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Ich greife an

Ich greife an

Titel: Ich greife an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iwan Koshedub
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damit er mich besuchen kann. Natürlich nur, wenn es die militärische Lage erlaubt. Den Tag stelle ich Ihnen frei. Ich umarme Iwan Nikititsch wie einen leiblichen Sohn.
    Der Bezirk hat einen Zentner Honig für die Flieger Ihrer Einheit bereitgestellt. Wir erwarten in diesem Jahre eine gute Ernte.
    Ich freue mich, Ihnen mitteilen zu können, daß meine Söhne an der Front sind, und ich erhalte Nachrichten, daß sie nicht schlecht kämpfen.
    Ich erwarte Ihre Antwort, ich erwarte Iwan Nikititsch und wünsche allen seinen Genossen Erfolge im Kampf und eine siegreiche Heimkehr. W. V. Konew."
    Da schwere Kämpfe bevorstanden, war das Kommando nicht in der Lage, Konews Bitte zu erfüllen.
DAS FLUGZEUG DES KOLCHOSBAUERN KONEW
ERHÄLT SEINE RICHTIGE FEUERTAUFE
    Am nächsten Morgen stieg ich an der Spitze einer Jagdgruppe zur Deckung unserer Erdtruppen auf. Über der Frontlinie trafen wir auf acht feindliche Jagdflugzeuge. Sie nahmen aber den Kampf nicht auf, sondern drehten in Richtung Jassy ab.
    „Jäger, Jäger, Achtung! Eine starke Gruppe feindlicher Bomber im Anflug”, wurde uns von der Erde zugerufen.
    Über dreißig feindliche Bomber näherten sich der Frontlinie. Ihnen schlossen sich auch die acht Jäger an, die dem Kampf ausgewichen waren.
    Ich kommandierte: „Wir greifen an, Adler!"
    Wir jagten von hinten, aus großer Höhe kommend, in die Flugordnung der Bomber hinein. Amelin schoß eine „Junkers" in Brand. Die feindlichen Flieger gerieten in Verwirrung und fingen an, ihre Bomben auf die eigenen Truppen abzuwerfen.
    Die „Messerschmitts" störten uns. Sie mußten in einen Kampf verwickelt werden. Aber die Faschisten hielten unserem Ansturm nicht stand und drehten schon auf Gegenkurs.
    Da näherte sich der Frontlinie eine zweite Gruppe feindlicher Bomber und Jagdflugzeuge. Ich befahl einem Teil meiner Flieger, die gegnerischen Jagdflugzeuge in einen Kampf zu verwickeln, während wir übrigen die Bomber angriffen.
    Eine wilde „Kurbelei" begann. Es gelang uns, die Gefechtsordnung der „Junkers" zu sprengen. Einige unserer Flugzeuge wurden während des Kampfes beschädigt und mußten in Richtung Heimatflugplatz abdrehen. Der Gegner hatte offenbar Jäger zu Hilfe gerufen. Ich traute kaum meinen Augen - wohin ich sah, überall huschten schwarze Balkenkreuze an mir vorbei. Ich sah kein einziges sowjetisches Flugzeug!
    Ich hielt auf eine kleine Wolke zu. Wieder wurde mir von der Erde zugerufen: „Jäger, Jäger, die dritte feindliche Bombergruppe im Anflug! Schießt die Führermaschine ab!"
    Ich war 3500 Meter hoch. Noch einmal hielt ich aufmerksam Umschau. Es war gar nicht so einfach, die Führermaschine abzuschießen! Aber ich durfte nicht zögern. Ich meldete durch das Funkgerät: „Verstanden! Ich greife an!"
    In Deckung der kleinen Wolke flog ich dem Feind entgegen. Die Führermaschine war ausgezeichnet zu sehen. Der Gegner hielt mich für einen eigenen Jagdflieger. Ich zielte, feuerte, jagte über den Bomberverband hinweg und drehte auf sowjetisch besetztes Gebiet ab. Hier stürzten sich drei feindliche Jäger auf mich. Mein Ende war greifbar nahe, und ich geriet für den Bruchteil einer Sekunde in Verwirrung. Nein, nicht aufgeben, du mußt dich heraushauen!
    befahl ich mir und warf mein gehorsames Flugzeug von einer Seite auf die andere.
    Die Führermaschine der feindlichen Jägerkette nahm mich unter wildes Feuer, während die beiden anderen über mir flogen und sie deckten.
    Jetzt hing alles von meiner Kraft und meiner Zähigkeit ab. Wer hatte mehr Ausdauer - der Feind oder ich? Die Kräfte des Gegners waren anscheinend schon erschöpft. Auch mir wurde es schwer, aber noch konnte ich durchhalten.
    Die Leuchtspurgeschosse des Gegners erreichten mich bereits nicht mehr.
    Ich flog einen noch tolleren Zickzackkurs, und plötzlich ließen die Faschisten von mir ab und wendeten. Offenbar hatten sie ihre gesamte Munition verschossen. Endlich war ich allein in der Luft!
    Ich schrie in den Sprechfunk: „Sammeln, Jungs! Ich bin bereits im Sammelraum!"
    Ich erkannte meine eigene Stimme kaum wieder. Ich schrie nicht, sondern röchelte nur noch.
    Als meine Maschine aufsetzte, wußte ich noch nicht, ob es mir gelungen war, den Befehl - die feindliche Führermaschine abzuschießen - auszuführen. Das beunruhigte mich stark.
    Auf dem Weg zum Gefechtsstand fiel mir schon von weitem ein großes Plakat auf, auf dem in großen Buchstaben Jewstignejews und mein Familienname geschrieben standen. Ich ging vorbei, da es mich

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