Ich habe mich verträumt
niedlich war!
Es klopfte. Laut. „Ich komme!“, rief ich und lief zur Tür.
Vor mir stand Callahan O’Shea, die Hände in den Taschen, und sah mich wütend an.
„Hallo“, sagte ich und wurde trotz seines bösen Blickes rot. Er hatte einen so wunderbaren Hals, braun wie Karamell und bereit, geküsst zu werden.
„Wo zum Teufel bist du gewesen?“, fuhr er mich an.
„Ich … ich war bei einer Schlacht“, antwortete ich. „Ich habe dir eine Nachricht hinterlassen.“
„Ich habe keine Nachricht gefunden“, grollte er.
„Neben dem Telefon“, erwiderte ich und hob die Augenbrauen. Offensichtlich war er sehr aufgebracht. Was ich sehr erregend fand.
„Was stand denn drauf?“, wollte er wissen.
„Da stand, dass … Na ja, du kannst es ja lesen, wenn du wieder zu Hause bist.“
„War das nur eine einmalige Sache, Grace?“ Er klang gereizt.
Ich verdrehte die Augen. „Komm rein, Cal“, sagte ich und zog an seiner Hand. „Ich wollte sowieso mit dir reden, aber nein, das sollte ganz sicher keine einmalige Sache werden. Du meine Güte, wofür hältst du mich? Aber eins nach dem anderen. Ich bin am Verhungern. Willst du Pizza bestellen?“
„Nein. Ich will wissen, warum ich allein aufgewacht bin.“
Er klang so sauer und beleidigt und hinreißend, dass ich schmunzeln musste. „Ich habe versucht, dich zu wecken, Bursche, aber du warst regelrecht komatös.“ Er kniff die Augen zusammen. „Hör zu, wenn ich mit rüberkommen und dir die Nachricht zeigen soll, bitte.“
„Nein. Ist schon gut.“ Er lächelte nicht. „Gut, hm?“
„Na ja, nein, Grace, es ist nicht gut. Ich bin den ganzen Tag rumgelaufen, ohne zu wissen, wo du steckst. Deiner Mutter habe ich wohl einen Riesenschrecken eingejagt, als ich herkam,denn sie wollte nicht aufmachen und mit mir reden, und ja, ich bin schrecklich sauer.“
„Weil du meine Nachricht nicht gefunden hast, Brummbär. Die sehr nett geschrieben war, wenn ich das mal erwähnen darf, und absolut keinen Anlass zur Befürchtung eines One-Night-Stands gab. Was ist jetzt mit der Pizza, oder muss ich mir den eigenen Arm abkauen? Ich habe nämlich schrecklichen Hunger.“
„Ich koche“, brummte er immer noch mit böse funkelnden Augen.
„Ich dachte, du bist sauer auf mich“, erinnerte ich ihn.
„Ich habe nicht gesagt, dass ich gut koche.“ Dann nahm er mich in die Arme, hob mich hoch und küsste mich, dass mir Hören und Sehen verging.
„Essen kann warten“, keuchte ich.
Hm, vielleicht war es nicht das Klügste, wenn man bedachte, dass wir etwas zu klären hatten, aber hey! Diese blauen Augen, dieses herrlich strubbelige Haar … Habe ich erwähnt, dass er mich trug? Den ganzen Weg die Treppe hinauf, über seiner Schulter, wie ein Höhlenmensch? Und dass er danach nicht mal außer Atem war? Und wie er mich küsste – hungrig und fordernd, sodass ich ganz dahinschmolz, nichts anderes mehr wahrnahm und nicht einmal merkte, dass Angus die ganze Zeit an Cals Hosenbein nagte, bis Callahan lachte, Angus packte und in den Flur verfrachtete, wo mein kleiner Hund zwei Mal bellte und sich davonmachte, um etwas anderes kaputt zu beißen.
Als ich Callahan so ansah, der an meinem Türrahmen lehnte, mit aufgeknöpftem Hemd, sehnsüchtigem Blick und feuchten Lippen … dachte ich fast, ich würde keinen Sex mehr brauchen, wenn ich ihn nur weiter ansehen könnte, wie er so dastand und hintergründig lächelte … Äh, was habe ich gerade gesagt? Natürlich brauchte ich den Sex! Es bestand kein Grund, sich solch eine Gelegenheit mit solch einem Mann entgehen zu lassen!
Als wir eine Weile später nach unten gingen, lag Margaret auf der Veranda im Liegestuhl. Angus auf ihrem Schoß stöhnte gelegentlich auf, während sie ihm das Fell streichelte.
„Ich habe komische Geräusche gehört“, rief sie und drehteden Kopf, als wir die Küche betraten. „Ich dachte, draußen ist es sicherer.“
„Willst du ein Glas Wein, Margaret?“, fragte ich sie. „Klar“, gab sie lustlos zurück.
Callahan kümmerte sich darum. Er öffnete den Kühlschrank, als würde er hier wohnen, und holte eine Flasche Chardonnay heraus. „Ist der okay?“, wollte er wissen.
„Wunderbar“, antwortete ich und gab ihm den Korkenzieher. „Danke, Bursche. Und nicht nur fürs Wein-Entkorken.“
Er grinste. „Gern zu Diensten, Ma’am. Zu allen Diensten … Soll ich uns etwas kochen?“
„Sehr gern. Margaret, willst du mit uns essen?“
„Nein danke. Allein die Pheromone um euch herum
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