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Ich glaub, mich tritt ein Kind: Bekenntnisse einer Schwangeren und schonungslose Wahrheiten einer dreifachen Mutter (German Edition)

Ich glaub, mich tritt ein Kind: Bekenntnisse einer Schwangeren und schonungslose Wahrheiten einer dreifachen Mutter (German Edition)

Titel: Ich glaub, mich tritt ein Kind: Bekenntnisse einer Schwangeren und schonungslose Wahrheiten einer dreifachen Mutter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Rosales , Lisa Harmann
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dürfte mein Freund sich nicht erlauben. Aber das entscheidet jedes Paar halt für sich.«
Die engsten Freundinnen (leider auch die!)
Beginnen ihre Sätze neuerdings mit Formulierungen wie: »Wenn ich mal Mutter bin …« »Bei meinen Kindern würde ich …« »Eine Freundin von mir hat immer …«
Bringen zu jedem Besuch plötzlich eine Flasche Multivitamin-Saft, Kräuter-Limonade oder alkfreien Sekt mit. Mit dem Kommentar: »Ist gut für euch beide.« Ja, sind wir denn beim Kindergeburtstag?
Spielen auf einmal Hobby-Mediziner mit Diagnosen wie: »Wenn du dir immer so viel Stress machst, wirkt sich das auch auf dein Kind aus.«
    Ja, Lisa, jetzt lachst du bestimmt oder verdrehst die Augen. Aber muss ich mir das wirklich noch zehn bis zwölf Wochen von allen Seiten anhören und gefallen lassen? Oder gibt es nicht vielleicht doch einen Trick, sich die Laienexperten vom Leib zu halten? Was waren denn deine Nahkampftaktiken während deiner zwei Schwangerschaften?
    Liebe Caro,
nur mal ganz kurz: den alkoholfreien Sekt hab ich dir mitgebracht und es war eine Geste des Mitgefühls. Wenn schon alle anderen trinken, dann sollst du wenigstens das Gefühl haben, dazuzugehören, statt dich mit einem Mineralwasser in die andere Ecke des Raumes zu verkriechen. Sorry dafür, kam wohl nicht so gut an. Ich will hier jetzt auch gar nicht die beleidigte Leberwurst spielen. Ich weise dich nur fröhlich darauf hin, dass es zum Teil auch ganz gut sein kann, wenn Leute dir Fragen beantworten. Nichts anderes tun wir beiden hier! Oder? Trotzdem kann ich dich natürlich verstehen: Die ganze Welt signalisiert dir plötzlich, dass sie es eh besser weiß. Dass du ’ne Anfängernulpe bist und so was von keine Ahnung von Tuten und Blasen hast. Supernervig! Aber leider wird das so bleiben, auch wenn dein Kind auf der Welt ist, es wird sogar noch schlimmer! Plötzlich erzählen dir Wildfremde von ihren Dammrissen und blutigen Milchstaus und geben dir auf der Straße Erziehungstipps. »Da müssen Siejetzt aber auch mal konsequent sein.« – »Tja, da müssen Sie jetzt durch, mein Sohn hat bis zu seinem 18. Geburtstag so geschrien.« Ach nee! Ist ja sauspannend, erzählen Sie doch mal …
    In der Schwangerschaft sind das genau die, die dich mit sämtlichen Ammenmärchen des Kinderkriegens versorgen. Ist es ein Apfelbauch, wird es ein Mädchen, ist es ein Birnenbauch wird es ein Junge. (Ja, will ich denn Helmut Kohl zum Kind haben?) Was, du hast Sodbrennen? Dann wird dein Kind mit vielen Haaren auf die Welt kommen. (Stimmt nicht, hab ich ausprobiert!) Und so weiter. Jeder will halt irgendwas sagen zum Thema. Merkwürdig! Dazu sollte man mal einen Psychologen befragen, also wirklich. Selbst wildfremde Autoren wollen bei dir im Kinderzimmer mitreden und erklären deine Kinder zu Tyrannen. Die kennen die doch gar nicht!
    Meine Kinder sind das jedenfalls nicht, sie sind ganz nette Menschen. Meistens. Und sie teilen gern. Sie kennen es nicht anders, sie haben schließlich Geschwister. Sie machen da auch keine Ausnahme bei Fremden. Teilen ihre Gummibären (immerhin die gesunden aus der Apotheke) auch mit dahergelaufenen Unbekannten. Da lernst du dann aber schnell ’ne Menge Mütter kennen! »Mein Bela-Alexander mag so was nicht«, schießt es dann aus ihnen heraus, während der kleine Piepmatz mit schmachtenden Augen auf das Plastiktütchen meiner Kinder stiert. »Gummibärchen sind gaaaanz, gaaaanz ungesund, mein Bärchenmann. Ich weiß auch nicht, warum diese Mutter ihren Kindern so was Igittiges gibt, komm hier, schau mal in die Tupperdose, wir haben lecker laktosefreie Dinkelstangen.«
    Klischee, sagst du jetzt. Dachte ich ja auch. Bis zu diesem echten Erlebnis auf dem Vorplatz meiner zweiten Heimat, dem Kindercafé Kiezkind am Helmholtzplatz. Was soll ich dir also raten, Caro? Ohren auf Durchzug schalten vielleicht, zumindest bei den Leuten, auf deren Meinung du eh keinen Wert legst. Und wenn du mal Zeit hast, dann denkst du dir ein paar schlagfertige Sätze für diese Momente aus. Als mir damals zum zweihundertachtundfünfzigsten Mal die Frage gestellt wurde, ob diese zwei gleich aussehenden Babys in meiner Doppelkutsche Zwillinge seien, hab ich irgendwann geantwortet: »Nein, sind Drillinge.Aber der Vater ist mit dem Dritten durchgebrannt.« Dann hast du Ruhe. Und kannst dir allein und guten Gewissens ’ne Flasche alkfreien Sekt hinter die Binde kippen. Und wenn dir dann eine Schwangere über den Weg laufen sollte, Kippe rechts, Bierchen links,

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