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Ich greife an

Ich greife an

Titel: Ich greife an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iwan Koshedub
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drängte, dem Kommodore über die Erfüllung des Auftrags Meldung zu erstatten.
    Kirill Jewstignejew beendete gerade seinen Bericht über die Ergebnisse des Kampfes, den eine Gruppe von acht Flugzeugen unter seiner Führung durchgeführt hatte. Sie hatten gegen achtunddreißig „Ju 87" gekämpft, die im Anflug auf die Kampfstellungen unserer Truppen gewesen waren. Jewstignejews Gruppe hatte den feindlichen Bomberverband auseinandergejagt.
    In dem meisterhaft durchgeführten Luftkampf waren vier faschistische Flugzeuge abgeschossen worden. Zwei davon entfielen auf Kirills persönliches Konto. Der Kommodore gratulierte ihm. Auch ich drückte meinem alten Freunde rasch die Hand und erstattete dann Olchowski Meldung über die Erfüllung des Kampfauftrages. Als ich ihm sagte, daß ich nicht sicher sei, ob ich die feindliche Führermaschine abgeschossen hätte, antwortete er: „Keine Sorge, Sie haben die Führermaschine abgeschossen! Sie zerschellte unweit der Beobachtungsstelle!"
    Jewstignejew hatte auf mich gewartet. Wir gingen zusammen hinaus und tauschten unsere Eindrücke über die Kämpfe dieses Tages aus. Vor dem Plakat blieben wir stehen. Namen weiterer Flieger unserer Einheit, die inzwischen auch erfolgreich vom Kampf heimgekehrt waren, waren dazugekommen.
    Am Abend veranstaltete die Parteiorganisation eine Versammlung, die den an diesem Tage erfolgreich durchgeführten Kämpfen gewidmet war.
WIEDER NACH MOSKAU
    In sieben Kampftagen schoß ich mit der Maschine „Held der Sowjetunion Konew" acht feindliche Flugzeuge ab. Das meldete ich dem Kolchosbauern Konew. Ich schrieb:
    „Teurer Wassili Viktorowitsch! Ich möchte Ihnen mitteilen, daß ich mit Ihrem Flugzeug acht feindliche Maschinen abgeschossen habe, darunter fünf der gepriesenen Jagdflugzeuge vom Typ ,Focke-Wulf 190'. Damit habe ich meine Abschußzahl auf 45 erhöht.
    Gestatten Sie mir, diesen Brief mit der Versicherung zu schließen, daß mein Kampfkonto ständig weiter anwachsen wird.
    Mit innigen Grüßen
    Kapitän Koshedub."
    An der Front trat eine Kampfpause ein. Unsere Truppen bereiteten sich auf eine neue Offensive vor. Da jetzt keine großen Luftkämpfe mehr stattfanden, flogen wir in der Hauptsache Aufklärung.
    Wir nutzten die Atempause und studierten auf der Karte den Raum der bevorstehenden Kampfhandlungen, die Art und Weise der Flugzeugsteuerung über Gebirgen und machten uns mit den meteorologischen Verhältnissen des Bezirkes bekannt. Gleichzeitig führten wir junge Flieger, die erst kürzlich zu uns gekommen waren, in den Dienst ein. Sie durchliefen die gleiche Schule, die auch wir vor einem Jahr, vor den Kämpfen im Frontbogen von Kursk, durchlaufen hatten.
    Eines Abends, es war Ende Juni, wurde ich zum Kommodore gerufen. Er war erregt.
    „Genosse Kapitän", sagte er, "ich habe soeben den Befehl erhalten, Sie unverzüglich nach Moskau zu schicken. Warum, weiß ich nicht.
    Mir scheint, Sie sollen versetzt werden. Morgen früh fliegen Sie nach Belzy. Ich kann Ihnen einfach nicht sagen, wie verärgert ich bin! Ich möchte Sie nicht fortlassen. Ich hoffe, daß Sie bald wiederkommen werden."
    Ich hatte nie daran gedacht, daß man mich aus dem Regiment, das mir zur zweiten Heimat geworden war, abberufen könnte. Jetzt, da ich noch nicht einmal wußte, warum ich nach Moskau gerufen wurde, hatte ich nur eine Sorge, daß man mich dort nicht zu lange aufhielt und bald wieder zum Regiment entließ.
    Am nächsten Morgen waren alle am Gefechtsstand versammelt. Meine alten Freunde - Jewstignejew, Amelin, Semjonow, Muchin und Brysgalow - umringten mich. Muchin war ganz fassungslos. Er hielt meine Hand fest: „Wirst du ... wirklich lange von uns fortbleiben?"
    Beljajew sagte leise zu mir: „Sprechen Sie einige Abschiedsworte, die Jungs warten!"
    Nachdem ich mich etwas gesammelt hatte, sprach ich davon, wie schwer es mir fiel, meine alte Einheit zu verlassen. In einem Jahr und vier Monaten hatte ich mit ihr den schweren Weg vom ersten Kampfflug bis zum 45. abgeschossenen feindlichen Flugzeug zurückgelegt. Ich hatte gemeinsam mit vielen Kameraden gelernt, wie der Feind geschlagen werden muß. Wir hatten zusammen Luftkämpfe über der Ukraine durchgeführt und geholfen, sie von den Faschisten zu befreien. Wir hatten gemeinsam den Feind bis über die Grenzen unserer geliebten Heimat hinaus verfolgt und unseren Beitrag zum Gelingen des genialen strategischen Planes des Oberkommandos geleistet. Wir waren eine eng verbundene Kampfgemeinschaft geworden.
    Im

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