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Ich hab dich im Gefühl

Ich hab dich im Gefühl

Titel: Ich hab dich im Gefühl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Ahern
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und schlagen sich gegenseitig vor Begeisterung auf den Rücken.
    Justin holt tief Luft. »Wenden wir uns wieder den wichtigen Dingen zu. Wer schickt mir diese Karten und die Muffins, wer holt die Wäsche für mich aus der Reinigung?«
    Wieder beginnt er zu wandern und an den Nägeln zu knabbern. »Vielleicht ist das Beas Vorstellung von einem Scherz. Sie ist die Einzige, mit der ich darüber gesprochen habe, dass man Dankbarkeit verdient hat, wenn man jemandem das Leben rettet.«
    Bitte, lass es nicht Bea sein.
    »Mann, was bist du egoistisch«, lacht Al.
    »Nein«, widerspricht Doris und schüttelt so heftig den Kopf, dass ihre langen Ohrringe gegen ihre Wangen schlagen, während ihre zurückgekämmten, eingesprayten Haare so reglos bleiben wie ein Helm. »Bea will nichts mit dir zu tun haben, solange du dich nicht entschuldigst. Es lässt sich kaum in Worte fassen, wie sehr sie dich momentan hasst.«
    »Na, danken wir Gott dafür«, meint Justin und beginnt wieder zu wandern. »Aber sie muss jemandem davon erzählt haben, sonst würde das jetzt nicht passieren. Doris, finde doch bitte heraus, mit wem Bea darüber gesprochen hat.«
    »Ha«, macht Doris, reckt das Kinn und schaut weg. »Du hast vorhin ziemlich gemeine Dinge zu mir gesagt. Ich weiß nicht, ob ich dir helfen möchte.«
    Justin fällt auf die Knie und rutscht zu ihr hinüber.
    »Bitte, Doris, ich flehe dich an. Was ich gesagt habe, tut mir ehrlich leid. Ich hatte ja keine Ahnung, wie viel Zeit und Mühe du in meine Wohnung gesteckt hast. Obendrein habe ich dich sträflich unterschätzt. Ohne dich würde ich immer noch aus einem Zahnputzbecher trinken und aus einem Katzennapf essen.«
    »Ja, das wollte ich dich auch schon fragen«, mischt Al sich in das Gesülze seines Bruders ein. »Du hast ja nicht mal ’ne Katze.«
    »Ich bin also eine gute Innenarchitektin?«, will Doris wissen, das Kinn weiterhin hoch in der Luft.
    »Eine großartige Innenarchitektin.«
    »Wie großartig?«
    »Großartiger als …« Justin zögert. »Großartiger als Andrea Palladio.«
    Sie sieht nach rechts, sie sieht nach links. »Ist der besser als Ty Pennington?«
    »Palladio ist ein italienischer Architekt des sechzehnten Jahrhunderts, und man hält ihn weithin für den einflussreichsten Menschen der westlichen Architekturgeschichte.«
    »Oh. Na gut. Okay. Ich verzeihe dir.« Großzügig streckt sie ihm die Hand entgegen. »Gib mir dein Handy, dann rufe ich Bea an.«
     
    Wenig später sitzen sie alle um den neuen Küchentisch und lauschen Doris’ Hälfte des Telefongesprächs.
    »Okay, Bea hat es Petey und der Kostüminspizientin erzählt, ihr wisst schon, die von
Schwanensee
. Und ihrem Vater.«
    »Der Kostümbildnerin? Habt ihr noch das Programm?«
    Doris verschwindet in ihrem Zimmer, erscheint mit dem Ballettprogramm wieder und beginnt darin zu blättern.
    »Nein«, sagt Justin kopfschüttelnd, als er das Foto der Kostümbildnerin betrachtet. »Diese Frau hab ich gestern Abend getroffen, und sie ist es nicht. Aber ihr Vater war auch da? Den hab ich nicht gesehen.«
    Al zuckt mit den Schultern.
    »Tja, diese Leute sind nicht daran beteiligt, ich habe weder ihr Leben noch das ihres Vaters gerettet. Die fragliche Person muss entweder irisch oder in einem irischen Krankenhaus behandelt worden sein.«
    »Vielleicht ist ihr Dad Ire, oder er war in Irland.«
    »Gib mir mal das Programm, ich rufe im Theater an.«
    »Justin, du kannst sie nicht einfach anrufen.« Doris will ihm das Programm wieder entreißen, aber er weicht geschickt aus. »Was willst du ihr denn sagen?«
    »Ich muss nur wissen, ob ihr Vater Ire ist oder letzten Monat in Irland war. Den Rest improvisiere ich.«
    Al und Doris wechseln besorgte Blicke, während er die Küche verlässt, um den Anruf zu machen.
    »Bist du’s gewesen?«, fragt Doris leise ihren Mann.
    »Absolut nicht«, antwortet Al kopfschüttelnd, und seine Kinne schwabbeln heftig.
    Fünf Minuten später kommt Justin zurück.
    »Sie hat sich von gestern an mich erinnert, und es ist weder sie noch ihr Vater. Also hat Bea es entweder noch jemandem erzählt, oder … oder Peter steckt dahinter. Ich werde mir den Knaben mal vorknöpfen und …«
    »Werd endlich erwachsen, Justin. Er hat nichts damit zu tun«, widerspricht Doris streng. »Du solltest woanders suchen. Ruf bei der Reinigung an, sprich mit dem Typen, der die Muffins geliefert hat.«
    »Das hab ich doch schon. Die Muffins sind per Kreditkarte bezahlt worden, aber die Daten des

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