Ich glaub, mich tritt ein Kind: Bekenntnisse einer Schwangeren und schonungslose Wahrheiten einer dreifachen Mutter (German Edition)
freuen.
Und zuletzt im wahrsten Sinne des Wortes noch ein echtes Schmankerl meiner fiesen Schwangerschafts-Iiihs und -Baahs, die ich vielleicht noch erleben darf:
Meine Freundin mit den Modelmaßen (übrigens eine durchaus bekannte deutsche Schauspielerin) erzählte mir, dass sie nach der Geburt ihre Plazenta in einem Plastikbeutel aus dem Krankenhaus mitgenommen habe, zu Hause mit Salz und Pfeffer in der Pfanne gebraten und verspeist habe. Soll angeblich dafür sorgen, dass frau schnell ihre alte Figur zurückbekommt. Ich war natürlich stutzig, stieß zu Hause beim Googeln allerdings sofort auf »Plazenta Partys«.
»Eine Plazentaparty wird üblicherweise im Frauenkreis gefeiert, zumeist kurz nachdem eine aus ihrer Mitte entbunden hat. Wie der Name bereits suggeriert, spielt die Plazenta eine hervorragende Rolle bei dieser kleinen Feierlichkeit. Die Plazenta, oder auch Nachgeburt, wird hierbei zerschnitten, mit Eiern vermengt und gebraten oder zu einem gar köstlichen Kuchen verarbeitet. Der Phantasie sind wahrlich keine Grenzen gesetzt.«
Ich verzog das Gesicht beim Lesen. Zu Recht, zu Unrecht? Liebe Lisa, würdest du denn zu meiner Plazentaparty kommen? Ist das alles normal, was ich da erlebt habe? Stelle ich mich am Ende sogar an? Geht das noch schlimmer? Wie ist das, wenn mir plötzlichder Schleimpfropf kurz vor der Geburt in die Toilette fällt? Und: Hast du vielleicht noch ein paar ehrliche Tipps, wie man mit den Iiih- und Baaah-Themen wie Hämorrhoiden, Blasenschwäche oder Infektionen würdevoll fertig wird? Erzähl’ mal.
Liebe Caro,
erinnerst du dich noch? Kurz hatten wir überlegt, unser Buch nach diesem Kapitel zu benennen: Der Schleimpfropf-Komplex. »Unzumutbar«, sagten alle, denen wir das erzählten. »Widerlich.« Und damit haben sie ja auch recht. Trotzdem müssen wir uns, sobald wir schwanger sind, mit diesen Themen auseinandersetzen. Ist das nicht genauso unzumutbar? Seien wir also fair zu unserem Körper und erwähnen erst einmal lobend, dass ein Iiih- und Baah-Thema ja schon mal wegfällt: die Periode. Danke Schwangerschaft! Da durfte ich doch tatsächlich alle vier Wochen auf diese Lästigkeit verzichten. Und jetzt noch etwas Gutes: Wenn du Glück hast, bleibt dir dieser Zustand auch noch in der Stillzeit erhalten, denn oft bleiben die »Ich-bin-jetzt-mal-nicht-empfänglich«-Hormone auch dann noch in deinem Körper, sodass du bis dahin nicht mehr blutest – jetzt mal ganz abgesehen von der Geburt und dem darauffolgenden Wochenfluss. Womit ich dann auch direkt mit den unappetitlichen Nebeneffekten starten möchte. Mich hatte nämlich leider keiner vorgewarnt, dass man nach der Geburt mit einer Altherren-Windel-artigen Einlage durch die Welt bzw. durch die Wohnung tapst. Was ich auch nicht wusste, war, dass man bereits in der siebten Schwangerschaftswoche so an Übelkeit leiden kann, dass man denkt, man sei erst durch den Fleischwolf gedreht und anschließend von einem LKW überfahren worden. Gott, war mir schlecht. »Das ist psychisch«, sagten sie mir. »Du fürchtest dich vor dem, was da auf dich zukommt.« Wieder andere sogenannte Experten sagten, ich solle Zitronenöl einatmen, sobald der Brechreiz kommt. Da kennt ihr aber meinen Körper schlecht! Der reibt euch gleich ein mit eurem Zitronenduft, dachte ich, es war kaum auszuhalten. Ging aber vorüber. Von Freundinnen habe ich gehört, dass sie sogar an den Tropf mussten vor lauter Erbrechen. Wieder anderehatten nicht die geringste Berührung mit dem Thema. Wie konnte das sein? Ich musste also noch mal schwanger werden. Schauen, ob es vielleicht doch von Kind zu Kind unterschiedlich ist. Als es hieß, dass mein zweites Kind Zwillinge sind, warnte man mich: doppelte Mutterleibfüllung = doppelte Übelkeit. Ich zitterte über der Kloschüssel, aber: da kam nichts. Ich übergab mich höchstens einmal die Woche. Ein Spaziergang im Gegensatz zur ersten Schwangerschaft. Ob es daran lag, dass das erste Kind ein Mädchen war und die zweiten Jungs? Ich werde es nie erfahren.
Kommen wir aber zu deiner Frage: Nein, ich würde nicht zu deiner Plazentaparty kommen. Erstens hasse ich Mottopartys und zweitens halte ich das alles im Kopf nicht aus. Das ist doch Kannibalismus! In meinem Geburtsvorbereitungskurs erzählte mir eine Mutter, sie habe ein Stück Plazenta direkt nach der Geburt probiert, »als es noch frisch war«. Ach so, heißt ja nicht umsonst MutterKUCHEN, oder wie jetzt? Ich war geschockt. »Schmeckt nach Nuss«, sagte sie, als sei
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