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Ich greife an

Ich greife an

Titel: Ich greife an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iwan Koshedub
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Regiment war ich, wie viele meiner Regimentskameraden, Kommunist geworden, Mitglied der Partei Lenins, die uns zu furchtlosen sowjetischen Patrioten erzogen und uns einfachen Fliegern geholfen hatte, sich zu Staffelkapitänen zu entwickeln.
    Jewstignejew, Amelin und ich waren an ein und demselben Tage zum Regiment gekommen. Jetzt hatte Staffelkapitän Jewstignejew bereits 48 feindliche Flugzeuge abgeschossen, während auf das persönliche Konto meines „Rottenhundes" Muchin, der erst vor einem Jahr zu uns gekommen war, fünfzehn Abschüsse kamen.
    „Freunde!" schloß ich meine kurze Ansprache, „wenn ich wirklich nicht zum Regiment zurückkehren sollte, so werde ich euch doch niemals vergessen. Stets werde ich an euch denken. Ich werde immer den Eindruck haben, als schlage ich Tragfläche an Tragfläche mit euch den Feind. Auf baldiges Wiedersehen!"
    Die Regimentskameraden nahmen mich in die Mitte und begleiteten mich bis zu meinem Flugzeug.
    „Na, mein teurer Kamerad", sagte ich, Iwanow umarmend, „paß gut auf meine Maschine auf, bis ich wiederkomme!"
    „Aber natürlich, Genosse Kommandeur! Und Sie halten sich ran, damit Sie bald zurückkommen", antwortete er.
    Die „PO-2" war startklar. Ich setzte mich an den Steuerknüppel, Pascha stieg in den hinteren Sitz. Wir stiegen auf. Da über einem Feldflugplatz keine Runde geflogen werden durfte, flog ich nur eine halbe Platzrunde. Die Kameraden winkten mir zu, und ich nahm, aufmerksam den Luftraum beobachtend, direkten Kurs auf den nächsten Etappenflugplatz. Die Frontlinie blieb weit hinter mir zurück.
AUF FREIER LUFTJAGD
DER SCHULFLUGPLATZ
    Der General, zu dem man mich in Moskau schickte, ein noch ganz junger Mensch, empfing mich so freundlich, als hätten wir uns schon seit langem gekannt. Er ließ mich von den Kämpfen an unserem Frontabschnitt berichten.
    Ich überlegte ständig, warum er mich wohl nach Moskau hatte kommen lassen. Während ich seine Fragen beantwortete, wurde ich allmählich warm und erzählte von den Kameraden und von den Kämpfen. Als ich meinen Bericht über Konews Flugzeug beendet hatte, sagte der General, mich lächelnd beobachtend, plötzlich: „Genosse Kapitän, Sie werden zum Stellvertretenden Kommodore einer Fliegereinheit an der 1. Belorussischen Front ernannt. Ihre künftigen Regimentskameraden, erfahrene Kampfflieger, leben sehr gut zusammen."
    Ich versuchte, den General, der so weich und nachgiebig zu sein schien, davon zu überzeugen, daß ich verpflichtet sei, in mein Regiment zurückzukehren. Aber er war unerbittlich, widerlegte alle meine Argumente und entließ mich mit den Worten: „Überlegen Sie sich die Sache bis morgen. Ich bin fest davon überzeugt, daß Sie mit mir einer Meinung sein werden."
    Ich überlegte die ganze Nacht hindurch, wie ich den General überreden könnte, daß er mir gestatte, zu meiner Einheit zurückzukehren, aber mir fiel absolut nichts ein. Am nächsten Morgen suchte ich den General auf. Lächelnd übergab er mir ein Schriftstück: „Ihre Ernennung, Genosse Kapitän. Sie werden auch mit Ihren künftigen Kameraden feste Freundschaft schließen, und Sie werden dort dringender gebraucht. Fahren Sie jetzt erst einmal auf einen Schulflugplatz. Sie werden sich dort an ein neues Flugzeug gewöhnen und dann mit diesem zum Regiment fliegen."
    Der General verabschiedete sich freundlich und wünschte mir viel Erfolg.
    Im Stab der Ausbildungseinheit empfing mich voller Freude der Kommandeur.
    „Ich freue mich, Sie zu sehen, und gratuliere Ihnen zu Ihren Erfolgen, Genosse Kapitän! Sie sind doch auch schon bei uns gewesen!" „Jawohl, Genosse Kommandeur, aber..."
    Ich war erstaunt über sein Gedächtnis.
    „Meine Pflicht als Kommandeur ist es, jeden zu kennen und keinen zu vergessen", antwortete der Oberstleutnant. „Sie werden sicherlich Ihre Maschine sehen wollen. Beraten Sie sich mit den Fluglehrern, suchen Sie sich ein Flugzeug aus und beginnen Sie dann mit dem Einfliegen."
    Auf dem Flugplatz war alles noch beim alten. Die Beuteflugzeuge, die ich mir vor anderthalb Jahren so aufmerksam angesehen hatte, standen noch auf dem gleichen Platz. Auch unser Unterstand war unverändert erhalten.
    Hervorragende sowjetische Jagdmaschinen eines neuen Typs waren in einer Linie aufgestellt. Bevor ich mir eine dieser bereits überprüften Maschinen aussuchte, befragte ich die Fluglehrer und Mechaniker eingehend nach den Besonderheiten der neuen Flugzeuge. Die Flieger äußerten sich besonders lobend über eine

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