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Ich glaub, mich tritt ein Kind: Bekenntnisse einer Schwangeren und schonungslose Wahrheiten einer dreifachen Mutter (German Edition)

Ich glaub, mich tritt ein Kind: Bekenntnisse einer Schwangeren und schonungslose Wahrheiten einer dreifachen Mutter (German Edition)

Titel: Ich glaub, mich tritt ein Kind: Bekenntnisse einer Schwangeren und schonungslose Wahrheiten einer dreifachen Mutter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Rosales , Lisa Harmann
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– wenn man die durchgewetzten Trainingshosen von meinem Freund für die Couch mal außer Acht lässt. Dazu die berüchtigten Turnschuhe und ein Langarm-T-Shirt für Schwangere, das H&M leider nur in den sehr ansprechenden Farben Weiß (komplett durchsichtig, daher nicht alltagstauglich!), Grau und Schwarz vertreibt. Ich habe mittlerweile zehn Stück davon.
    Natürlich könnte ich mich auch für die schicke Bluse mit dem gruseligen Oma-Blumendruck am Ständer nebenan entscheiden oder für eine Tunika mit Stickereien (schön spießig, schön teuer!) von der Schwangeren-Designermarke Bellybutton.
    Klar! Aber das kann es ja wohl nicht sein. Das Einzige, was ich bei Bellybutton kaufen kann, ist ein großer Cremetopf mit dem gefühlvollen Namen »Streifenlos«, der leider völlig asexuell nach Kerzenwachs riecht, 20 Teuros kostet, aber dafür besser cremt als jedes andere Öl.
    Aber zurück zum Elend mit den Klamotten: Ich meine, es kann doch nicht sein, dass in Deutschland nur H&M, Versandhäuser und Mini-Labels schwangeren Frauen die Stange halten. Während es in England und Holland Extra-Labels wie Queen Mum, Noppies oder Mama Licious gibt, klafft im Jahre 2011 in Deutschland eine riesige Marktlücke.
    Leider gehöre ich auch zu denen, die einen Vollzeitjob haben und ihre ungebändigte Kreativität dummerweise nicht Tag für Tag an der Nähmaschine oder über einem Haufen Wollknäueln und Strickzeug ausleben können.
    Also, Lisa, Tacheles:
    Wo warst du shoppen, ohne bei den Übergrößen oder im Schrank deines Mannes zu stöbern?
    Was hast du gemacht, als du die Knöpfe deiner Winterjacke nicht mehr schließen konntest?
    Hol ich mir von Miniröcken eine Blasenentzündung – mal ganz abgesehen davon, dass ich damit irgendwann aussehe, als wäre mein Bauchband nach unten gerutscht? Ich möchte einfach nicht rumlaufen wie ein Schlabber-Jutebeutel. Was meinst du, wie das hinzukriegen ist?
    Liebe Caro,
mal ganz ernsthaft gefragt: Was meinst du, warum es Umstandsmode heißt? Richtig, weil es u-m-s-t-ä-n-d-l-i-c-h ist, vernünftige zu finden! So unsexy, wie du über sie redest (ich bitte dich: Schwangi-Hose!), ist es doch kein Wunder, wenn sich die schönen Sachen im Kleiderregal vor dir verstecken. Überhaupt – was ist das für ein Komplex, der dich erst bei Sprengung deiner Hosenknöpfe mal an Umstandsmode denken lässt? Da war ich anders. Ich schlich mich schon im zweiten Monat heimlich in die Schwangerschaftsabteilung diverser Modehäuser und versteckte mich in Applikationszelten, um schon mal ein bisschen Zukunftsluft zu schnuppern. Ich weiß auch noch genau, wie ich – noch bauchlos – zum ersten Mal bei »Sexy Mama« in Prenzlauer Berg shoppen war. Ich brauchte ein Kleid für eine Hochzeit, zu der mein Bauch dann wohl größer sein würde. Zack, zaubertedie Verkäuferin einen Stoffbauch hinter der Ladentheke hervor.
    Könnte ich immer tragen, dachte ich: ich fand’s echt schön mit Bauch! Und glücklicherweise hatte ich auch nie das Problem, die Winterjacke vor lauter Baby nicht mehr schließen zu können, da ich meine Hochschwangerphasen immer im Sommer hatte. Dann schon eher der Minirock, der mir im Übrigen nie eine Blasenentzündung einbrachte. Ich weiß ja nicht, was du für Röcke trägst … Na, jedenfalls scheint es dir recht gut zu gehen in deiner Schwangerschaft, sonst hättest du gar nicht so viel Zeit, über Mode nachzudenken. Wenn ich da an mich zurückdenke … zweimal am Tag cremte ich mir den Bauch, weil er so juckte. Und nein, dafür benutzte ich ein stinknormales Öl, keines mit dem Namen »Storch« und der dämlichen Beschreibung »Für eine sinnliche Partnermassage, die zu dritt enden darf«. Ich sah aus wie ein Marzipanschweinchen – mit roten, angeschwollenen Bäckchen, auch wenn alle behaupteten, ich habe »ja echt nur am Bauch zugelegt« (Fotos beweisen das Gegenteil). Ich konnte mich nur schlecht konzentrieren, dauernd strampelte mein Baby, es fühlte sich an, als würde jemand mit einer Mini-Malerrolle gegen den Bauch stupsen und sie dann kurz abrollen. Ich brach in Tränen aus, wenn im Radio ›The Circle of Life‹ lief, weil ich dachte, ich sei ja jetzt auch irgendwie ein Teil dieses Circles. Ich war so schreckhaft, dass ich hysterisch aufschrie, wenn ein Auto hupte. Ich bekam Oberschenkelkrämpfe beim Treppensteigen und abends hatte ich dicke Füße. Mein Zahnfleisch war so weich, dass mich ein neuer Zahnarzt fragte, ob in meiner Familie eine Veranlagung für das grundlose

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