Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ich habe mich verträumt

Ich habe mich verträumt

Titel: Ich habe mich verträumt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristan Higgins
Vom Netzwerk:
die Äffchen. Und ich triumphierte innerlich. Endlich. Endlich hatte das Thema, das wir ein ganzes Halbjahr lang besprochen hatten, einen kleinen Eindruck in ihrer schmucken, behüteten Welt hinterlassen.
    An der Manning angekommen, stiegen alle aus dem Wagen. „Das Foto schicke ich Ihnen per E-Mail, Ms Em“, kündigte Mallory an. Obwohl man bei Nachstellungen über moderneTechnik die Nase rümpfte, hatten wir ausnahmsweise ein Foto von uns vor einer Kanone gemacht. Mein Kurs und ich. Ich würde das Bild vergrößern und rahmen lassen und in meinem Büro aufhängen. Und wenn ich Leiterin des Fachbereichs würde, könnte ich …
    Tja. Wie es aussah, würde ich wohl nicht Fachbereichsleiterin werden. Die offizielle Entscheidung war zwar noch nicht bekannt gegeben worden, aber mit meinem Geständnis vor Dr. Stanton, dass ich mit einem ehemaligen Häftling zusammen war, hatte ich vermutlich jede Chance vertan. Ich überlegte, ob ich ihm sagen sollte, dass ich nicht mehr mit Callahan zusammen war. Aber nein. Wenn ich die Stelle als Vorsitzende nur deshalb nicht bekam, weil ich mit jemandem zusammen war oder nicht, dann wollte ich sie auch nicht.
    Vielleicht hat Callahan sich inzwischen beruhigt, dachte ich, als ich nach Hause fuhr. Vielleicht verstand er mich jetzt ja. Vielleicht hatte er mich auch vermisst. Vielleicht erschien ihm meine Lüge nicht mehr so schlimm, nachdem etwas Zeit verstrichen war. Vielleicht …
    Als ich in meine Straße bog, sah ich im Vorgarten meines Nachbarn das Hinweisschild eines Immobilienmaklers. Zu verkaufen . Mein Herz setzte einen Schlag aus. Natürlich hatte ich gewusst, dass Cal das Haus wieder verkaufen wollte, aber ich war nicht davon ausgegangen, dass es so bald geschehen würde.
    Die Haustür wurde geöffnet, und eine Frau trat auf die Veranda … die Blondine aus der Bar. Seine Maklerfreundin. Callahan kam direkt hinterher.
    Margarets Wagen stand nicht in der Auffahrt, was bedeutete, dass ich jetzt keine Unterstützung erhalten würde. Sie saß gerade an einem großen Fall, deshalb war sie bestimmt in ihrer Kanzlei. Ich war auf mich allein gestellt. Ich machte die Tür auf und stieg aus.
    „Hallo Cal“, rief ich. Meine Stimme klang einigermaßen ruhig.
    Er sah auf. „Hallo“, sagte er und schloss die Haustür. Er und die Frau gingen den Weg entlang, auf dem ich Callahan mit der Harke verletzt hatte.
    „Hallo, ich bin Becky Mango, wie die Frucht“, stellte die Frau sich vor und streckte die Hand aus.
    „Hallo“, erwiderte ich. „Grace Emerson, wie Ralph Waldo.“ Na, das klang ja schön hochnäsig. „Ich wohne nebenan“, fügte ich hinzu und sah Callahan an. Er betrachtete seinen Garten, der in der letzten Woche bepflanzt worden war. Nicht mich.
    „Was für ein hübsches Haus!“, rief Becky aus. „Wenn Sie es je verkaufen wollen, rufen Sie mich an!“ Sie griff in ihre Tasche und zog eine Karte hervor. Becky Mango, Mango Properties Ltd., gepr. Maklerin . Dazu ein Logo wie auf dem Zu-verkaufen-Schild.
    „Danke, das werde ich“, sagte ich und wandte mich dann an den stur geradeaus schauenden Mann neben ihr. „Cal, kann ich dich kurz sprechen?“
    Sein Blick war distanziert und skeptisch. Es tat höllisch weh. „Sicher.“
    „Callahan, sehen wir uns nächste Woche?“, wollte Becky wissen. „Ich glaube, ich habe noch ein Objekt, das dich interessieren könnte, unten in Glastonbury. Viel Arbeit, soll nächsten Monat auf den Markt.“
    „Okay. Ich ruf dich an.“ Wir sahen ihr nach, während sie in ihr Auto stieg und davonfuhr.
    „Dann bist du … hier jetzt fertig?“, fragte ich, obwohl die Antwort auf der Hand lag.
    „Jupp.“ Er warf eine Reisetasche auf die Ladefläche seines Pick-ups.
    „Und wohin fährst du jetzt?“ Meine Augen brannten, und ich musste heftig blinzeln.
    „Ich arbeite erst einmal an einem Haus in Granby“, sagte er. „Ich will in der Gegend bleiben, bis mein Großvater … solange er noch da ist.“ Er nahm die Schlüssel aus der Tasche, ohne mich anzusehen. „Aber ich habe das Gefühl, er wird nicht mehr allzu lange bei uns bleiben.“
    Ich bekam einen Kloß im Hals. Cals letzter Verwandter, abgesehen von seinem Bruder, mit dem er keinen Kontakt mehr hatte. „Das tut mir leid, Cal“, flüsterte ich.
    „Danke. Danke auch, dass du ihn immer besucht hast.“ Er sah mich kurz an, dann blickte er wieder zu Boden.
    „Callahan.“ Ich legte eine Hand auf seinen warmen, muskulösen Arm. „Können wir … noch mal reden?“
    „Worüber

Weitere Kostenlose Bücher