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Ich habe mich verträumt

Ich habe mich verträumt

Titel: Ich habe mich verträumt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristan Higgins
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Herz schien sich auszudehnen. Callahan O’Shea. Ich lag nackt mit Callahan O’Shea im Bett. Das war verdammt fantastisch.
    „Ein Schotte, so, so“, sagte ich und zog mit dem Finger eine Linie über seine Schulter.
    „M-hm. Na ja, mein Großvater ist Schotte. Mein Vater war vermutlich Ire, daher der irische Name, aber ich bin ich Schottland geboren.“ Er öffnete die Augen wie ein ermatteter Drache und grinste. „Sonst noch irgendwelche weiteren Fragen?“
    „Äh … na ja … wo ist das Badezimmer?“ Okay, das war nicht gerade romantisch, aber die Natur forderte ihr Recht.
    „Zweite Tür links“, antwortete er. „Aber bleib nicht zu lange weg.“
    Ich schnappte mir die Decke, die sauber gefaltet am Fußende des Bettes lag, und ging in den Flur. Angus schlief vor dem Kamin im Wohnzimmer, das nur durch das Licht in der Küche erhellt wurde, und schnarchte. Braver Junge.
    Im Badezimmer knipste ich das Licht an und blinzelte. Als ich mein Spiegelbild sah, zuckte ich zusammen. Du meine Güte! An meinem Kinn klebte Dreck, auf meiner Stirn war ein roter Striemen von irgendeinem Zweig, der mir ins Gesicht geschlagen war, und mein Haar … mein Haar … sah eher wie Wolle aus statt Haar. Ich verdrehte die Augen, kämmte es mit den Händen, befeuchtete eine stark abstehende Stelle, ging auf die Toilette und wusch meine Hände. Bemerkte, dass meine Füße ganz schmutzig waren. Wusch sie nacheinander im Waschbecken.
    „Was machst du da alles?“, rief Cal aus dem Schlafzimmer. „Hör auf, mein Badezimmerschränkchen zu durchforsten, und komm zurück ins Bett, Frau!“
    Der Spiegel reflektierte mein Grinsen. Meine Wangen brannten. Erneut wickelte ich mich in die Decke – schließlich war ich eine anständige Frau … – und kehrte zu Callahan zurück. Als er mich sah, setzte er sich abrupt auf.
    „Das kommt vom Regen“, erklärte ich und strich mit der Hand über mein Haar. „Da benimmt es sich immer ein bisschen verrückt.“
    Doch er sah mich nur an. „Du bist wunderschön, Grace“, sagte er, und das besiegelte alles.
    Ich war verrückt nach Callahan O’Shea.
    Am nächsten Morgen öffnete ich vorsichtig ein Auge. Die Uhr auf dem Nachtschrank zeigte 6.37 Uhr. Callahan lag neben mir und schlief.
    Es dauerte eine Minute, bis ich wusste, wo ich war, und dann spürte ich ein warmes Ziehen. Callahan O’Shea schlief neben mir! Nachdem wir uns geliebt hatten. Drei Mal. Ähem! Noch dazu ganz überwältigend, wie ich hinzufügen möchte. So sehr,dass ich beim zweiten Mal Angus geweckt hatte, der daraufhin versuchte, sich unter der Schlafzimmertür hindurchzugraben, um zu sehen, warum sein Frauchen all diese komischen Geräusche von sich gab.
    Und nicht nur das, es war auch … lustig gewesen. Heiß und leidenschaftlich, ja, das hatte ich von einem Kerl wie Callahan O’Shea erwartet. Aber dass er mich zum Lachen bringen konnte, damit hatte ich nicht gerechnet. Und dass er beinahe fasziniert darüber staunte, wie weich meine Haut doch sei. Als ich irgendwann gegen drei Uhr aufgewacht war, hatte er mich angesehen und gegrinst, als wäre es der Weihnachtsmorgen.
    „Hey, Cal?“, flüsterte ich. Er rührte sich nicht. „Callahan?“ Ich küsste ihn auf die Schulter. Er roch ja so gut! Oh Gott, nach drei Mal in der letzten Nacht sollte man meinen, ich hätte allmählich genug … „Hey, Hübscher. Ich muss los.“ Ich überlegte kurz, „Liebling“ hinzuzusetzen, aber das kam mir doch ein wenig … zu lieblich vor. „Wach auf, Bursche!“
    Nichts. Er rührte sich kein bisschen. Ich hatte ihn geschafft armer Kerl!
    Ich merkte, dass ich grinste. Von Ohr zu Ohr. Vielleicht summte ich auch leise vor mich hin. Noch ein Kuss und ein weiterer Blick auf den umwerfend fantastischen Callahan O’Shea, und ich schlüpfte aus dem warmen Bett und schlich auf Zehenspitzen aus dem Zimmer. Meine dreckigen Klamotten klemmte ich mir unter den Arm. Angus sprang auf, sobald er mich sah. „Pssst“, flüsterte ich. „Onkel Cal schläft noch.“
    Nach einem kurzen Blick durchs Wohnzimmer konnte ich erkennen, dass Callahan hier gearbeitet hatte. Das Parkett roch immer noch ein wenig beißend nach Polyurethan-Lack, und die Wände waren blassgrau gestrichen. In der Ecke stapelten sich ein paar Bretter, und um zwei der vier Fenster waren bereits hübsche Holzrahmen gezogen.
    Es war ein schönes Haus oder würde es sein, sobald Callahan damit fertig wäre. Die Kacheln am Kamin waren blau lackiert, und die Treppe zum ersten Stock hatte zwar

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