Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ich greife an

Ich greife an

Titel: Ich greife an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iwan Koshedub
Vom Netzwerk:
verantwortlich. Ich stellte mir die ferne Kollektivwirtschaft "Bolschewiki" vor, sah, wie der patriotische Kolchosbauer auf einen Brief von mir mit Berichten über die erfolgreichen Kämpfe mit seinem Flugzeug wartete. Ich stellte mir vor, wie die Arbeiter und Konstrukteure des Flugzeugwerkes die Kampfarbeit der Maschine verfolgten, die sie im Auftrag des Kolchosbauern gebaut hatten.
    Ich hatte die Aufgabe, mit einer Gruppe von acht Flugzeugen unsere Erdtruppen im Raum von Tyrgu-Furmos zu decken. In diesem Frontabschnitt waren die Faschisten zum Gegenangriff übergegangen. Sie hatten hier starke Panzereinheiten konzentriert und starke Gruppen von Jagdflugzeugen vom Typ „Focke-Wulf 190" zusammengezogen.
    Schon nach den ersten Kämpfen mit „Focke-Wulf 190" richtete ich meine Aufmerksamkeit auf ein beliebtes Verfahren der Deutschen. Sie schickten Jagdmaschinen vom Typ „FW 190" voraus. Wenn diese ihre Bomben abgeworfen hatten, verwickelten sie unsere Jäger in Luftkämpfe und lenkten die Aufmerksamkeit von den nachfolgenden Sturzkampfflugzeugen vom Typ „Junkers 87" ab.
    Meine Maschine war überprüft.
    „Alles in Ordnung, der Motor arbeitet ausgezeichnet, Genosse Kommandeur", meldete Iwanow, einen Tragflügel der Maschine streichelnd. „Ich habe jedes Schräubchen befühlt." Und mit zufriedenem Lächeln fügte er hinzu: „Ein guter Apparat!"
    Als wir uns der Frontlinie näherten, stießen wir auf etwa dreißig „Focke-Wulf 190". Ein Teil der Feindmaschinen drehte auf uns zu, um unsere Gruppe in einen Kampf zu verwickeln. Da ich voraussah, daß den „FW 190" Sturzkampfflugzeuge folgen würden, befahl ich meinen Fliegern, die entsprechende Gefechtsordnung einzunehmen. Und wahrhaftig, kaum waren einige Sekunden vergangen, als eine starke Gruppe „Ju 87" sich uns näherte. Da ich das Manöver der Faschisten schon durchschaut hatte, gelang es ihnen nicht, uns zu überraschen. An der Spitze meiner Gruppe jagte ich zwischen die Junkers und schoß ein Flugzeug ab.
    Damit war das Konto meines neuen Flugzeuges eröffnet.
    Der Kampf entbrannte. Die Faschisten gerieten in Verwirrung und warfen ziellos ihre Bomben ab. Durch den Sprechfunk befahl ich meiner Gruppe, sich zu sammeln. Ein Flugzeug fehlte - die Maschine Pascha Brysgalows. Wo war er? Ich gab noch einmal den Befehl zum Sammeln.
    Ich suchte den Luftraum ab. Da war er, seitab, höher als ich. Ich war verblüfft. Warum hatte er sich von der Gruppe getrennt? Plötzlich sah ich, daß sich seinem Flugzeug eine „Me 109" näherte.
    Ich drückte auf den Knopf des Funkgerätes und rief Brysgalow zu: „Pascha, Achtung! Eine ‚Messerschmitt' von hinten! Sie greift von unten an!"
    Aber ich hatte den Kameraden kaum gewarnt, als der Faschist schon das Feuer eröffnete. Brysgalows Flugzeug brannte. Er sprang mit dem Fallschirm ab. Der Wind trieb ihn auf unser Gebiet.
    Als wir nach Hause zurückgekehrt waren, ließ ich sofort die Flieger zusammenkommen. Ihre Gesichter waren finster. Lebt Pascha? Dieser Gedanke bewegte alle. Auch mich bewegte das Schicksal Brysgalows. Aber als Kommandeur hatte ich die Pflicht, mich nicht meiner augenblicklichen Stimmung hinzugeben. Ich mußte Brysgalows Verhalten analysieren und noch einmal alle an die Flugdisziplin erinnern.
    Nikitin sorgte sich am meisten. Er vermochte seine Gefühle nicht zu verbergen und kam dann und wann zu mir gelaufen: „Was denken Sie, Genosse Kommandeur, wird Pascha zurückkehren?"
    Ich beruhigte ihn damit, daß Pascha hinter den Stellungen unserer Truppen abgesprungen sei.
    Brysgalow kehrte am nächsten Tag zurück. Sein Kopf war verbunden und seine Feldbluse mit Blut bespritzt. Er machte einen niedergeschlagenen Eindruck.
    Wir begrüßten und umarmten ihn.
    „Du bist doch verwundet, Pascha!"
    Das Gesicht vor Schmerz verziehend, antwortete er:
    „Mir hat eine Kugel das Kinn durchschlagen. Der Knochen ist aber nicht verletzt." Und er erzählte: „Als wir uns der Frontlinie näherten, sah ich zwei feindliche Jäger. Aber in den Wolken verlor ich sie plötzlich aus den Augen. Nach dem Kampf hielt ich Umschau, ob nicht die beiden ‚Messerschmitts' auftauchten. Plötzlich hörte ich dumpfe Einschläge. Mir war sofort klar, daß man auf mein Flugzeug schoß. Mir schlug etwas brennend durchs Kinn. Als ich wieder richtig zu mir kam, stand meine Maschine schon in hellen Flammen. Ich mußte abspringen."
    Paschas Stimme bebte, er verstummte.
    Ich verstand, daß sich Pascha seines Fehlers bewußt war.
    Als wir uns

Weitere Kostenlose Bücher