick, dumm und hässlich. Hier hast du Räuchertofu.« Und dann denkst du: Gott sei Dank bin ich eine Rabenmutter. Und nicht so eine.



17.
Sexy Mama – Was zieh ich bloß an?
    Liebe Lisa,
ich kann mir schon vorstellen, dass du das (mittlerweile) ein bisschen anders siehst als ich. Aber ich muss es mir jetzt einfach von der Seele heulen. Ich bin einfach ein Fan von Klamotten, ein Fashion-Victim, eine Schuhsammlerin, eine leidenschaftliche Einkäuferin.
    Und das hat rein gar nichts, da werden mir viele Frauen zustimmen, mit Hohlbratzentum, Oberflächlichkeit oder übertriebenem Beautywahn zu tun. Nennen wir es einfach freundlich: ein Hobby, eine Möglichkeit, sich für einige Stunden aus dem

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