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Ich habe mich versehentlich auf den Staubsauger gesetzt

Ich habe mich versehentlich auf den Staubsauger gesetzt

Titel: Ich habe mich versehentlich auf den Staubsauger gesetzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laila Kühle , Detlef Dreßlein
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das wissen alle Männer nur zu gut – ist das Schmerzempfinden schnell da. Und: Wenn es da zu einer ungeschickten Bewegung kommt, können Blutgefäße einreißen. Wenn die Partnerin etwa an den Hoden dreht, kann eine Hodentorsion auftreten. Da drohen bleibende Schäden. Es muss in so einem Fall auch innerhalb von sechs Stunden operiert werden, sonst stirbt der Hoden für immer ab. Das ist übrigens der einzige urologische Notfall, bei dem sofort operiert werden muss. Mein Rat: Spielen gerne, aber hin und her drehen ist hochgradig riskant.
     Auch auf der anderen Seite, am Anus, sollte man vorsichtig sein. Überall, wo Schleimhaut ist, da ist das Gewebe sehr empfindlich. Wenn man den Schließmuskel langsam dehnt, kann man da eine Flasche durchbekommen. Aber solch eine Überdehnung ist für den Schließapparat gar nicht gut. Es kann zu einer Schließmuskelinsuffizienz kommen, und dann ist man stuhlinkontinent.

    Daran sieht man, dass nicht alle sexuellen Ausrutscher glimpflich enden, oder?
    Auf jeden Fall. Einer meiner schlimmsten Fälle war der eines 16 Jahre alten russischen Teenagers, der einen völlig normal entwickelten Penis hatte. Er hatte aber gehört, dass es im russischen Militär üblich sei, sich zur Penisvergrößerung Vaseline unter die Penisschafthaut zu spritzen. Er tat das, die Schafthaut infizierte sich und war nicht mehr zu retten. Trotz aller unserer Maßnahmen. Jetzt hatten wir ein Problem: Wo kriegt man passende Haut her? Denn die Schafthaut bewegt sich ja und wenn man da ein Transplantat draufmacht, dann ist das fest. Wir haben dann den Penis für drei Monate in den Hodensack eingepflanzt, denn dort ist die Haut ähnlich beschaffen. Mit der Zeit dehnte sich die Haut so stark, dass ein Teil davon zur Rekonstrukion und Deckung des Penisschafts verwendet werden konnte. Es hat funktioniert und ist kosmetisch sehr gut gelungen. Nur seine Freundin hatte ihn zwischenzeitlich verlassen.
    Sind solche Fälle auch medizinisch eine Herausforderung?
    Ja, immer. Denn bei erotischen Unfällen wird die Kreativität mit am meisten gefordert. Die Frage ist dabei stets: Wie schaffe ich es, diesen Fremdkörper herauszubekommen? Und das mit minimaler Verletzung für den Patienten. Wir behandelten vor ein paar Jahren einen türkischen Jungen, 14 Jahre alt, der hatte sich eine Wäscheleine in die Harnröhre eingeführt. Die hat sich in der Blase so verknotet, dass er sie nicht mehr herausziehen konnte. Wir haben zunächst endoskopisch versucht, die Leine über die Harnröhre zu zerkleinern und herauszuholen. Aber sie war so stabil, dass wir sie über einen kleinen Bauchschnitt aus der Blase entfernen mussten.
    Diese Erfahrungen geben Sie auch an den Nachwuchs weiter.
    Und das sehr gerne. Die Vorlesung ist ein »Schmankerl«, hier erzählen wir, was Menschen beim Sex schon so alles passiert ist. Denn natürlich sind diese Ereignisse, bei aller Ernsthaftigkeit und allem Respekt vor dem Leid, oft auch sehr lustig. Und wenn Medizinstudenten in die Urologie gehen wollen, müssen sie sich bewusst sein, dass vor ihnen auch einmal das Ergebnis eines autoerotischen Unfalls liegen kann. Da die Ärzte gut darauf vorbereitet sind, kann man den Patienten nur raten, so offen wie möglich mit der Situation umzugehen, immer zum Arzt oder ins Krankenhaus zu fahren. Die Menschen sollten sich immer vor Augen halten: Kaum ein Arzt sieht so etwas zum ersten Mal.
    Zum Abschluss eine unvermeidliche Frage. Einer der größten Mythen der Sexunfälle ist der Scheidenkrampf, alsodass eine Frau beim Sex so verkrampft, dass der Penis stecken bleibt. Kann das wirklich passieren?
    Man soll in der Medizin ja nichts ausschließen. Aber ich habe Derartiges noch nie erlebt und auch noch nie von einem Kollegen gehört, der dies erlebt hat. Ich kann mir nicht vorstellen, wie so etwas möglich sein soll.

Der Tod in Rot: Sexunfälle im Bordell
    Ein Unfall beim Sex ist ohnehin schon peinlich. Wenn es dann noch an einem Ort passiert, wo man ja niemals hingehen würde, dann wird es besonders heikel. Wer erzählt dem Arzt schon gern, dass »es« im Puff passiert ist. Und wer möchte derlei schon gern in seiner Trauerrede erwähnt haben …
    Es ist schon eine Weile her, als die Deutsche Presse Agentur (dpa) eine Meldung verbreitete, wonach Sex im Bordell ziemlich gefährlich sei. Zitiert wurde dabei eine Fallstudie des Hamburger Uni-Instituts für Rechts­-
medizin, veröffentlicht in der Facharztzeitschrift Rechtsmedizin .
    Demnach haben Männer schon

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