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Ich habe sie getötet: Roman (German Edition)

Ich habe sie getötet: Roman (German Edition)

Titel: Ich habe sie getötet: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ali Knight
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ihn nie langweilig, und Langeweile ist der Tod jeder Ehe. Außerdem hat er Erfolg. Vor zwei Jahren ist Forwood TV – der Name ist eine Kombination aus den Familiennamen von Paul und Lex (der Wood heißt) – von CPTV übernommen worden, einer Firma, die es in den FTSE-100-Index geschafft hat. Damals haben wir gewitzelt, dass wir nun wahrscheinlich Einladungen zu Empfängen in der Downing Street erhalten und Elton John kennenlernen würden, aber das ist nicht eingetreten. Auch meine Kinder werden sich Anerkennung, Entgegenkommen und Möglichkeiten noch erkämpfen müssen, wenn auch nicht in dem Maße wie Lynda und ich damals. Davon, zu den exklusiven Kreisen zu gehören, sind wir noch ein gutes Stück entfernt.
    Es war nicht einfach, die Ruhe zu bewahren, als Paul und Lex die Firma verkauften. Sie hatten damit Erstaunliches erreicht, aber natürlich war die Sache auch mit jeder Menge Aufregung und Stress verbunden. Wie soll es einem auch gehen, wenn man mit noch nicht einmal vierzig Jahren seine Träume verwirklicht hat?
    Die Welt, in der Paul sich bewegt, ist kosmopolitisch; sie ist schnelllebig, glamourös und rücksichtslos. Bei der letzten Zählung hatte er fünfundfünfzig Angestellte, und zwar überwiegend Frauen, die jünger, schlauer und hübscher sind als ich. Machen Sie aber jetzt nicht den Fehler zu glauben, ich sei unzufrieden mit dem, was die Schönheitslotterie für mich abgeworfen hat; ich kenne es nicht anders, an meinem Aussehen ist nichts Besonderes, und ich bin ein ruhiger Typ – ich gewinne, je besser man mich kennenlernt. Ich habe halblanges braunes Haar, weder glatt noch richtig gelockt, braune Augen mit offenbar anziehenden hellen Einsprengseln und ein freundliches Lächeln. Normalerweise fühlen Männer sich zu Mädchen wie Jessie hingezogen, die vollbusig sind und blondiert, die aus sich herausgehen und immer eine Anekdote auf Lager haben, und trotzdem war ich diejenige unter all meinen Zeitgenossinnen, die den Hauptgewinn gezogen hat: die Ehe und das Leben mit Paul. Ich habe ihn gekriegt, weil ich zielstrebig bin. Wenn ich etwas für richtig halte – und das mit Paul und mir war richtig –, gibt es nichts, das mich aufhalten könnte. Es war ein hartes Stück Arbeit, seine Bedürfnisse über meine eigenen zu stellen, mich damit anzufreunden, dass ich mein Leben in seinem Schatten lebe. Damit habe ich dafür gesorgt, dass er ohne mich nicht leben kann. Das werde ich natürlich nie jemandem erzählen; es würde so aussehen, als hätte ich mich aufgegeben, und das habe ich keinesfalls. Aber nach zehn Jahren und zwei Kindern spüre ich eine Veränderung. Es wird Zeit, dass ich aus dem Schatten heraustrete. Meinen Mann weinend am Boden liegen zu sehen und mir sein Gerede darüber anzuhören, dass er wen oder was auch immer getötet hat – damit werde ich mich ganz bestimmt nicht abfinden. Über kurz oder lang werde ich herauskriegen, was da geschehen ist, und dann werde ich die Sache in Ordnung bringen, koste es, was es wolle.

6
    S o glamourös die Leute sich auch alles vorstellen mögen, was mit Fernsehen zu tun hat, die heruntergekommenen Büros, in denen Crime Time produziert wird, stehen dazu in krassem Gegensatz. Auf dem Weg zur Arbeit springe ich immer wieder zur Seite, um dem Splitt auszuweichen, den die in Richtung Innenstadt vorbeirasenden Laster aufwirbeln, und wenn ich ankomme, halte ich mich nie lange unter dem Sechziger-Jahre-Vordach auf, an dem hier und da größere Brocken Zement fehlen; es sieht aus, als habe sich ein wildes Tier seiner urbanen Umgebung so weit angepasst, dass es angefangen hat, sie zu fressen. Drinnen ist es nicht besser. Die Teppichfliesen unter meinem Schreibtisch rollen sich an den Rändern auf wie alte Sandwiches, und die Flecken auf dem Boden erinnern an Blutspritzer.
    Ich fahre meinen Rechner hoch und winke Shaheena zu, der Recherche-Kollegin, die mir gegenübersitzt. Wir sind uns augenzwinkernd einig darüber, dass das grottige Ambiente unseres Büros zu den Themen passt, mit denen wir uns Tag für Tag abgeben. An meinem Schreibtisch lehnt ein Müllsack. Noch ehe ich fragen kann, was es damit auf sich hat, beugt Shaheena sich vor und flüstert: »Schwarze Wolke im Anflug.«
    Ich drehe mich um und sehe Livvy hereinkommen, die Produzentin. Während sie sich zwischen Bürostühlen hindurch einen Weg zu uns herüber bahnt, säuselt sie etwas in ihr Handy. Viele Leute kenne ich noch nicht, dafür bin ich noch nicht lange genug hier, aber Livvy ist mir

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