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Ich habe mich versehentlich auf den Staubsauger gesetzt

Ich habe mich versehentlich auf den Staubsauger gesetzt

Titel: Ich habe mich versehentlich auf den Staubsauger gesetzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laila Kühle , Detlef Dreßlein
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Was jedoch keinesfalls besser ist. Aber selbst Ärzte benutzen das Wort »Penisbruch« aus einem ganz bestimmten Grund, der noch erklärt wird.
    Fangen wir von vorn an. Der menschliche Penis ist folgendermaßen aufgebaut (die Experten mit dem Großen Latinum beglücken wir in den Klammern): Ausgehend vom Schambein erstrecken sich zwei Schwellkörper, die sogenannten Penisschwellkörper (Corpora cavernosa penis), die jeweils aus kompliziert aufgebauten Hohlräumen und Blutgefäßen bestehen. Zwischen diesem Schwellkörperpaar befindet sich die Harnröhre (Urethra). Die Urethra ist wiederum umgeben vom Harnröhrenschwellkörper (Corpus spongiosum penis), aus dem sich am oberen Ende des Penis die Eichel (Glans penis) bildet. Über diesen Schwellkörpern befindet sich eine einen Millimeter dünne Bindegewebsschicht (Tunica albuginea), die quasi alles zusammenhält. Drum herum noch eine hauchdünne Muskelschicht und die Haut – und fertig ist der Penis.
    Im Querschnitt sieht das Ganze dem Gesicht einer Fliege überraschend ähnlich. Zu sehen ist das in einer Reihe von Lehrbüchern der Urologie (wir empfehlen: Urologie von Georg Krauß und anderen, erschienen 2008 im Springer Verlag). Natürlich ist diese gesamte Körperregion mit unzähligen Blutgefäßen, Lymphgefäßen und Nervenbahnen ausgestattet, die den Penis eigentlich erst zu dem machen, was er ist: ein Wunderwerk der göttlichen Ingenieurskunst und die subjektiv wichtigste Körperregion des Mannes.
    So viel zur Theorie, nun zur Praxis. Bei der Erektion versorgt ein Muskel, der sogenannte Musculus ischiocavernosus, durch seine Kontraktionen die in den Schwellkörpern befindlichen Arterien und behindert gleichzeitig den venösen Abfluss. Da durch die Stimulation sehr viel Blut durch die Arterien fließt, wird der Penis immer größer. Nach kurzer Zeit ist er somit erigiert und die Schwellkörper sind prall gefüllt. Nicht immer ist dieser Vorgang vom Besitzer in dieser Form gewollt, aber das soll hier keine Rolle spielen.
    Bei einer Erektion aber büßt der Penis eine seiner wichtigsten Eigenschaften ein: Er ist nicht mehr so flexibel und dehnbar wie im schlaffen Zustand. Diese wichtige Schutzfunktion wird zugunsten der möglichen Fortpflanzung abgelegt. Gleichzeitig wird die Bindegewebsschicht stark gedehnt. Ist sie im normalen Zustand noch mehrere Millimeter stark, hat sie nun nur noch eine Dicke von einem halben Millimeter. Stößt ein Mann mit seinem erigierten Penis an einen harten Gegenstand, zum Beispiel an den Beckenboden einer Frau, biegt sich der Penis nicht einfach. Zumindest nicht stark. Im schlimmsten Fall entlädt sich die durch den Aufprall entstandene Energie in einem sehr lauten Knacken.
    Dieses Geräusch ist ungefähr vergleichbar mit dem kraftvollen Aufreißen einer Banane, dem Geräusch beim schwungvollen Sprung in Luftpolsterfolie oder dem Platzen eines Luftballons. Und das ist auch der Grund, warum selbst Ärzte diese Verletzung trotz der anatomischen Inkorrektheit »Penisbruch« nennen. Es hört sich an wie ein Bruch, es fühlt sich an wie ein Bruch – aber es ist doch viel schlimmer. Wird ein Penis nämlich zu stark gebogen, dann reißt entweder die Bindegewebsschicht oder einer der Schwellkörper ein. Meistens ist es einer der äußeren Penisschwellkörper. Das darin befindliche Blut ergießt sich sogleich in den Penis, wodurch dieser eine mitunter furchterregende Form und enorme Größe annimmt. Im Grunde genommen ist der Penis dann ein einziger großer Bluterguss.
    Nicht immer entsteht die Ruptur eines oder mehrerer Schwellkörper durch Geschlechtsverkehr. Tatsächlich ist eine der häufigsten Ursachen das panische »Verstecken« der Erektion. Wenn zum Beispiel die Mutter ins Badezimmer stürmt, obwohl man es sich dort gerade gemütlich gemacht hat. Wegen zu schnellen Hochziehens ihrer Hose wurden schon einige Männer beim Urologen vorstellig. So auch ein junger Nigerianer, der 1999 mit einer schlimmen Ruptur direkt am Penisschaft im »Jos University Teaching Hospital« in Plateau State/Nigeria behandelt wurde. Doch seine Erektionsfähigkeit war nicht allzu eingeschränkt, wie der Junggeselle während der Behandlung mit einem Katheter eindrucksvoll bewies.
    Am häufigsten erzählen Männer jedoch die Geschichte eines 30 Jahre alten Münchners, dessen Frau kurz vor der Entbindung des gemeinsamen Kindes stand: »Meine Frau und ich hatten gerade Sex, sie saß dabei auf mir drauf und ließ sich dann genüsslich auf meinen Penis fallen, als

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