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Ich greife an

Ich greife an

Titel: Ich greife an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iwan Koshedub
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Maschine mit der Nummer 27. Ich entschied mich für dieses Flugzeug. Es wurde mein bester Kampfgefährte und diente mir ununterbrochen bis zum letzten Kriegstage.
    Ich durfte nicht gleich aufsteigen, sondern mußte mich erst am Boden mit den Besonderheiten der Maschine vertraut machen. Nach einigen Tagen startete ich zum ersten Male mit einem Fluglehrer, und erst nach mehreren Schulflügen trainierte ich allein.
    In diesen Tagen erreichten uns erfreuliche Nachrichten. Unsere Truppen waren zur Offensive übergegangen. An allen Fronten tobten erbitterte Kämpfe.
    Am Morgen des 3. Juli befreiten die Truppen der 3. Belorussischen Front im Zusammenwirken mit den Truppen der 1. Belorussischen Front die Stadt Minsk. Ich stellte mir vor, wie sehr sich mein Freund, mein Rottenhund Wassili Muchin, darüber freute. Am 27. Juli befreiten unsere Truppen Lwow und am 28. Juli Brest. Die Sowjetarmee versetzte den Faschisten Schlag auf Schlag.
    Aufgeregt verfolgte ich die Kampfhandlungen der Truppen der 2. Ukrainischen Front, die sich auf die Entscheidungskämpfe zur Liquidierung des feindlichen Aufmarschraumes Jassy-Kischinjow vorbereiteten. Mich zog es zu meiner alten Einheit.
DER TAG DER SOWJETISCHEN LUFTFLOTTE
    Obgleich ich von früh bis spät in Anspruch genommen war, sagte mir der Aufenthalt im Hinterland ganz und gar nicht zu. Ungeduldig erwartete ich aus Moskau die Erlaubnis zum Abflug.
    Am Tag der Luftflotte ging ich am frühen Morgen gewohnheitsmäßig zum Stab, um zu fragen, ob meine Starterlaubnis eingetroffen sei. Unsagbar freute ich mich, als mir mitgeteilt wurde, daß ich abfliegen könne. Endlich konnte ich nach der aufgezwungenen Atempause an die Front zurückkehren.
    Gerade in diesem Augenblick übertrug der Rundfunk den Heeresbericht. Die Truppen der 2. Ukrainischen Front waren zur Offensive übergegangen.
    Mich verlangte es, sofort aufzusteigen und zu meinem Bestimmungsort zu fliegen. Während ich mich noch über die Wetterlage orientierte, kam der Kommandeur in den Stab: „Ich suche Sie schon überall, Genosse Kapitän. Ich gratuliere Ihnen von Herzen zur Auszeichnung mit dem zweiten Goldenen Stern." Er umarmte mich und fügte dann, mich nicht zu Worte kommen lassend, hinzu: „Und unsere Ausbildungseinheit ist für die Erfolge in der Ausbildung von Fliegern mit dem Orden des Roten Kampfbanners ausgezeichnet worden. Ich lasse Sie heute noch nicht weg. Außerdem ist auch kein Flugwetter. Sie müssen den Abend mit uns gemeinsam verbringen, schließlich haben Sie doch bei uns angefangen, sich auf Ihre Kampftätigkeit vorzubereiten, Genosse Kapitän. Morgen früh werden wir Sie dann verabschieden. Einverstanden?"
    Ich war stolz auf meine Auszeichnung und freute mich über die Anerkennung der Erfolge der Ausbildungseinheit. Wie viele ihrer Schüler kämpften schon seit Jahren an den Fronten des Vaterländischen Krieges!
    Auf Befehl des Obersten Befehlshabers feuerte Moskau im Namen der Heimat um siebzehn Uhr einen Salut zu Ehren der sowjetischen Luftflotte.
    Nach dem Salut veranstaltete der Kommandeur einen Festabend, und am nächsten Tag flog ich am frühen Morgen zur 1. Belorussischen Front. Ich hatte eine Flugstrecke von mehreren hundert Kilometern vor mir. Es war ungewohnt und bedrückend, allein in der Luft zu sein.
    Ich flog über Belorußland. In Muchins Heimatstadt - in Gomel mußte ich zwischenlanden. Die Stadt war fast völlig zerstört. Wassilis Worte fielen mir ein: „Ich habe noch eine große Rechnung mit den Faschisten zu begleichen."
NEUE FREUNDE
    Der Flugplatz meiner neuen Einheit lag zwanzig Kilometer hinter der Front, nahe der Weichsel.
    Ich landete und war sofort in der vertrauten Atmosphäre eines Frontflugplatzes. Die Flugzeuge standen in Kaponnieren, der Gefechtsstand war sorgfältig getarnt.
    Einige Flieger kamen auf mich zugelaufen. Wir stellten einander vor und gingen dann gemeinsam zum Gefechtsstand.
    „Genosse Oberst! Kapitän Koshedub stellt sich Ihnen zur weiteren Dienstverwendung zur Verfügung!" meldete ich mich beim Regimentskommandeur.
    Der Kommandeur gab mir die Hand und sagte, mich aufmerksam musternd: „Ich warte schon lange auf Sie, Genosse Kapitän. Wie war der Flug? Wir werden jetzt gemeinsam kämpfen. Ich habe sehr auf Sie gewartet, als hier heiße Tage waren."
    Der Kommandeur, Held der Sowjetunion Oberst Tschupikow, war, dem Äußeren nach zu urteilen, ein willensstarker Mensch. Er war noch jung, ich schätzte ihn auf etwa dreißig Jahre. Er hatte ein sonnengebräuntes,

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